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Als einziger heimischer Nadelbaum wirft die Lärche ihre büschelförmig angeordneten weichen Nadelblätter im Herbst ab (Foto: weisschr/iStockphoto.com)
Als einziger heimischer Nadelbaum wirft die Lärche ihre büschelförmig angeordneten weichen Nadelblätter im Herbst ab (Foto: weisschr/iStockphoto.com)

Lärche, Zeder und Zypresse: natürlich schön!

Lärche

Die Lärche ist als einzige der drei vorgestellten Nadelbäume in Österreich heimisch. Sie besiedelt die Zentral- und die Ostalpen, wo sie oft gemeinsam mit der Zirbe die Waldgrenze bildet. Lärchenbäume können noch in einer Seehöhe von 2.500 m angetroffen werden. Als einzige der heimischen Nadelbäume wirft sie ihre büschelförmig angeordneten weichen Nadelblätter im Herbst ab und übersteht den Winter als kahlblättriger Nadelbaum. Davor aber zeigt sie sich in einer wunderschönen goldgelben Herbstpracht. Unter guten Bedingungen können Lärchen bis zu 800 Jahre alt werden und zeigen sich dann besonders im alpinen Lebensraum als zottelige Wetterlärchen. Berühmt sind die „Ultener Riesenlärchen“ im Ultener Tal in der Nähe von Meran, die an die 850 Jahre alt sein sollen.

Lärchenholz ist wertvoll und vielseitig verwendbar. Das außen gelegene Splintholz ist gelblich, das innere Kernholz rotbraun. Auf Grund seiner Härte und seiner Abriebfestigkeit eignet es sich für Furniere, Fußböden, Holzstiegen, Türen und Fensterrahmen. Das Holz der Lärche gilt auch als bestes Schindelholz für das Eindecken von Dachstühlen. Im Schweizer Kanton Graubünden werden aus Lärchenholz die berühmten „Walser-Höfe“ errichtet, die sowohl von der Außen- als auch von der Innenkonstruktion her nur aus Lärchenholz erbaut werden.

Eine alte Tradition ist die Verwendung des Lärchenharzes in der europäischen Volksheilkunde. Es wird gewonnen, indem man etwa 100-jährige Bäume anbohrt und einige Wochen später mit einem Harzlöffel aus dem Bohrloch das Harz entnimmt, es reinigt, filtert und leicht erhitzt. So erhält man das zähflüssige und aromatisch riechende „Venetianer Terpentinöl“. Dieses kann z. B. mit Olivenöl und Bienenwachs zur sogenannten Lärchpechsalbe verarbeitet werden, die eine gute Wirkung zur Schmerzlinderung bei Gelenksbeschwerden sowie bei rheumatischen Leiden besitzt.

In Kärnten wird die Lärchpechsalbe („Lirgat“) auch zum Einreiben des Brustbereiches bei Erkrankungen der Atemwegsorgane verwendet. In der volksmedizinischen Tierheilkunde wird das Lärchenharz gegen Entzündungen im Bereich der Hufe und Klauen genutzt.

Zeder

Die Zedern sind uns vor allem aus den Urlaubsgebieten südlich der Alpen bekannt, wo sie als Zierbäume in Gärten und Parkanlagen gerne angepflanzt werden. Es gibt drei Zedern-Arten: Atlas-, Libanon- und Himalaya-Zeder, deren Namen bereits Auskunft über ihre Heimatgebiete geben. Am größten wächst die Himalaya-Zeder, die zu den beliebtesten Zier-Nadelbäumen in Italien gehört, wo sie in vielen Hausgärten zu sehen ist. Von der Atlas- und der Libanon-Zeder gibt es silbergrüne Farbvarietäten, die man immer öfter auch schon in Österreich als Zierbäume sehen kann. Zedernholz hat als Nutzholz heute nur mehr eine geringe Bedeutung – in der Antike und im Mittelalter war es hingegen ein gesuchtes Holz für die Erbauung von Schiffen. Wenn heute bei uns „Zedernholz“ z. B. als Duftholz für den Kleiderkasten verkauft wird, stammt dieses Holz meist nicht von den echten Zedern, sondern von anderen Arten, die zur Verwandtschaft der Zypressen gehören. Eine sehr berühmte Skulptur, geschnitzt aus Zedernholz, kann man im Dom von Venzone in Friaul bewundern: Die Gruppe von betenden Menschen wurde aus dem Stamm einer Himalaya-Zeder heraus geschnitzt.

Zypresse

Auch die Zypresse gehört zum typischen Ambiente der Mittelmeergebiete. Sie gehört nicht wie die Lärche und die Zeder zu den Kieferngewächsen, sondern bildet eine eigene Familie (Zypressengewächse), zu der auch der heimische Wacholder und die Thujen zählen. Ursprüngliche Zypressen hatten nicht die säulenartige Form, sondern hatten weit ausladende Äste wie etwa eine Wald-Kiefer. Durch Zuchtbemühungen entstanden erst die schlanken Säulenzypressen, die als Einzelbäume sowie in Alleen ein attraktives Bild ergeben. Zu Unrecht hat die schöne Zypresse ein wenig den Ruf als Friedhofsbaum bekommen – dies rührt daher, dass wirklich in den allermeisten Friedhöfen und militärischen Gedenkstätten Italiens Säulenzypressen zu sehen sind. Die dachziegelartig angeordneten und schuppigen „Blätter“ der Zypresse ergeben beim Zerreiben einen angenehmen Duft. Das Holz besitzt nur eine geringe wirtschaftliche Bedeutung und kann vor allem als Bauholz genutzt werden. In Österreich kann die Zypresse nicht gedeihen – wenn man bei uns säulenförmig wachsende „Zypressen“ sieht, sind es meist Bäume die zur Verwandtschaft der Thujen gehören, von denen es inzwischen auch schon schlanke „Säulenformen“ gibt.

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