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Zusammen gegen Rassismus (Foto: Mikosch/iStockphooto.com)
Zusammen gegen Rassismus (Foto: Mikosch/iStockphooto.com)

„Zivilcourage kann man lernen“

KNEIPP: Was beinhaltet die Arbeit von ZARA im Hinblick auf das Thema Rassismus?
Bianca Schönberger:
Die Arbeit von ZARA soll Zivilcourage und eine rassismusfreie Gesellschaft in Österreich fördern. In den beiden ZARA-Beratungsstellen können Betroffene und Zeugen von Rassismus und Hass im Netz kostenlos und auf Wunsch anonym Unterstützung finden. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Öffentlichkeits- und Projektarbeit. Die dritte Säule stellt die Präventionsarbeit dar, die Workshops und Fortbildungen zu den Themen Anti-Rassismus, (Digitale) Zivilcourage und Argumentationstrainings anbietet.

Es heißt bei Ihnen, „Verbündeter sein ist ein TUNwort“. Was genau ist damit gemeint?
Das große mediale Echo auf den Tod George Floyds und die Black Lives Matter-Bewegung haben auch in Österreich das Interesse vieler Menschen geweckt, mehr über Rassismus zu erfahren und sich als Verbündete aktiv für antirassistische Werte, Solidarität und Gleichbehandlung zu engagieren. So entstand der ZARA-Workshop „How to be an Ally – Verbündete sein ist ein Tunwort“. Für die Überwindung des rassistischen Systems braucht es das gemeinsame tatkräftige Eintreten gegen rassistische Strukturen sowie zivilcouragiertes Handeln.

Bianca Schönberger von ZARA

„Für die Überwindung des rassistischen Systems braucht es das gemeinsame tatkräftige Eintreten gegen rassistische Strukturen sowie zivilcouragiertes Handeln.“

Wie sieht Zivilcourage im Kampf gegen Rassismus aus?
Das Training beschäftigt sich mit den konkreten Möglichkeiten des Einzelnen, an der Arbeitsstelle, im Sportverein oder in der Öffentlichkeit in „unangenehmen“ Situationen einzugreifen. Denn sich mutig für andere einzusetzen und zivilcouragiert zu handeln, kann man lernen, und man braucht dafür auch keinen schwarzen Gürtel in Karate.

Was kann man tun, wenn man selbst Opfer von Rassismus wird und was, wenn ich Zeuge rassistischer Übergriffe von anderen Menschen werde?
Für Zeugen in konkreten Situationen gibt es immer mehrere Möglichkeiten, einzugreifen. Wichtig ist, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen. Man kann Menschen schon allein damit unterstützen, indem man „unangenehme“ Situationen nicht ignoriert, sondern sie benennt und hinschaut. Wenn ich die Umstehenden laut auf die Situation hinweise, dann mache ich deutlich, dass Gewalttaten keine Privatangelegenheiten sind. Manche Täter hören auf, Personen zu belästigen, wenn sie merken, dass sie beobachtet werden und sie somit ihre Anonymität verlieren. Bieten Sie Unterstützung an – so fühlt sich die betroffene Person nicht allein gelassen und Täter können abgeschreckt werden. Oft ist es auch hilfreich, die Unterstützung von verantwortlichen Personen zu holen, d.h. im Bus Buslenker, im Supermarkt Verkäufer und bei Gewalttaten die Polizei.

Wie kann jeder von uns gegen Hass im Netz vorgehen?
Als Betroffene und Zeuge von Hass im Netz können Sie rassistische Postings immer bei ZARA z. B. über die Webseite – wenn gewünscht auch anonym – melden. Außerdem haben viele Online-Portale selbst eine Meldefunktion, über die herabwürdigende und verhetzende Postings gemeldet werden können. darüber hinaus sind Gegenrede und Solidarität gute Strategien, um Betroffene zu unterstützen. Initiativen wie ZARAs „Schneller Konter“ setzen Hasspostings und Gewaltandrohungen Solidaritätsbekundungen für die Betroffenen entgegen. Damit wird gezeigt, dass Hassposter keineswegs repräsentativ für die Bevölke- rung sind und dass es eine (oft schweigende) Mehrheit gibt, die Hass im Netz nicht duldet. Jene, die in sozialen Netzwerken nicht diskutieren oder Statements abgeben möchten, können solchen, die dort aktiv sind und zum konstruktiven, höflichen Dialog aufrufen, mit Likes und Shares den Rücken stärken.

www.zara.or.at
Hilfe bei Rassismus bzw. Hass im Netz www.amnesty.at

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