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An dieser Stelle ein großes Dankeschön auch an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter (Foto: Halfpoint/iStockphoto.com)
An dieser Stelle ein großes Dankeschön auch an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter (Foto: Halfpoint/iStockphoto.com)

Ist Ehrenamt noch zeitgemäß – Geschichten

Menschen, die ehrenamtlich arbeiten, fühlen sich auf besondere Weise beschenkt. Die Journalistin Elitsa Tsenova, die selbst zunächst ehrenamtlich in einem Seniorenheim tätig war und später dort angestellt wurde, drückt es folgendermaßen aus: „Das ist keine Arbeit, sondern ein inneres Bedürfnis. Du gibst etwas, unterstützt jemanden und als Gegenleistung erhältst du statt Geld auf irgendeine Weise die Bestätigung, dass du nützlich und hilfreich warst.“

Ist es also noch zeitgemäß, sich ehrenamtlich zu betätigen? Ja, ja und nochmals ja. Denn gerade in einer Zeit, in der es vorwiegend um „schneller, höher, weiter, mehr geht, haben offenbar viele Menschen das Bedürfnis „etwas Gutes und Sinnvolles“ zu tun. Und sie finden darin eine Befriedigung, die ihr eigenes Leben auf unterschiedliche Art bereichert.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön auch an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter beim Kneippbund für das so wertvolle, vielfältige Engagement! Ohne Sie alle würde es diese Organisation und größte Gesundheitsbewegung Österreichs gar nicht geben.

“Das war sehr berührend”

Wunderbare Menschen erzählen aus ihren Erfahrungen mit dem Ehrenamt, das sie ausüben:

MARGIT SCHEBACH, 60, aus Schwarzau, bis 2014 angestellt in einer Bank, dann sechs Jahre nur im Freiwilligenengagement, seit November 2020 in Pension, seit elf Jahren ehrenamtlich tätig im mobilen Hospizteam der Caritas in Wien.

• „Die Entscheidung, mit der Erwerbsarbeit sechs Jahre früher aufzuhören, erfolgte aufgrund der jahrelangen Erfahrungen im Hospizbereich. Durch den Umgang mit Menschen am Lebensende haben sich
meine Prioritäten geändert – lieber jetzt Zeit mit den Enkelkindern und dem Partner zu verbringen und die Natur und das Leben zu genießen. Denn ich habe gelernt, dass sich Situationen schnell ändern können. Ich begleite Menschen in der letzten Lebensphase, unter Berücksichtigung ihrer körperlichen, seelischen, spirituellen und sozialen Bedürfnisse. Das Ziel ist, dass sie dort leben und sterben können, wo sie möchten, und dass auch ihre Angehörigen von mir unterstützt werden. Ich besuche sie zu Hause, im Spital, im Pflegeheim oder im Hospiz. Dabei bringe ich viel Zeit und Einfühlungsvermögen mit. Ich erfahre oft große Dankbarkeit und das erhebende Gefühl, ein wenig zum Gelingen des Mosaiks eines Lebens beitragen zu dürfen. Mein eigenes Leben erfährt durch diese Tätigkeit zusätzlich Sinn, Struktur und Halt. Mein großes Anliegen: Jeder soll menschenwürdig sterben dürfen.“

MELITTA MARKON, 65, aus Wien, Schneiderin, Managementassistentin, zwei erwachsene Söhne, Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe.

• „Meine ehrenamtliche Tätigkeit begann 2015, als unzählige Menschen quer durch Europa auf der Flucht waren. Ich sah als Helferin bei der Versorgung auf den Bahnhöfen, wie wichtig es war, sie zu unterstützen. Denn ich musste miterleben, wie mit geflüchteten Menschen umgegangen wurde. Seit meiner Pensionierung helfe ich ehrenamtlich beim Wiener Hilfswerk mit Deutschkonversation und Nachhilfe für nicht deutschsprechende Mitbürger. Außerdem unterstütze ich einige besonders hilfebedürftigen Familien. Das für mich bewegendste Erlebnis war, als die jüngste Tochter einer kurdischen Familie mich umarmte und fragte, ob ich ihre Oma sein möchte.“

RAINER JURIATTI, 56, aus Graz, Schriftsteller, Gebrauchstexter und Fotograf, verheiratet mit Vera, zwei erwachsene Kinder, fünf Sternenkinder, ehrenamtlich tätig als Fotograf von Sternenkindern.

• „Seit rund zwei Jahren fotografiere ich Sternenkinder. Das sind Kinder, die tot geboren werden. Zumeist begleitet mich meine Frau, die als Kinderkrankenschwester und selbst fünffache Sternenkind-Mutter enorme Erfahrung hat. Und wir treffen auf Eltern in der wohl schwärzesten Stunde ihres Lebens – um auf Wunsch ihr totes Kind zu fotografieren. In den 1990er-Jahren waren meine Frau und ich selbst betroffen. Wir haben fünf Sternenkinder und bei einem – unserem Sohn Pablo, der in der 25 Schwangerschaftswoche mit einem Gewicht von rund 750 Gramm „zur Welt starb“ – habe ich ein Polaroid-Bild gemacht, das noch heute bei uns daheim steht. Pablo war immer einer von uns, stellvertretend für alle Sternenkinder, die unsere Biografie geprägt haben. Jedes Mal, wenn ich fotografiere, gibt es nur das Kind in seiner Einzigartigkeit und mich. Ich beziehe also „das Leben“ aus dieser Tätigkeit, so kurios es sich angesichts des Todes anhören mag. Besonders berührt hat mich im vergangenen Jahr die enorme Courage eines Elternpaares, das uns gerufen hat, bevor die lebenserhaltenden Geräte ihres Sohnes abgeschaltet wurden. Sie wollten Bilder von ihm, bevor er stirbt. Und so blieben wir mehr als drei Stunden bei ihnen und bekamen die große Ehre, sein Sterben fotografisch zu begleiten. Das war sehr, sehr berührend.“

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Auch die Kneipp-Aktiv-Clubs in Österreich sind immer wieder auf der Suche nach ehrenamtlich tätigen Funktionären. Sie möchten sich gerne einbringen und bei Österreichs größter gemeinnütziger ganzheitlicher Gesundheitsbewegung mitarbeiten? Bitte kontaktieren Sie uns einfach unverbindlich unter 03842 / 217 18, unter office@kneippbund.at oder direkt über das Kontaktformular – wir freuen uns über Ihre Nachricht!

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