Sie kommt schleichend und ist oft die Folge eines harmlosen grippalen Infekts: Die Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt, wird in erster Linie durch Viren und Bakterien verursacht und kann bei großer körperlicher Belastung zu einem akuten oder chronisch verlaufenden Entzündungsprozess im Herzmuskel führen. Die Entzündung zu erkennen ist schwierig, da die Symptome oft sehr unspezifisch sind. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Betroffene kaum Beschwerden haben oder diese falsch deuten, besonders junge Menschen. Sollten folgende Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen bzw. nicht besser werden, könnten sie auf eine Myokarditis hinweisen:
♥ kleine Belastungen wie Treppensteigen, Spazierengehen oder Putzen werden als anstrengend empfunden
♥ Atemnot
♥ häufige Müdigkeit
♥ allgemeines Krankheitsgefühl
♥ Unregelmäßigkeiten im Herzschlag (Herzrasen, Herzstolpern)
♥ Gliederschmerzen
♥ Brustschmerzen
Schäden an den Herzklappen
Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um abzuklären, wie stark die Funktion des Herzens beeinträchtigt ist. Untersucht wird mittels EKG bzw. eines Bluttests. An den Entzündungswerten lässt sich ablesen, ob Bakterien oder Viren die Verursacher für die Entzündung sind. Auch die Bestimmung der Herzenzyme, eine Ultraschall-Untersuchung oder ein MRT könnten mögliche Behandlungen sein.
Sollte der Herzmuskel durch körperliche Betätigung weiter belastet werden, kann dies bei einer Myokarditis zu lebenslangen Schäden an den Herzklappen und dem Herzmuskel führen. Das Wichtigste ist daher, dass sich der Patient körperlich schont, erklärt Dr. Stefan Pfaffenberger, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie: „Jegliche Anstrengung sollte vermieden werden. Dies betrifft nicht nur sportliche Aktivitäten, sondern auch die Arbeit im Büro und im Haushalt. Um einer Entzündung vorzubeugen gilt: ausruhen und bei Fieber das Bett hüten. Ausreichender Schlaf ist das beste Mittel zur Wiederherstellung der Kräfte. Nach einem Infekt sollte man langsam ins Training zurückzukehren und das Tempo allmählich zu steigern.“ Wird die Erkrankung von Viren ausgelöst, lassen sich diese nicht unmittelbar bekämpfen, bei bakterieller Ursache werden Antibiotika verabreicht. Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen bei einer Herzmuskelentzündung könnten medikamentös behandelt werden.
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