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Mehr Bewegung bedeutet auch: den Alltag umzustrukturieren (Foto: Halfpoint/iStockphoto.com)
Mehr Bewegung bedeutet auch: den Alltag umzustrukturieren (Foto: Halfpoint/iStockphoto.com)

Anfangen, weitermachen, dranbleiben

Kenn Sie das Gefühl, wenn der Rücken schmerzt, der Nacken wieder mal verspannt ist oder beim Stiegensteigen einfach die Luft wegbleibt? Sofern solche Symptome nicht stressbedingt oder aufgrund von Krankheiten oder Verletzungen entstehen, ist oft Bewegungsmangel der ursächliche Grund für derartige Einschränkungen des täglichen Lebens. Schließlich sind wir Menschen dazu gemacht, regelmäßig bewegt und sogar belastet zu werden. Zu wenig Bewegung macht uns krank und schadet unserer Gesundheit. Zu viel Bewegung hat jedoch ebenso negative Auswirkungen auf den Körper. Der wünschenswerte Zustand von Gesundheit kann nur dann bestehen, wenn unser Organismus einen regelmäßigen und adäquaten Wechsel von subjektiver Belastung und Erholung erfährt. Leider tun sich viele Menschen trotz besseren Wissens schwer, diesen Gedanken auch Taten folgen zu lassen. Alte Gewohnheiten durch neue zu ersetzen, braucht gute Motivation, Entschlusskraft und Durchhaltevermögen. Viele Raucher können ein leidvolles Lied davon singen. Aber warum ist das so?

Schuld ist unser Hirn

Unser Gehirn besteht aus bis zu 300 Milliarden Nervenzellen (Neuronen), die sich in schier unendlichen Kombinationen miteinander über ihre Fortsätze vernetzen können. Jeder Gedanke, jede Emotion, aber auch jede Gewohnheit ist durch ein ganz bestimmtes Aktivierungsmuster bestimmter Nervenzellen definiert. Das heißt, wenn Sie beispielsweise an ihre Familie denken, werden immer dieselben Nervenzellen aktiv und liefern Ihnen den entsprechenden Gedanken. Genauso ist es mit unseren Gewohnheiten, denn auch diese sind ein – oftmals über Jahre etabliertes – beständiges Reaktionsmuster unseres Nervensystems. Je öfter wir einen Gedanken denken, eine Emotion fühlen oder eine Tätigkeit wiederholen, desto stärker und stabiler werden die neuronalen Verbindungen zwischen den beteiligten Nervenzellen. Mit der Zeit laufen in bestimmten Situationen die Gedanken und Emotionen bzw. die betroffenen Tätigkeiten immer mehr automatisch und unbewusst ab, und wir können uns dieser neuronalen Gewohnheiten nur mehr schwer entziehen.

Alte Gewohnheiten ersetzen

Sie können es auch so sehen: Wenn sie heute widerwillig mit dem Sport beginnen, kann man die damit gesetzten neuen Nervenverbindungen mit einem Trampelpfad in einer Wiese vergleichen. Kaum jemand wird nach dem ersten, zweiten oder dritten Mal Sporttreiben merken, dass die Wiese überhaupt betreten wurde, aber je öfter Sie sich zum Sporteln motivieren können, desto mehr wird das Gras entlang des zurückgelegten Weges niedergetreten und es wird ein Feldweg sichtbar. Je länger sie dabeibleiben, desto eher verändert sich der ursprüngliche Pfad in einen Weg, später in eine Straße und letztendlich in eine Autobahn.

Man weiß seit langem, dass es lediglich drei bis vier Wochen braucht, um alte Gewohnheiten durch neue zu ersetzen. Zwar ist die Überwindungsarbeit gerade zu Beginn des neuen Bewegungsalltags schwer und teils unangenehm, durch entsprechende Motivation lässt sich aber jede Bewegungsaversion durchbrechen. Je größer die Motivation, desto öfter und nachhaltiger werden Sie das neue und gewünschte Verhalten umsetzen. Es wird ihnen also aufgrund der neu strukturierten Verbindungen ihrer Nervenzellen immer schwerer fallen, das neue Verhalten – z. B. das Sporttreiben – nicht zu tun. Gleichzeitig wird die alte Gewohnheit (Faulenzen und Nicht-Bewegen) immer seltener genutzt, womit sich die zugehörigen Nervenverbindungen im Gehirn nach und nach abbauen.

Was bremst Sie?

Viele Menschen tun sich nicht nur deshalb schwer, in ein körperlich aktiveres Leben zu starten, weil sie Schwierigkeiten haben, ihre bewegungsarmen Gewohnheiten abzulegen, sondern auch, weil dem Vorhaben eine Reihe anderer Fragestellungen zugrunde liegt. Leider haben wir es während der gesamten Schulzeit kaum gelernt, wie wir auf uns selbst und auf unsere Gesundheit achten können. Das hat zur Folge, dass viele Menschen gar nicht wissen, was sie überhaupt tun können oder sollen, um mehr Bewegung und damit auch mehr Gesundheit in ihr Leben zu bringen.

Die Bandbreite an sportlichen Möglichkeiten ist unendlich, aber wie oft, wie intensiv und wann sollte man überhaupt Sport betreiben? Und woher weiß man, was individuell gut und geeignet ist? Ein weiterer Aspekt ist eine gewisse Angst vor Veränderung. Mehr Bewegung ins Leben zu integrieren, bedeutet auch, den Alltag umzugestalten. Weniger Fernsehen oder in die Kneipe gehen, mehr Schlaf und nicht zuletzt die Ernährungsgewohnheiten optimieren. All das kann schnell überfordern, wenn man sich zu Beginn zu viel vornimmt. Bleibt schließlich noch die Sorge, sich vor anderen, gegebenenfalls fitteren, Mitmenschen die Blöße zu geben. Denn Neueinsteiger können durchaus den einen oder anderen kritischen Blick auf sich ziehen. Das kann sich verständlicherweise unangenehm anfühlen.

Lesen Sie hier weiter, wie man sich selbst motivieren kann.

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