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Es ist großartig, wenn Sie Freunde und Familie um sich haben, die Ihnen verbunden sind (Foto: Lee Edwards/iStockphoto.com)
Es ist großartig, wenn Sie Freunde und Familie um sich haben, die Ihnen verbunden sind (Foto: Lee Edwards/iStockphoto.com)

Zusammen ist man weniger allein

Warum stehen manche Menschen ohne nennenswerte Beeinträchtigungen selbst schwere Krisen durch und andere brechen schon bei kleinsten Belastungen zusammen? Wissenschafter haben herausgefunden, dass familiäre Unterstützung und Freundschaften wichtige Faktoren für die Bildung von Bewältigungsstrategien in schlimmen Zeiten sind. Ich weiß als Psychologin, aber auch aus privaten Erfahrungen, wie stark Resilienz zu einer guten Lebensqualität beiträgt. Und dabei spielen Familie und Freunde eine äußerst relevante Rolle.

Einzel- und Paarcoach Mag. Sandra Teml-Jetter von der „Wertschätzungszone“: „Zahlreiche Experimente mit bildgebenden Verfahren haben gezeigt, dass die Anwesenheit einer wohlwollenden Person und Berührungen in stressigen Situationen Angst reduzierend wirken. In einem weiteren Versuch ließ man Menschen mit vollem Marschgepäck die Neigung eines Berges schätzen, den sie allein besteigen sollten. Die Neigung desselben Berges wurde von einem Paar, das sich innig liebt, als deutlich schwächer empfunden.“ Jeder hätte gerne Menschen um sich, die Wärme geben. Aber nicht alle sind in dieser glücklichen Lage. Albert Schweitzer hat einmal gesagt: „Wir sind vielleicht mit Menschen zusammen, und doch sterben viele von uns vor Einsamkeit.“ Warum fällt es manchen leicht, tragfähige Beziehungen aufzubauen, und andere haben dabei Schwierigkeiten? Viele wissen nicht, welche Fähigkeiten nötig sind, um ein gutes Verhältnis zu ihren Mitmenschen herzustellen. Und einige lassen niemanden an sich heran, weil sie Angst haben, verletzt zu werden.

Loyalität tut gut

Es ist großartig, wenn Sie Freunde um sich haben, die Ihnen verbunden sind. Und es tröstet, Rückhalt in der Familie zu genießen. Inwiefern werden dadurch schwere Zeiten als leichter empfunden? Mag. Martin Wall, Einzel-und Paarcoach: „In Krisen ist es wichtig, nicht allein zu sein. Indem Freunde und Familienangehörige ihre Loyalität zum Ausdruck bringen, ist in vielen Fällen das getan, was zu tun ist. Alles andere ist oft schon zu viel. Denn nur das Gefühl, es selbst geschafft zu haben, macht Sie wirklich stärker.“ Manchmal sind Familienmitglieder bereits verstorben oder es besteht kein gutes Einvernehmen.
Coach Wall: „Einsamkeit ist ein großes Problem und hat vielschichtige Gründe und Auswirkungen. Wenn Ihre Einsamkeit sehr groß ist, würde ich raten, dass Sie sich in einer Organisation engagieren, die für etwas eintritt, das Ihnen wichtig ist. Informieren Sie sich über die Möglichkeiten, ehrenamtlich tätig zu sein – in den Bereichen „Menschen unterstützen“, im Umwelt- oder Tierschutz. Dabei arbeitet man mit anderen an sinnvollen Anliegen. Auch ein gemeinsames Hobby kann die Einsamkeit mindern.“

Wertschätzung & Zugehörigkeit

Falls Sie keine Freunde haben, beantworten Sie sich diese Fragen:

  • Bin ich zuverlässig?
  • Kann ich über mich selbst lachen?
  • Halte ich häufig Monologe?
  • Rede ich immer wieder über dieselbenThemen? (z. B. Gesundheit, Geld, Partnerschaft)
  • Bin ich ein guter Zuhörer?
  • Jammere ich viel?
  • Kann ich auf andere eingehen?
  • Macht es Spaß, mit mir zusammen zu sein?
  • Bin ich in der Lage, meine eigenen Angelegenheiten bei Bedarf zurückstellen?

Resilienter werden

Holen Sie sich professionelle Unterstützung, wenn Sie an Einsamkeit leiden und nicht verstehen, warum gerade Sie allein sind. Zeigen Sie wichtigen Menschen Ihre Wertschätzung. Mag. Teml-Jetter: „Am besten durch Taten. Sie wissen, was Ihren Freunden Freude bereitet. Oder schreiben Sie z. B. auf eine Postkarte „Danke, dass du in meinem Leben bist“. Wer Teil einer Gemeinschaft ist, fühlt sich zugehörig. Das ist ein menschliches Grundbedürfnis. Eine gute Gemeinschaft entsteht durch gemeinsames Tun und seelischen Austausch: Kochen, Essen, Spielen, etwas unternehmen, sich einander mitteilen. Und was können die möglichen Folgen sein, wenn jemand über keine Resilienz verfügt? Coach Teml-Jetter: „Menschen mit wenig Resilienz drohen an den Schwierigkeiten des Lebens leichter zu zerbrechen, weil sie sich oft in einer Abwärtsspirale verheddern“. Kollege und Partner Martin Wall meint: „Ich bevorzuge den Begriff Wachstum. Resilienz geht davon aus, dass man wieder in den gleichen Ausgangszustand zurückkehrt, den man vor der Belastung hatte. Wachstum hingegen bedeutet, dass man an einer Herausforderung auch ,größer werden‘ kann. Weder Resilienz noch Wachstum sind Eigenschaften, die unveränderbar sind, sondern Fähigkeiten, die erlernt werden können. Menschen, die erfahren haben, dass sie in Krisen Kraft gewinnen, sind stärker als zuvor.“ Nutzen Sie also jede freundschaftliche und familiäre Beziehung, um Güte, Wärme, Verständnis und Toleranz zu vertiefen. Das kommt nicht nur den anderen zugute, sondern trägt dazu bei, dass Sie selbst resilienter werden.

Mehr Infos
www.wertschaetzungszone.at
www.imkreis.org

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