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Hören Sie mit einem offenen Herzen und ohne vorgefasste Meinung zu (Foto: Halfpoint/iStockphoto.com)
Hören Sie mit einem offenen Herzen und ohne vorgefasste Meinung zu (Foto: Halfpoint/iStockphoto.com)

Tipps, um jemanden zu trösten

  • Vermitteln Sie das Gefühl, da zu sein
    Manchmal geht es nicht um große Worte, sondern einfach um bloße Anwesenheit. Sagen Sie, dass Sie erreichbar sind, und wenn nötig auch vorbeikommen. So fühlt sich der andere nicht alleine, kann aber selbst entscheiden, ob er Nähe oder Abstand braucht.

  • Hören Sie aufmerksam zu
    Hören Sie mit einem offenen Herzen und ohne vorgefasste Meinung zu. Sie müssen nicht sofort Lösungen anbieten oder Ratschläge geben. Oft genügt es, liebevolle Zuwendung zu schenken.

  • Berühren Sie den anderen, wenn es passt
    Eine Umarmung kann unglaublichen Trost spenden. Aber nur, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Manche wünschen sich in ihrem Schmerz körperliche Nähe, andere können sie in diesem Moment nicht ertragen. Versuchen Sie also zu erspüren, was sich richtig anfühlt. Fragen Sie im Zweifelsfall nach.

  • Alle Gefühle zulassen
    Gestehen Sie der leidenden Person jedes Gefühl zu. Das kann unermessliche Trauer, tiefste Verzweiflung, Angst und Panik, Verlassenheit, Isolation, aber auch Hass und Wut sein. Natürlich können Sie beruhigen, aber geben Sie dem anderen auch Raum zu weinen.

  • Akzeptieren Sie den Schmerz des anderen, auch wenn Sie ihn nicht nachvollziehen können
    Vielleicht haben Sie noch nie einen geliebten Menschen oder ein Tier durch den Tod verloren. Hoffentlich hat Ihnen noch kein Arzt eine schlimme Diagnose mitgeteilt, Sie standen noch nie vor dem finanziellen Nichts oder mussten eine harte Trennung verkraften. Aber Ihr Einfühlungsvermögen sollte Ihnen trotzdem den Weg zu einem verständnisvollen Umgang mit dem Betroffenen weisen.

  • Der Gang zum Therapeuten ist keine Schande
    Wenn der Schmerz gar nicht enden will, kann es nötig sein, den anderen zu ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch Medikamente sind dann unter Umständen – vorübergehend – hilfreich. Falls Sie sich in der Rolle des Tröstenden überfordert fühlen, sollte Sie ebenso Unterstützung suchen.

  • Helfen Sie im Alltag
    Menschen, die einen schlimmen Schicksalsschlag erlitten haben, befinden sich oft in einer Art Starre, Lähmung oder Depression. Sie fühlen sich nicht in der Lage, alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Bieten Sie dann einfach praktische Hilfe an.

Lieber nicht…

Übrigens: Es gibt Sätze, die Sie lieber unterlassen sollten, wenn Sie ein Gegenüber haben, das einen schlimmen Schmerz erlitten hat. Dazu gehören meiner Erfahrung nach folgende Beispiele: „Da brauchst du doch nicht so traurig sein“, „Ich habe so etwas auch schon erlebt und das war viel schlimmer“, „Andere Menschen haben noch viel Ärgeres zu bewältigen“, „Du musst positiv denken, sonst kann das ja nicht besser werden“, „Das ist doch wirklich nicht das Ende der Welt“, „Die Medizin ist heute schon so fortgeschritten – da machst du ein paar Chemo-Therapien und alles ist wieder in Ordnung“, „Jetzt nimm endlich Tabletten – das ist ja nicht mehr auszuhalten mit dir“, „Irgendwann muss Schluss sein mit dem Trauern“, „Denk einfach an etwas anderes“.

Kinder brauchen Trost

Das beginnt bei Babys, die schreien, weil sie ihr Unbehagen anders noch nicht artikulieren können. Dieses Unwohlsein kann sich darauf beziehen, dass sie Schmerzen haben, frieren, unter Hitze leiden, hungrig oder schläfrig sind. Aber es kann auch bedeuten, dass sie Nähe, Körperkontakt oder Beruhigung brauchen. Immer ist ihr Weinen jedoch ein Hilferuf.

Größere Kinder leiden unter Zurückweisung, Mobbing, mangelndem Selbstwertgefühl, Einsamkeit, Schwierigkeiten mit Lehrern oder anderen Erwachsenen, Liebeskummer, Geheimnissen, die sie belasten, Problemen mit ihrem Aussehen, weil sie Außenseiter sind oder ein wichtiger Mensch gestorben ist. Natürlich können auch Schwierigkeiten innerhalb der Familie der Grund dafür sein. So fühlen Kinder und Jugendliche sich vielleicht benachteiligt, unverstanden, ignoriert oder vernachlässigt. Möglichweise brauchen sie Trost, weil die Eltern streiten oder sich trennen, sie neidisch auf Bruder oder Schwester sind, mit einer Patchwork-Situation nicht zurechtkommen oder sich aus vielen Gründen ungeliebt fühlen. Und wegen etlichen anderen Ursachen mehr.

Das Wichtigste ist, dass Ihnen auffällt, wenn es Ihrem Kind schlecht geht. Das muss sich nicht immer mit Traurigkeit oder Rückzug zeigen. Manche werden „frech“ oder zeigen aggressives Verhalten, andere klagen über diverse Befindlichkeitsstörungen. Schieben Sie eine Verhaltensänderung Ihres Kindes also nicht nur „auf die Pubertät“, oder dass „er/sie ja nur Aufmerksamkeit will.“ Das kann durchaus sein, hat dann aber auch einen Grund. Und auch Babys schreien nicht „nur so“. Geben Sie Ihrem Kind also seelisch und auch körperlich Zuwendung, Verständnis und wenn nötig Hilfe.

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