Wandern und Wald: Diese Kombination wird als Jung- und Gesundbrunnen von vielen noch unterschätzt. „Verbringen Sie zwei Tage hintereinander in einem Waldgebiet. Ihr Immunsystem wird es Ihnen danken. Gewisse Bestandteile der Waldluft, sogenannte Terpene, aktivieren unsere natürlichen Killerzellen zu einer Leistungssteigerung von mehr als 50 Prozent. Dieser Effekt hält noch 30 Tage an“, erklärt der Grazer Biologe Clemens G. Arvay in seinem Buch „Biophilia Effekt – Heilung aus dem Wald“ (Ullstein Verlag).
Regelmäßige Waldspaziergänge senken nachweislich Blutdruck und Herzfrequenz, machen die Arterien elastischer, stärken das Immunsystem und bauen Stress ab. Luft, Licht, Temperatur, Mikroklima und Feuchtigkeit entfalten in Kombination mit dem Waldgeruch aus ätherischen Ölen, mit Naturgeräuschen, Farben und Düften das Heilklima des Waldes. Wer also regelmäßig in die Wanderschuhe schlüpft, über Wurzel und Waldboden bergauf und bergab spaziert, tut Gelenken, Herz-Kreislauf, Knochendichte, Kondition und nicht zuletzt der Seele Gutes.
Gesundheitseffekte
• Gelenke schonen. Das Bergabgehen belastet die Kniegelenke. Wanderstöcke helfen 30 bis 50 Prozent der Belastung abzufangen. Und man trainiert die Oberarme gleich mit.
• Gehen wirkt wie Stoßwellentherapie. Es aktiviert den Knochenumbau und hilft, Osteoporose vorbeugen. Auch der Muskelaufbau wird angeregt.
• Herz-Kreislauf-Training. Regelmäßiges Ausdauertraining beeinflusst Gefäße, Bluthochdruck, Fett- und Zuckerstoffwechselstörungen sowie Übergewicht positiv. Wer regelmäßig auch bergauf wandert, kann das gute HDL-Cholesterin vermehren und das schädliche LDL- Cholesterin verringern.
• Abnehmen. Übergewichtige nehmen erwiesenermaßen in Bergregionen beim Wandern leichter ab. In der Höhe wird die Herzfrequenz gesteigert – dadurch braucht man mehr Energie, der Stoffwechsel wird noch mehr angeheizt.
• Geistige Fitness. Wandern erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut, was zur besseren Durchblutung von inneren Organen und Gehirn führt. Außerdem werden Glückshormone freigesetzt.
• Pausen einlegen. Nach jeweils einer Stunde soll man eine zehnminütige Pause einplanen, so bleibt man leistungsfähig und konzentriert. Bei der Rast isotonische Getränke, etwa verdünnte Fruchtsäfte, Obst, Müsliriegel und Trockenfrüchte essen. Pro Gehstunde sollte man mindestens einen halben bis dreiviertel Liter Flüssigkeit trinken.
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