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Löwenzahn: Bisher wurden ca. 240 Kleinarten beschrieben, die von der Ebene bis ins Hochgebirge alle Biotope besiedeln (Foto: Nita/pexels.com)
Löwenzahn: Bisher wurden ca. 240 Kleinarten beschrieben, die von der Ebene bis ins Hochgebirge alle Biotope besiedeln (Foto: Nita/pexels.com)

Die mächtigsten Allergiepflanzen – Teil 2

Die hierzulande häufigsten allergenen Pflanzenpollen lassen sich in drei Gruppen einteilen:

Gräser

Ruchgras

Ist eine Pflanzengattung der Familie der Süßgräser. Sein starker Geruch nach frisch gemähtem Gras wird vom Inhaltsstoff Cumarin ausgelöst. Die Ruchgras-Arten sind einjährige bis ausdauernde Pflanzen, ihre Pollen fliegen zwischen April und Juni. Einjährige wachsen büschelig, ausdauernde bilden ein kurzes Rhizom, an dem Erneuerungstriebe entstehen. Die Blattscheiden sind bis zum Grund hin offen. Ruchgras kommt auf Weideflächen, am Straßenrand und auf Brachflächen vor. Es pflanzt sich mithilfe von Wind und Wasser über Samen fort.

Fuchsschwanzgras

Ebenfalls eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Süßgräser. Die etwa 36 Arten sind weltweit verbreitet. Seinen deutschen Namen erhielt es durch die an den Schwanz eines Fuchses erinnernde Ährenrispe. Es gibt drei Staubbeutel, die zur Blüte (April bis Juli) an der Spitze des Blütchens herausragen. Der Fruchtknoten ist kahl und trägt zwei kurze, häufig miteinander verklebte Griffeln mit langen, fedrigen Narben. Zur Blütezeit ragen die Narben an der Spitze der Blüte heraus.

Lolchgras

Lolch- oder Weidelgras gehört zur Familie der Süßgräser und ist weltweit verbreitet. Die Halme dieser einjährigen bis ausdauernden Pflanze stehen aufrecht oder niederliegend. Sie sind einfach oder an der Basis verzweigt. Es gibt Fremd- und Selbstbefruchter. Besonders gerne wächst das Lolchgras auf stickstoffreichen Böden. Pollenflug: zwischen Mai und Juli.

Wiesenlischgras

Das Wiesenlieschgras ist im Handel außerdem oft als Vogel- oder Katzengras zu finden. Es ist ein ausdauerndes Gras, das eine lockere Horste bildet. Die Wuchshöhe der hohlen Halme beträgt 30 bis 100 Zentimeter und endet mit einem bis 25 cm langen Blütenstand. Wiesenlieschgras ist weltweit als Futterpflanze verbreitet. Blühzeit: Mai bis September.

Wiesenrispengras

Das Wiesenrispengras ist eines der am weitesten verbreiteten und am häufigsten für Rasen und Weiden gesäten Süßgräser Europas. Das mehrjährige Gras erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 cm. Es wächst gerne auf sommerwarmen, nährstoffreichen, nicht zu nassen und nicht zu trockenen Lehmböden in Wiesen, auf Almen und an Wegrändern. Seine Pollen fliegen von Mai bis Juli. Es ist eines der wertvollsten Futtergräser und wird daher oft auf Weiden ausgesät. Auch die meisten Rasenmischungen enthalten es, da es relativ trittfest ist und Trockenheit gut verträgt.

Knäuelgras

Das Gewöhnliche Knäuelgras ist eine graugrün gefärbte, kräftige, in Horsten wachsende, mehrjährige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 120 Zentimetern erreicht. Seine Laubblätter sind 4 bis 10 Millimeter breit, wobei das oberste aufrecht absteht. Blühzeit: Mai bis August. Es gedeiht am besten auf frischen, nährstoffreichen Böden.

Kräuter

Beifuss

Gehört zur Familie der Korbblütlergewächseist jedoch windblütig (Juli bis September). Die Pflanze ist bei uns weit verbreitet, typisches „Hackfrucht-Unkraut“. Die ein- bis zweijährige, krautige Pflanze wächst als Strauch gerne auf Ruderalfluren und auf nährstoffreichen Böden. Ihre Teilblütenstände sind körbchenförmig und stehen in endständigen, rispigen Blütenständen zusammen, die Blütenkörbchen sind weißlich-grau, gelblich oder rotbraun. Es gibt über zehn Beifuss-Arten – von den über 1 m hohen Stauden bis zu den 10 cm kleinen Felspflanzen. Die häufigsten Arten sind der Gemeine Beifuss und der Wermut.

