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Wasser wirkt heilsam von innen und außen (Foto: pixabay/pexels.com)
Wasser wirkt heilsam von innen und außen (Foto: pixabay/pexels.com)

„Wasser ist vielseitig anwendbar“

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KNEIPP: Eine Säule der 5-Säulen-Philosophie von KNEIPP ist Wasser. Für Sebastian Kneipp war Wasser auch ein entscheidender Gesundheitsfaktor.  Welchen Stellenwert hat Wasser heutzutage in der Kurmedizin?

Dr. Markus Prattes: In der Kurmedizin, wo Personen zwei bis drei Wochen in der Therapie sind, spielt Wasser eine gewaltige Rolle – in Form von Wasseranwendungen, Wasserwickel oder teilweise Trinkkuren. Zu Zeiten von Sebastian Kneipp waren Mineralwässer noch nicht gegeben, aber jetzt spielen sie eine Rolle. In der Allgemeinmedizin folgt meist nur der Hinweis, dass man ausreichend trinken soll. Im Rahmen von Wellness spielen diverse Bäder eine wichtige Rolle zur Erholung und zum Wohlbefinden. Wasser ist demnach vielseitig anwendbar.

Inwiefern tut Wasser von innen und außen gut?

Unser Körper besteht, je nach Alter und Fettanteil, zu 50-75 Prozent aus Wasser. Denn wir brauchen das Wasser für unsere Zellen und Körperfunktionen. So werden bei Trinkkuren auch Mineralstoffe über das Wasser aufgenommen. In der Außenanwendung denke ich neben Kneippanwendungen an die Physiotherapie, bei der im Wasser durch die Bewegung gegen den Widerstand Muskeln gestärkt bzw. durch den Auftrieb die Gelenke entlastet werden. Oder die typischen Warm- und Kaltanwendungen, die das Immunsystem stärken.

Wie genau gelingt das?

Wir sprechen hier von Regulationstherapie. Bei der Kaltanwendung kommt es zu einer gesunden Stressreaktion und bei Wärme findet Entspannung im Körper statt. Durch diesen Kalt-Warm-Wechsel wird das Nervensystem reguliert, es kommt, so wie das Hormonsystem auch, in Balance. Durch die Reize von kalt und warm wird der Körper abgehärtet und damit auch das Immunsystem. 

Tut Wasser auch unserem Geist und unserer Seele gut?

Blickt man in frühere Kulturen oder auch in Religionen hat Wasser eine reinigende Bedeutung, auch auf eine spirituelle Weise. Es klärt den Geist und reinigt Körper und Seele. 

Dr. Markus Prattes, Allgemeinmediziner, Kurarzt in Bad Ischl und Kneipparzt

Bei welchen Leiden helfen kalte Wasseranwendungen und wann helfen warme?

Generell lässt sich sagen, dass bei akuten Geschehen Kälte hilft, bei Verletzungen im Bewegungsapparat zum Beispiel. Wärme hilft mehr bei chronischen Prozessen wie Verspannungen. 

Wie fließen Wasseranwendungen in Ihre berufliche Praxis ein?

Die Hydrotherapie ist Teil einer 2-3 Wochenkur. Neben Güssen hat schon Sebastian Kneipp Wasser mit Kräutern kombiniert und dadurch neue Anwendungen geschaffen, heute Medizinalbäder genannt, die der Gesundheit dienen. Zusätze im Wasser haben eine gesundheitliche Bedeutung. So wirken auch Schwefelbäder positiv auf die Haut oder Solebäder zusätzlich entspannend auf die Muskulatur.

Welche Wasseranwendung führen Sie privat gerne durch?

Kalte Tauchbäder in Naturgewässern wie Flüsse oder Seen und das kalte Duschen. Wenn ich Migräne in meiner Studienzeit hatte, waren heiße Fußbäder eine große Hilfe. Da kann ich nur empfehlen, sich einen kalten Waschlappen auf die Stirn und den Nacken zu legen und dabei ein heißes Fußbad zu nehmen, so heiß wie möglich. Die Kälte zieht die Blutgefäße im Kopf zusammen und das Blut wird durch das heiße Bad in die Beine geleitet und damit Schmerz abgeleitet. Das schafft Linderung. 

Haben Sie einen Tipp für den Alltag, um das Immunsystem zu stärken?

Man sollte den Frühling und Sommer nutzen, sich an Kältereize zu gewöhnen. Durch Training, sei es in Form von kalten Duschen oder Arm- bzw. Fußbädern. So bekommt man Erkältungskrankheiten in den Griff und ist gestärkt für den Winter.

Eisbaden ist gerade in – was halten Sie davon?

Ich finde es toll! Kurgäste von uns sind Eisschwimmer. Die merken, dass ihnen das sehr gut tut. Die Schmerzen werden besser. Sie können sich wieder leichter bewegen. Und es hat positive Effekte auf den Kreislauf. Bei Herzschwäche oder Bluthochdruck ist davon eher abzuraten. Aber selbst psychisch hat es Vorteile. Die Überwindung ein Eisbad zu nehmen verschafft große Motivation, wenn man es geschafft hat. Man sollte einfach in sich hineinhören, ob man das ausprobieren mag.

Lesen Sie auch: Das Armbad und andere Wasseranwendungen, Kneipp-Tipps für einen gesunden Start in den Frühling

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