Die Stammzellentherapie
Dem Patienten werden körpereigene Stammzellen aus dem Fettgewebe entnommen – unter lokaler Betäubung vorwiegend an Bauch und Gesäß. Danach wird das Fett aufbereitet und gefiltert bis lediglich die Stammzellen übrigbleiben. Diese werden mit Eigenplasma vermengt und in das betroffene Gelenk, den Muskel oder an die Nervenwurzel injiziert. Der Erfolg der Therapie beruht auf der bioregenerativen Wirkung der Stammzellen auf Sehnen, Muskel, Bänder und Knorpel. Durch diese schonende Methode kann eine andauernde Beschwerdereduktion erzielt werden. In vielen Fällen wird der Einsatz eines künstlichen Gelenks entweder hinausgezögert oder sogar vermieden. Die Regeneration der Nerven verbessert sich deutlich – auch bei chronischen Schäden. Bei Arthrose können Stammzellen in allen vier Stadien eingesetzt werden. In den Stadien 1 und 2 trägt die Therapie positiv zum Wiederaufbau des Knorpels bei. In den Stadien 3 und 4 können Schmerzen gelindert und im besten Fall eine Operation vermieden werden.
Die ACP-Eigenbluttherapie
Die Behandlung mit ACP (autolog conditioniertem Plasma) ist ein neues Therapieverfahren bei Sportverletzungen, verschleißbedingten Gelenkbeschwerden, Sehnenverletzungen und chronischen Erkrankungen wie Arthrose oder Sehnenscheidenreizungen. Die ACP Eigenbluttherapie wird neuerdings auch bei Bandscheibenvorfällen, wirbelsäulenbedingten Nervenschädigungen, abnützungsbedingten Schäden der Wirbelsäule und chronischen Kreuzschmerzen eingesetzt. Die im Blut enthaltenen Wachstumsfaktoren beeinflussen den Heilungsvorgang positiv. Durch die mit der ACP Doppelspritze gewonnenen, konzentrierten Wachstumsfaktoren können Heilungsprozesse angeregt werden. Es kommt zu wesentlichen Verbesserungen bei Schmerzverlauf und Beweglichkeit. Die ACP-Eigenbluttherapie ist ein sicheres Verfahren, das körpereigene Regenerationskräfte nutzt. Es ist nebenwirkungsfrei, da körpereigene Substanzen gespritzt werden. Die Wachstumsfaktoren, die durch Zentrifugieren herausgefiltert werden, beschleunigen den Heilungsprozess. Bei einem akuten Bandscheibenvorfall werden mit einer ACP Therapie nach der Schmerzbehandlung ein schnellerer Abbau des Prolapses und die Heilung der verletzten Bandscheibe begünstigt. Langfristig können mit der Eigenbluttherapie die Nervenwurzeln regeneriert und somit die schmerzhaften, häufig bleibenden Schäden wie Muskelkrämpfe, Hexenschüsse, Kribbeln und Kältemissempfindungen vermieden werden.
Botulin in der Orthopädie
Botulin ist ein Protein, das die Muskelkontraktion durch Blockade des hierfür notwendigen Botenstoffes vermindert. Ebenso ist die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung erwiesen. Wie jedes Protein ist Botulin ein Eiweißmolekül. Eiweiß wird mit der Zeit im menschlichen Organismus in seine Bestandteile zerlegt. Das bedeutet Botulin wird mit der Zeit abgebaut. Botox bei Bandscheibenvorfällen wird als Alternative zur Reduktion von Akutschmerz eingesetzt, wenn klassische Medikamente nur bedingt wirken. Es blockiert die Übertragung der Impulse der sensiblen Nervenfasern (jene, die Schmerzimpulse weiterleiten). Andere Nervenfunktionen, wie Gefühl und Tastsinn der Haut, und auch die Kontraktionsfähigkeit und damit die Funktion der Muskultur werden durch die Botox-Injektion nicht beeinflusst. Die Behandlung gilt als wirksam, sicher und nebenwirkungsarm. Die Wirkung hält vier bis acht Monate an. Gewohnheitseffekte treten keine ein. Allerdings gelten rund 20 Prozent der Patienten als „nonresponder“, d. h. sie reagieren nicht oder nur unzureichend auf die medizinische Maßnahme. Wichtig ist zeitgleich eine Physiotherapie, damit die Beschwerden bei Nachlassen der Wirkung nicht erneut auftreten.
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