Raps

Raps ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütlergewächse. Seine ursprüngliche Heimat liegt im Mittelmeerraum, er wird heute jedoch weltweit als Nutz- und Futterpflanze angebaut, da er in fast jedem gemäßigten Klima gut gedeiht. Blütezeit bei Aussaat im Vorjahr ist Mai bis Juni, bei Aussaat im Frühjahr August bis Oktober. Die Pflanze ist sowohl selbstbefruchtend als auch insektenbestäubt. Durch den immer häufigeren Anbau von Raps nehmen inhalative Allergien gegen dessen Pollen von Jahr zu Jahr zu.

Löwenzahn

Gehört zu einer formenreichen Gattung, die immer noch neue Sippen bildet. Bisher wurden ca. 240 Kleinarten beschrieben, die von der Ebene bis ins Hochgebirge alle Biotope besiedeln. Der bekannte Löwenzahn mit Pfahlwurzel, Blättern (mit milchigem Saft) und Blüten wächst auf Wiesen, Brachland, Feldern und an Wegrändern. Er wird als Arzneipflanze sowie Gewürz- und Salatpflanze und in der Biokosmetik verwendet.

Wegerich

Ist bei uns weit verbreitet, bevorzugt entlang von Wegen (daher auch sein Name), aber auch in Fettwiesen, Parkrasen und in Äckern. Blühzeit: April bis August. Die Laubblätter der einjährigen bis ausdauernden Pflanze sind in grundstehender Rosette angeordnet oder gegen- oder wechselständig am Stängel. Die Blütenstände sind ährig, die Kapselfrüchte haben mehrere Samen.

Ragweed

Diese Pflanze, auf Deutsch auch Beifußblättriges Traubenkraut, Ambrosia, Beifuß-Ambrosie oder Wilder Hanf genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler. Sie keimt im Frühjahr bis Sommer und ist ein einjähriges Unkraut. Sowohl die Pollen als auch der Hautkontakt mit dem Blütenstand können beim Menschen heftige allergische Reaktionen auslösen. Im Unterschied zum Gemeinen Beifuß ist die Blattunterseite der doppelt bis dreifach gefiederten und lang gestielten Blätter grün (beim Beifuß grauweiß-filzig behaart). Außerdem ist die Pflanze einjährig (Beifuß bildet als ausdauernde Pflanze ein dichtes Wurzelwerk aus). Die reich verzweigten Stängel des Traubenkrauts sind leicht behaart, seine Blütenstände sind gedrungener.

Ragweed ist in Nordamerika heimisch und wurde nach dem ersten Weltkrieg nach Südosteuropa eingeschleppt, von wo es sich sehr rasch ausbreitete. Die Pflanze bevorzugt lichte und warme, jedoch nicht zu trockene Standorte. Daher fehlt sie im sommertrockenen Mittelmeerraum und in den Alpen. Für die Keimung benötigt die konkurrenzschwache Ruderalpflanze offene Flächen. Ihre bevorzugten Standorte sind Straßenränder, Schutthalden, Industriegelände, Hausgärten, Vogelfutterplätze sowie Äcker. Unter optimalen Wachstumsbedingungen kann Ragweed bis zu zwei Metern hoch werden. Die Blüten sind getrennt geschlechtlich. Die männlichen Blütenköpfchen entwickeln sich an den Enden der Sprossachse sowie der Seitentriebe. Sie sind in einer Traube angeordnet. Weibliche Blüten sind einblütig, sitzend und befinden sich am Grund des männlichen Blütenstandes oder in den Achseln der oberen Blätter. Der Gesamtblütenstand kann bis zu 20 cm lang werden. Die gelbe Farbe der Blüten ergibt sich aus den Pollen bzw. den Pollensäcken.

Eine durchschnittliche Pflanze produziert 3.000 bis 4.000 Samen. Diese sind im Boden sehr lange lebensfähig und können auch nach bis zu 40 Jahren noch keimen. Die Hauptblütezeit ist von Juli bis Oktober. Die Samen überwintern im Boden, die Pflanze selbst stirbt beim ersten Frost ab.
Für Pollenallergiker besonders schlimm: Ragweed setzt pro Pflanze bis zu eine Milliarde Pollenkörner frei. Die Belastung ist von Ende August bis Anfang September am größten, wenn die Pflanze in voller Blütenpracht steht. Die einzige effektive Bekämpfung ist das Mähen oder Ausreißen der Pflanze.

