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Der Luchs kehrt langsam wieder nach Europa und Österreich zurück. Doch seine Verbreitungsgebiete in den Alpen sind stark zerstückelt und die Vorkommen zumeist noch sehr klein (Wirestock/iStockphoto.com)
Der Luchs kehrt langsam wieder nach Europa und Österreich zurück. Doch seine Verbreitungsgebiete in den Alpen sind stark zerstückelt und die Vorkommen zumeist noch sehr klein (Wirestock/iStockphoto.com).

Tierischer Artenschutz

Die Artenvielfalt nimmt in Österreich dramatisch ab. Mehr als die Hälfte aller Amphibien und Reptilien, knapp die Hälfte aller Fische und ein Drittel aller Vögel und Säugetiere sind bereits stark gefährdet. Der Braunbär ist hierzulande nahezu ausgestorben und auch die Luchse sind noch nicht wieder erfolgreich nach Österreich zurückgekehrt.

Worunter leiden bedrohte Tierarten?

• Täglich pflastern neue Parkplätze, Chalet-Dörfer und Einkaufszentren die Landschaft zu. Dadurch geraten nicht nur seltene Arten mit großem Raumbedarf, wie z. B. Seeadler oder Luchs, in Bedrängnis. Auch andere Tiere wie Feldhamster, Mehlschwalbe oder Wechselkröte sind gefährdet. Nur noch etwa sieben Prozent der Fläche Österreichs ist heute noch als „sehr naturnah“ einzustufen.

• Zahlreiche nicht heimische Organismen befinden sich an oder in Verpackungen von Früchten, Blumen, Holz, Pflanzenteilen, Tieren oder an Schiffsrümpfen. Manche der neuen Arten verursachen Probleme in den heimischen Ökosystemen, weil tödliche Parasiten und Krankheitserreger eingeschleppt werden. In Österreich sind insgesamt rund 2.000 gebietsfremde Arten bekannt.

• Die raschen Klimaveränderungen bringen unsere Ökosysteme aus dem Gleichgewicht und führen nicht nur zum Verlust von Tier- und Pflanzenarten, sondern bedrohen auch die Menschen: Extremwetter, Überschwemmungen und Wüstenbildung, Verbreitung von Krankheiten, Abschmelzen der Gletscher und Pole, Veränderungen der Jahreszeiten.

• Noch immer werden streng geschützte Arten wie Biber, Fischotter, Luchs, Wolf und Seeadler gefangen oder getötet, obwohl ihr strenger Schutzstatus nach österreichischem und europäischem Recht diese Tötungen generell verbietet.

Wie kann Artenschutz in Österreich gelingen?

• Angemessenes Management. Mensch und Tier haben unterschiedliche Nutzungsansprüche an die Landschaft, in der sie leben. Dadurch entstehen Konflikte. Darum braucht es ein geeignetes Arten-Management. Der WWF (World Wide Fund For Nature) hat ein Schutzkonzept für die österreichischen „Big 5“ entwickelt. Es wird regelmäßig geprüft, ob und wie weit die Bundesländer dies auch umsetzen. Ziel ist es, diese „Big 5“ in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet bestmöglich zu erhalten bzw. wieder zu etablieren, damit sie ihre Funktion im Ökosystem wahrnehmen können.

• Invasive Arten einbremsen. Schutzgebietsbetreuer entfernen invasive Pflanzen zum Beispiel durch Ausreißen und setzen Fangnetze in die Tümpel, um invasive Fische wie Goldfische einzufangen und in Zoohandlungen zu bringen.

• Naturnähe und hohe Artenvielfalt fördern. Viele sensible Ökosysteme in Österreich sind durch die Erderwärmung gefährdet. Naturnahe Lebensräume sind die beste Vorsorge gegen die Klimakrise – für Menschen und auch für die verschiedenen Arten von Tieren und Pflanzen.

• Illegale Verfolgung verhindern. Der WWF Österreich hat sich gemeinsam mit einer Reihe weiterer Partnerorganisationen zum Ziel gesetzt, die illegale Verfolgung bedrohter Tierarten zu reduzieren.

• Einsatz für große Beutegreifer. Ein Projekt fördert Lösungsansätze für die gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die Wolf, Luchs, Bär und Vielfraß mit sich bringen. Dabei stehen die Vermeidung und der Umgang mit Konflikten zwischen Menschen und den Wildtieren im Mittelpunkt. Ein Schwerpunkt liegt auch in der Förderung von Herdenschutzmaßnahmen. Ursprünglich war beispielsweise der Wolf in ganz Europa zu finden, bis ihn der Mensch in Mitteleuropa schließlich ausgerottet hat. Auch in Österreich galt die Art bis vor wenigen Jahren als „ausgestorben“.

Mittlerweile leben in Österreich wieder wenige Wolfsfamilien sowie umherziehende Einzelwölfe. Doch neben Rehen, Hirschen und Wildschweinen können Wölfe auch Schafe oder Ziegen erbeuten. Um ein dauerhaftes Überleben des Wolfes zu ermöglichen, setzt sich der WWF für ein gutes Management ein und schafft damit die Voraussetzungen für ein konfliktarmes Zusammenleben zwischen Menschen und Tier. Vor allem Landwirte, die Nutztiere halten, müssen dabei unterstützt werden, sie mit modernen Methoden fachgerecht zu schützen.

Lesen Sie auch: Das Interview mit Magdalena Bauer, MSc, Biologin im Team „Arten und Lebensräume“ des WWF Österreich

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