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Warum Sie Stress nicht managen sollten (Bild von Annette auf Pixabay)

Warum Sie Stress nicht managen sollten

Die Menge macht das Gift

Der Begriff “Stress” kommt aus dem Englischen und bedeutet Druck oder Anspannung. Stellen Sie sich Stress wie die Luft in einem Luftballon vor. Je mehr die innere Anspannung oder die Belastungen von außen steigen, desto größer und dünnhäutiger wird der Ballon. All die Luft wird in den Ballon “reingefressen”. Wenn der Ballon nicht abgekapselt und stattdessen immer mehr und mehr Luft reingeblasen wird, steigt der Druck. Schließlich explodiert der Ballon und wird in kleine Teile zerfetzt.

Wenn jedoch keine Luft im Ballon ist, dann ist er schlapp, klein und unauffällig.

Ähnlich wie mit dem Luftballon geht es uns mit Stress. Stress steigt langsam und wird oft unbemerkt mehr und mehr. Zu Beginn prahlt man vielleicht noch damit, dass man viel zu tun hat, beschäftigt ist und eventuell die ersehnte Anerkennung von außen bekommt. Steigt der Stresspegel jedoch weiter und wird nie Luft abgelassen, so werden stille Entzündungen und Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs begünstigt.

Hat man hingegen keinen Stress, ist man unmotiviert, schlapp, zu entspannt und schnell gelangweilt.

Neben der richtigen Menge ist auch die Art des Stresses entscheidend. So kann beispielsweise der Eustress, eine positive Form des Stresses, dienlich sein. Diese freudige Erregung ist ein positiver Motor, der Ihnen helfen kann, voller Begeisterung Dinge umzusetzen und zu erledigen. Auch hier gilt: Achten Sie auf die Dosierung, denn es ist nicht möglich, auf allen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen, egal wie schön jede einzelne ist.

Stressverständnis statt Stressmanagement

Regelmäßiges Reflektieren ist ein hilfreiches Mittel, um Stressoren zu erkennen, zu benennen und um einen Umgang damit zu finden. Nützen Sie die 3 Schritte des Stressverständnisses, um Luft aus deinem Stress-Luftballon abzulassen und um widerstandsfähiger und resilienter zu werden:

1. Identifizieren Sie die Ursache des Stresses:

Stress lässt sich nicht einfach wegmanagen. Anstatt Symptome zu behandeln, dürfen Sie die Ursache identifizieren. Versuchen Sie zu verstehen, warum Sie gestresst sind und welche Botschaft dahintersteckt.  Fragen wie diese können Sie dabei unterstützen:

  • Wer oder was stresst mich?
  • Wie bzw. wo im Körper nehme ich das Stressgefühl wahr?
  • Wann fühle ich mich gestresst?
  • Nehme ich mir zu viel vor?

Werden Sie zu Ihrem persönlichen Stress-Detektiv und achten Sie bewusst darauf, wie und in welcher Form sich Stress zeigt.

2. Personalisieren Sie den Stress:

Ein weiterer Ansatz, um die Botschaft des Stresses zu erkennen und zu verstehen, ist die Personalisierung des Stresses. Stellen Sie sich vor, Stress wäre eine Figur oder ein Mensch. Wie würde er/sie/es aussehen? Was würde er/sie/es Ihnen sagen? Auch wenn Ihnen dieses Wesen nicht gerade sympathisch ist, seien Sie mutig. Ignorieren Sie es nicht, sondern hören Sie hin. Lernen Sie so, worauf der Stress Sie liebevoll oder bereits mit Nachdruck hinweist – auch wenn es im ersten Schritt unangenehm sein mag. Stress ist kein Feind, sondern ein Wegweiser. Lassen Sie sich von ihm leiten und lernen Sie, seine Botschaften zu verstehen. So entwickeln Sie Stressverständnis.

Ändern Sie den Kurs in Richtung Gesundheit:

Verstehen ist das eine – etwas ändern das andere. Wenn wir immer das Gleiche machen, erzielen wir dieselben Ergebnisse. Veränderung ist oft nicht einfach, denn unser Körper liebt Routinen und steht Neuem skeptisch gegenüber. So machen wir oft, auch wenn das derzeitige Verhalten uns nicht guttut, weiter wie bisher. Um den Luftballon vor dem Platzen zu bewahren, ist es elementar, die Luftzufuhr zu kappen und Luft abzulassen. Wenn der Luftballon kurz davor ist zu explodieren, hilft es nicht, mit leichten Stressmanagementmethoden etwas Luft abzulassen oder den Ballon mit einer neuen Farbe zu überpinseln. Stattdessen ist der Stressor bei der Wurzel zu behandeln und die Luftzufuhr zu stoppen. Das tut (dem Ego) weh, das nimmt dem prallen Luftballon die Größe. Doch wenn die Wurzelbehandlung erfolgreich war, dann geht es einem wieder deutlich besser. Dann haben wir wieder Spielraum. Dann ist der Luftballon wieder formbarer, widerstandfähiger und Sticheleien von außen können besser abprallen.

Fragen Sie sich daher: Welche kleine oder vielleicht auch große Sache im Leben bin ich bereit zu ändern, um auf die Botschaft des Stresses zu reagieren und meine Gesundheit zu fördern? Setzen Sie gleich heute den ersten Schritt, um vom Standardweg abzuweichen und um ihrem persönlichen Stressor zu zeigen, dass Sie dessen Botschaft verstanden und berücksichtigt haben. 

Mirjam Kirchengast, MA
Systemische Coachin, psychosoziale Gesundheitsberaterin i.A.
mirjam-coacht.at

Lesen Sie auch: Negative Glaubenssätze identifizieren und auflösen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung 

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