Bäume

Birke

Das Wort Birke (von althochdeutsch bircha) ist auf einen Begriff im Indogermanischen zurückzuführen und bedeutet in Anspielung auf die helle Rinde so viel wie „glänzend, schimmernd“. Tatsächlich ist die Borke bei vielen Birkenarten besonders auffällig, ihre Farbe reicht von fast schwarz bis weiß. Birken gehören zu den sehr schnell und hochwachsenden Gehölzen und können schon nach sechs Jahren Wuchshöhen von bis zu sieben Metern erreichen. Ausgewachsen messen sie nicht selten 30 Meter oder mehr. Einzelexemplare können ein Alter von bis zu 160 Jahren erreichen. Alle Birken werden windbestäubt, deshalb geben sie in der Blütezeit von Ende März bis Ende April große Mengen an Pollen frei. Die haltbaren, weiblichen Blütenstände stehen meist einzeln aufrecht und sind eiförmig bis zylindrisch. Zuvor noch in Knospen geschützt, bilden sie sich mit dem Beginn des Austreibens der Laubblätter voll aus. In den weiblichen Kätzchen befinden sich je Schuppe (Tragblatt) eine bis meist drei Blüten.

Erle

Die Erlen bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Birkengewächse. In Mitteleuropa gibt es drei Erlenarten – SchwarzerleGrauerle und Grünerle. Die Pollen aller drei sind stark allergen. In einigen Städten wurde in den vergangenen Jahren die Purpurerle als Alleebaum angepflanzt. Sie ist eine Kreuzung aus der Japanischen und der Kaukasischen Erle, die sehr widerstandsfähig ist. Blütezeit: Jänner bis April (Schwarz- und Grauerle); Grünerle Mai bis Juni.
Die Erle ist ein etwa 20 m hoher Baum mit 3-12 cm langen männlichen Kätzchen. Weibliche Blüten gibt es in bis 2 cm langen Blütenständen. Die Blätter der Erle sind verkehrt-eiförmig mit ausgerandetem Ende. Grau- und Schwarz-Erle wachsen vorwiegend an Gewässerrändern oder in Feuchtgebieten. Sie wirken oft als Uferschutz gegen Ausspülung und gelten als ökologisch wertvoll. Die Grünerle bevorzugt steinige, felsige Hänge und Runsen in der Bergstufe bis zur Waldgrenze.

Hasel

Die Gemeine Hasel (auch Haselstrauch oder Haselnussstrauch genannt) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Birkengewächse. Ihre Pollen gehören zu den ersten im Jahr, die allergene Symptome auslösen (Kreuzreaktion mit Birke, Erle und Hagebuche). Blütezeit: Jänner bis April. Die Hasel ist ein rund fünf, manchmal auch zehn Meter hoher Strauch mit 3-10 cm langen männlichen Kätzchen. Die unscheinbaren weiblichen Blüten besitzen gut sichtbare rote Narben. Die Laubblätter stehen zweireihig sowohl an den langen als auch an den kurzen Trieben. Die Pflanze wächst vornehmlich in der Hügel- und Bergstufe auf feuchten bis trockenen, steinigen bis humusreichen Böden in Wäldern, Wiesen und Weiden, entlang von Gewässern, Waldrändern und Wegen sowie auf steilen Halden.

Getreide

Roggen

Roggen gehört zur Pflanzenfamilie der Gräser. Kreuzreaktionen zwischen Gräser- und Getreidepollen sind sehr häufig. Roggenpollen fliegen jedoch nicht weit, da sie sehr groß sind. Die Symptome treten deshalb v. a. in der Nähe der Felder auf. Roggen liefert auch auf leichteren oder sandigen Böden und an kühleren oder feuchten Standorten noch gute Erträge. In Europa wird meist Winterroggen angebaut. Blütezeit: Mai bis Juni. Die Pflanze wächst bis zu zwei Meter hoch, ihr Blütestand erreicht eine Länge von 5-20 cm. Roggen kann bis zu 21 Mio. Pollenkörner im Jahr produzieren.

Mais

Achtung: Nicht so bekannt ist die Tatsache, dass Mais zur Familie der Gräser gehört! Maispollen sind zwar aggressiv, ihr Pollenflug ist aber aufgrund der Größe der Pollen und der klebrigen Beschaffenheit der Fäden eher schwach. Dennoch können Maispollen in unmittelbarer Nähe von Feldern allergische Symptome auslösen, da die Allergen-Konzentration dort oft recht hoch ist. Blühzeit: Juli bis August.

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Die mächtigsten Allergiepflanzen Teil 1

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