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Zu beliebten Inhaltsstoffen der Naturkosmetik gehören häufig feste Fette, wie z. B. Kokosfett, Kakao- oder Sheabutter (Foto: Shiny Diamond/pexels.com)
Zu beliebten Inhaltsstoffen der Naturkosmetik gehören häufig feste Fette, wie z. B. Kokosfett, Kakao- oder Sheabutter (Foto: Shiny Diamond/pexels.com)

Pflege für Haut & Seele

Die Gesichtscreme, die täglich zur Hautpflege aufgetragen wird, der Haarbalsam, der für glänzende Fülle sorgt oder die Bodylotion, die streichelweiche Haut verspricht. Sie alle können, wenn sie aus konventioneller Kosmetikproduktion stammen, Mikroplastik, Duftstoffe, Konservierungsmittel, Silikone, Parabene, Paraffine oder andere Erdölprodukte enthalten. Auf all das verzichtet die Naturkosmetik und ist damit gesünder für die Menschen – und die Umwelt.

Verbotene Inhaltsstoffe

Auch, wenn definiert ist, was in Naturkosmetik prinzipiell nicht hineindarf, ist es für Konsumenten oft schwer zu erkennen, ob man es wirklich mit einem naturkosmetischen Produkt zu tun hat. „Tatsächlich gibt es bei Naturkosmetik kein einheitliches Siegel, wie etwa das Biosiegel bei Lebensmitteln. Und Zertifizierungen sind freiwillig und teuer“, weiß Katharina Kohlbach. Die diplomierte Grüne-Kosmetik-Pädagogin und Heilkräuterpraktikerin stellt selbst Naturkosmetik her und kennt erlaubte und verbotene Inhaltsstoffe. „Dennoch gibt es verschiedene Gütesiegel, die Auskunft über die Qualität der Inhaltsstoffe sowie über die Herstellungs- und Verarbeitungsverfahren geben. Zu den bekanntesten gehören etwa BDIH, Ecocert oder NaTrue.“ In Österreich ist Naturkosmetik im Codexkapitel B33 des Österreichischen Lebensmittelbuches bindend reguliert. Nur Produkte, die nach diesen Vorgaben hergestellt werden, dürfen als Naturkosmetik bezeichnet werden. Damit unterliegt diese besonders strengen Vorgaben. „Will man ganz sicher wissen, was in einem Produkt drinnen ist, kann man Naturkosmetik recht einfach selbst machen“, weiß Kohlbach. Sie selbst fertigt seit Jahren Hautpflegeprodukte, Seifen und Reinigungsmittel und gibt ihr Wissen in Workshops an Interessierte weiter.

Zutaten aus der Natur

Zu beliebten Inhaltsstoffen der Naturkosmetik gehören häufig feste Fette, wie z. B. Kokosfett, Kakao- oder Sheabutter, ebenso Bienenwachs, Lanolin und Blütenwasser. „Aber vor allem Öl – das ist das Herzstück der Hautpflege“, betont Katharina Kohlbach. „Ich bevorzuge heimisches Sonnenblumenöl, das ist saisonal, regional, günstig und zieht schnell ein.“ Andere Öle, die herangezogen werden können, sind etwa Oliven-, Soja-, Avocado-, Weizenkeim- und Mandelöl.

Die weiteren Zutaten stammen aus der Pflanzenwelt. „Ich arbeite nicht mit isolierten Stoffen, sondern setze die gesamte Pflanze bei der Herstellung ein. Da in den einzelnen Pflanzenteilen unterschiedliche Mikronährstoffe enthalten sind, die sich gegenseitig stützen und tragen, ist es wichtig, auch alle Wirkstoffe zu nutzen, damit die Haut möglichst optimal davon profitiert.“ Bei der Wahl der Pflanzen setzt die Naturkosmetikexpertin vor allem auf Regionalität und Saisonalität. „Alle Zutaten bekommt man – je nach Jahreszeit – in der Natur oder auch im Biosupermarkt.” Verwendet werden kann wirklich alles, vom Apfel über Basilikum bis zur Tannennadel. „So entsteht eine sehr verträgliche Naturkosmetik, deren Zutaten leicht zugänglich und nicht teuer sind. Mit tollen Resultaten: Die Haut wird unterstützt, kommt wieder in ihr Gleichgewicht und strahlt von innen heraus.“

Natürliche Wirkstoffe

Zu den Klassikern, die gerne in der Naturkosmetik herangezogen werden, gehören Ringelblume und Kamille. Erstere, auch Calendula genannt, kann die Haut beruhigen, Entzündungen mildern und die Hautregeneration aktivieren. Deshalb werden Ringelblumen gerne für Produkte für empfindliche Haut verwendet. Die Kamille wirkt stark entzündungshemmend und heilfördernd. Sie regeneriert das Gewebe und regt den Hautstoffwechsel an. In punkto Anti-Aging-Pflege setzt man häufig auf Sanddorn, dessen Früchte viel Vitamin C und Antioxidantien enthalten. Das schützt vor Zellschäden und vor Hautalterung. Stiefmütterchen, die in so manchen Gärten blühen, besitzen hervorragende Effekte für natürliche Hauptpflege. Sie enthalten Stoffe, die Entzündungen hemmen. Und auch Lavendel hat entzündungshemmende sowie antiseptische Wirkung.

Gewürze mit Bonus

Neben Heilkräutern lassen sich auch Gewürze verarbeiten. Und das mit einem Zusatznutzen: „Gewürze in der Naturkosmetik pflegen nicht nur die Haut, sondern stärken auch die Seele“, meint die Heilkräuterpraktikerin. Ganz ähnlich wie in Kochrezepten kann man Gewürze dosieren und mit einer Prise von ihnen nicht nur Aromen beisteuern, sondern auch wertvolle und effektive Wirkstoffe. So hellen beispielsweise Basilikum, Koriander oder Muskat die Stimmung auf, während Salbei, Zimt oder Lavendel entspannen. „Gewürze wie Nelke, Zimt und Kardamom begegnen uns nicht zufällig als typische Weihnachtsgewürze in der dunklen Jahreszeit. Mit ihrem Duft sprechen Sie unsere Psyche an und wirken stimmungsaufhellend und nervenstärkend“, erklärt Kohlbach.

Haltbarkeit und Anwendungen

Bei sauberer Herstellung halten selbstgemachte Öle mindestens sechs Monate. „Man kann sie als Handpflege, Abschminkprodukt, Haaröl für trockene Haarspitzen, Bodylotion, Gesichtscreme oder Nachtpflege verwenden“, beschreibt Kohlbach die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. „Nach sechs Monaten können die Öle dann noch zu Seifen weiterverarbeitet werden.“ Die Expertin kauft selbst mittlerweile außer Zahnpasta kein Produkt mehr in der Drogerie ein und ist im Badezimmer plastikfrei. Kohlbach: „Naturkosmetik selbst zu machen hat so viele Vorteile. Man weiß, was enthalten ist, spart Zeit und Geld und hat auch noch Spaß bei der Herstellung. Ich persönlich empfinde es zudem als herrlich erdend.”

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