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Speziell Vollkornprodukte aus Dinkel, Hafer, Buchweizen, Quinoa und Amaranth sind Toplieferanten für „langsame“ Kohlenhydrate (Foto: stockfour/iStockphoto.com)
Speziell Vollkornprodukte aus Dinkel, Hafer, Buchweizen, Quinoa und Amaranth sind Toplieferanten für „langsame“ Kohlenhydrate (Foto: stockfour/iStockphoto.com)

Gute Nahrung fürs Gemüt

In unruhigen Zeiten erscheint die nächste Mahlzeit für viele unwichtig, für andere wird Essen gerade da zur Ablenkung oder sogar zum vermeintlichen Problemlöser. Auch wenn unsere Ernährung in Krisenzeiten vielleicht als Nebenschauplatz erscheint, liegen hier wichtige Dreh- und Angelpunkte, wie wir uns mental und psychisch fühlen. Eine angepasste Ernährung leistet nämlich vieles, was wir für unsere geistige und seelische Stärke brauchen. Das zu nutzen, ist einfacher als man oft denkt.

Rituale geben Halt

Gewohnheiten und Rituale bei Einkauf, Zubereitung und den Mahlzeiten schaffen notwendige Struktur im Alltag – auch dann, wenn es mal rumpelt im Leben. Sich aktiv um sein Essen zu kümmern, trainiert die eigene Handlungsfähigkeit und stellt eine wichtige Form der Selbstfürsorge dar. Gemeinsames Essen in angenehmer Atmosphäre oder Speisen, die mit positiven Erinnerungen verbunden sind, besänftigen unser Gemüt und lassen uns neuen Mut fassen.

Das löst keine Probleme

Wenn die Nerven blank liegen oder der Kummer groß ist, sind Süßigkeiten und Fastfood ein allseits beliebtes „Comfort-Food“ (engl. Trostessen). Diese leeren Kalorien – und speziell der viele raffinierte bzw. industriell hergestellte Zucker – bieten allerdings nur einen kurzen Moment der Entspannung, bevor die unangenehmen Gefühle umso stärker zuschlagen. Auch Alkohol ist kein Problemlöser und durch sein Suchtpotential kein guter Freund in schweren Zeiten.

Echte Kraftnahrung

Wenn man betrachtet, welche Nahrungsmittel uns physisch sowie psychisch stützen, dann sind es nicht üppige Kalorien, Alkohol, Koffein oder ein Übermaß an Zucker, sondern vor allem langsam ins Blut gehende Kohlenhydrate, hochwertiges Eiweiß, essenzielle Fettsäuren und eine ausreichende Versorgung mit spezifischen Mikronährstoffen. Auch bioaktive Pflanzenstoffe tragen Wesentliches bei. Umgesetzt in Lebensmittel enthält somit ein resilienter Einkaufskorb Produkte aus Vollkorngetreiden, Linsen, Bohnen, mageres Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Nüsse sowie viel frisches, buntes Gemüse und Kräuter, nicht zu viel an Obst (Fruchtzucker!) und einige Eier. Und wenn einem nach Naschen zumute ist, dann ist dunkle Schokolade eine sehr gute Wahl.

Jedes Getreidekorn schenkt Kraft

Speziell Vollkornprodukte aus Dinkel, Hafer, Buchweizen, Quinoa und Amaranth sind Toplieferanten für „langsame“ Kohlenhydrate. Sie bringen zudem hochwertiges Eiweiß sowie wichtige Mikronährstoffe, wie B-Vitamine, Magnesium und Zink. Gekochte Haferflocken zum Frühstück, Dinkelbrot zur Jause und Buchweizenlaibchen zur Hauptmahlzeit können abwechslungsreich und sinnvoll durch den Tag begleiten.

Eiweiß beeinflusst auch unsere Gefühle

Fast alle körpereigenen Botenstoffe, die wir für Antrieb, Konzentration und Wohlbefinden benötigen, werden aus Aminosäuren, den Bausteinen des Eiweißes, gebildet. So entstehen aus Phenylalanin die aktivierenden Hormone Adrenalin und Noradrenalin. Aus Tryptophan wiederum wird der wichtige Wohlfühlstoff Serotonin und die Vorstufe des Schlafhormons Melatonin. Haben wir zu wenig davon, fühlen wir uns träge und können nachts trotzdem nicht schlafen. Aus einer weiteren Aminosäure, dem Tyrosin, bildet sich Dopamin, das unsere emotionalen und psychischen Reaktionen steuert und uns, wie Serotonin, unsere Glückmomente beschert. Empfehlenswerte eiweißreiche Lebensmittel sind mageres Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier, genauso wie Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide. Kombiniert man untereinander, so lässt sich die Ausbeute an wichtigen Aminosäuren optimieren.

Omega-3-Fettsäuren können Angst mildern

Eine gute Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren verbessert nachweislich unser Stimmungsprofil, mildert Angstgefühle und Depressionszustände. Auch können Omega-3-Fettsäuren helfen, Demenz abzubremsen. Leider ist fetter Meeresfisch als gute Nahrungsquelle kaum mehr zu empfehlen (Stichwort: Überfischung, Gewässerverschmutzung). Gleichzeitig können diese essenziellen Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen, wie etwa Leinsaat, Hanf, Walnuss oder Chiasamen, nur zu einem geringen Teil vom Körper wirksam umgebaut werden. Im Zweifelsfall lohnt es sich daher, auf hochwertige Supplemente auf Basis von nachhaltig produziertem Krill- oder Algenöl zurückzugreifen.

Frisches & Buntes

Unsere geistigen bzw. seelischen Potenziale sind weiters von einer Reihe an Vitaminen, Mineralien sowie wichtigen pflanzlichen Schutzstoffen abhängig, die sich vor allem in frischer, pflanzlicher Nahrung finden. Magnesium und Vitamin D sind an Bildung und Aktivierung des Serotonins beteiligt. Zink und Folsäure sind wichtig für diverse Neurotransmitter. Selen aktiviert unser Schilddrüsenhormon und ist wie Vitamin C an der Bildung vonAdrenalin und Noradrenalin beteiligt. Wirkstoffe der Gelbwurz und viele andere Antioxidantien schützen unsere empfindlichen Nerven- und Gehirnzellen vor freien Radikalen.

Gekochtes wärmt die Seele

Generell sollte pflanzliche, naturbelassene, saisonal und regional verfügbare Nahrung einen resilienten Speiseplan dominieren. Neben ein bis zwei Portionen Frischkost täglich, sollte eher Gekochtes auf dem Speiseplan stehen, um Nährstoffe gut aufzuschließen. Geköchelte Speisen, wie z. B. Suppen, Eintöpfe oder Breie, geben zusätzlich ein Gefühl von Geborgenheit und wärmen gut von innen.

Besinnung & Dankbarkeit

“Widme dich der Liebe und dem Kochen mit ganzem Herzen“: So sprach einmal der Dalai Lama und so können wir die Zubereitung unserer Mahlzeiten auch als Zeit für Besinnung und Dankbarkeit betrachten. Sich mehr dem Genuss der eigenen Nahrung zu widmen, bedarf sicherlich an Übung, beschenkt uns aber gleichzeitig mit Gelassenheit, um den hohen Wellen des Lebens trotzen zu können.

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