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Light-Produkte sind nicht automatisch gesund (Foto: Pikusisi-Studio/iStockphoto.com)
Light-Produkte sind nicht automatisch gesund (Foto: Pikusisi-Studio/iStockphoto.com)

Light-Produkte: Nicht so leicht, wie gedacht

Die Werbung für zuckerfreie Limonade, fettarme Margarine und kalorienreduzierte Snacks aller Art verspricht gewohnten Genuss, jedoch ohne Reue. Und so träumt mancher beim Naschen und Schlemmen von Light-Produkten bereits heimlich von seiner Traumfigur. Die Rechnung geht aber vor allem für die Hersteller auf. Allein in Österreich macht der Markt mit den „leichten“ Produkten an die 90 Millionen Euro Umsatz pro Jahr aus, wie eine Erhebung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) und der Arbeiterkammer Steiermark 2020 ergab.

Nicht alles ist gesetzlich geregelt

Typische Bezeichnungen wie „weniger süß“, „fettreduziert“, „Fasten“ oder „Balance“ laden zum kalorienbewussten Kauf ein, aber nur wenige Begriffe sind durch die EU-weit gültige Health-Claim-Verordnung (Verordnung zu gesundheitsbezogenen Aussagen) bisher eindeutig geregelt. So darf ein Produkt beispielsweise nur dann als „zuckerreduziert“ bezeichnet werden, wenn sein Zuckergehalt im Vergleich zu einem herkömmlichen Produkt um mindestens 30 Prozent verringert wurde. „Weniger Zucker“ oder „ohne zugesetzten Zucker“ sagt hingegen nicht aus, ob das Produkt tatsächlich wenig Zucker enthält. Auch, ob ein Produkt nun tatsächlich gesünder oder kalorienärmer ist, bleibt meist dahingestellt und wird von Gesetzes wegen auch nicht weiter beurteilt. Das kritisieren Konsumentenschützer und Ernährungsexperten gleichermaßen und fordern eindeutige Kennzeichnungen. Bis es so weit ist, bleibt nur, die Zutatenliste und die Nährwertangaben zu studieren.

Leicht in die Irre geführt

Gerade ungesunden Nahrungsmitteln, wie Limonaden, Snacks, Knabbereien, Süßigkeiten oder Wurst, wird mit „Light“ gerne ein gesünderes Image verpasst. Doch die Wahrheit sieht anders aus. Da wird Zucker durch künstliche Süßstoffe oder Zuckeraustauschstoffe ersetzt. Statt Fett kommen Wasser, Verdickungsmittel und Emulgatoren in die Rezeptur. Gleichzeitig müssen zugesetzte Aromen fehlenden Geschmack wettmachen und bei zuckerreduzierten Marmeladen Konservierungsmittel für die Haltbarkeit sorgen.

Zum Mehressen verleitet

Unser Körper lässt sich aber nur schwer austricksen. Denn er merkt sehr wohl, ob nun Kalorien, echtes Fett und Zucker zugeführt werden oder eben nicht. Und die Praxis zeigt, dass Light-Produkte daher oft in größeren Portionen gegessen werden, was unterm Strich wiederum auf das Gleiche oder sogar ein Mehr an Kalorien kommt.

Ein oftmaliger Trugschluss ist zudem, dass Light-Produkte immer kalorienarm sind. Dem ist leider nicht so. Zum Beispiel erspart man sich bei der leichten Variante Kartoffelchips gerade mal 50 von 500 kcal pro 100 Gramm. Und auch die 30-prozentige Zuckerreduktion bei einem beliebten Vollkornknuspermüsli wird durch die gleichzeitige Zugabe fettreicher Haferflocken kalorisch aufgehoben. Trotzdem haben auch Light-Produkte ihre Berechtigung. Nämlich dann, wenn sie einerseits ein vernünftiges Nährstoffprofil aufweisen und gleichzeitig passend in einer ausgewogenen Ernährung eingebaut werden.

Echte Light-Produkte aus der Natur

Wer Irreführungen aus dem Weg gehen möchte und es natürlich am liebsten mag, ist mit Light-Produkten aus der Natur am besten beraten. Dazu zählen alle Arten von nicht verarbeitetem Obst, Gemüse, Salat, Kartoffeln und auch Hülsenfrüchte. Sie alle enthalten praktisch kein Fett und nur mäßig Kohlenhydrate und Zucker. Fettarme Milchprodukte, wie zum Beispiel Magerkäse, fettarmes Joghurt oder Topfen, werden ohne Zusatzstoffe aus entrahmter Milch hergestellt. Und mageres Fleisch, wie Schinken oder Karree, enthält von Natur aus kaum Fett. Eier sind als vermeintliche Cholesterinbombe längst rehabilitiert, und als tägliche Durstlöscher eignen sich natürliches Wasser und ungesüßte Tees am allerbesten. Somit steht einem leichteren Leben, das auch schmeckt, nichts im Wege.

Geregelte Begriffe

Laut der EU Health-Claim-Verordnung sind folgende Bezeichnungen genau definiert:

„Zuckerarm“: max. 5 g/100 g oder 2,5 g/100 ml

„Zuckerreduziert“: um mindestens 30 Prozent weniger Zucker im Vergleich zu einem herkömmlichen Produkt

„Zuckerfrei“: bis zu 0,5 Prozent Zuckergehalt

„Fettarm“: max. 3 g/100 g oder 1,5 g/100 ml

„Light“: mind. 30 Prozent weniger an Kalorien im Vergleich zu einem herkömm- lichen Produkt

„Energiearm“: max. 40 kcal/100 g oder 20 kcal/100 ml

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