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Auch im veterinärmedizinischen Sektor existieren mehrere CBD-Produkte, speziell für die Behandlung von Hunden und Katzen (Foto: South_agency/iStockphoto.com)
Auch im veterinärmedizinischen Sektor existieren mehrere CBD-Produkte, speziell für die Behandlung von Hunden und Katzen (Foto: South_agency/iStockphoto.com)

CBD: Nützlich, nicht berauschend

Erzeugnisse auf CBD-Basis sind potenziell für jeden geeignet, der gerne Hanfmedizin nutzen möchte – ohne berauschende Wirkung. Zudem zeigen die Erfahrungen, dass sich Cannabidiol (CBD) auch für veterinärmedizinische Zwecke sehr gut eignet. Jedenfalls ist Cannabidiol ein sogenanntes Phytocannabinoid („pflanzliches Cannabinoid“), das u. a. als Hemmer des berauschenden THC-Moleküls wirkt. Obwohl CBD eine leicht beruhigende und schlaffördernde Wirkung zeigt, verfügt es nicht über jene psychoaktiven Eigenschaften, die normalerweise mit der Hanfpflanze in Verbindung gebracht werden. Ergo: Eine Rauschwirkung darf durch die Einnahme von CBD nicht erwartet werden. Zu beachten ist, dass Cannabinoide, so auch CBD, im frischen Hanf überwiegend in ihren weniger wirksamen Carbonsäureformen (CBDA) vorliegen. Erst durch Erhitzen werden diese in die aktiveren, phenolischen Verbindungen umgewandelt.

Faserhanf versus Drogenhanf

Im Faser- bzw. Nutzhanf ist CBD das häufigste Cannabinoid. Die Konzentrationen liegen zwischen 0,5 und zwei Prozent, es kommt im oberen Pflanzendrittel sowie in den Blüten vor. Im Drogenhanf, dessen Erzeugnisse weltweit als Entspannungs- und Ritualdroge eingesetzt werden, ist CBD hingegen das zweithäufigste Cannabinoid, in meist weitaus stärkeren Konzentrationen ist das psychoaktiv wirkende Tetrahydrocannabinol (THC) vertreten. Für die Gewinnung von CBD werden jedoch ausschließlich die Blätter und Blüten der Faserhanf-Sorten herangezogen.

Neue CBD Produkte

Auf dem Markt befinden sich inzwischen eine Vielzahl unterschiedlicher CBD-Produkte, und die Auswahl ist stetig am Wachsen. Am verbreitetsten sind Öle, die in diversen Potenzen vorliegen und für eine orale Applikation vorgesehen sind. Alternativ kann es in ein Getränk oder Joghurt gemischt werden. Weitere innerlich applizierbare Produkte sind Tees, Tinkturen, Sprays, Kapseln und Zäpfchen. Für eine lokale Anwendung auf der Haut gibt es diverse Cremen, Lotionen, Gele und Massageöle. Zudem sind Aromablüten (CBD-haltige Blüten weiblicher Nutzhanfsorten), CBD-Kristalle, E-Liquids und CBD-Süßigkeiten erhältlich. Der Nutzer sollte immer darauf achten, dass die Konzentration angegeben ist. Nur dann ist es möglich, eine passgenaue Dosierung zu wählen. Im Allgemeinen liegen die üblichen oralen Tagesdosierungen bei einer erwachsenen Person zwischen 100 und 800 mg CBD.

Medizinisches Potenzial

Das im Rahmen von zahlreichen Studien nachgewiesene Wirkspektrum von CBD umfasst angstlindernde, antiemetische, antioxidative, antiepileptische, antipsychotische, appetitmindernde, entzündungshemmende und neuroprotektive Eigenschaften. Zu beachten ist jedoch, dass die klinische Erforschung von CBD noch in den Kinderschuhen steckt und eine medizinische CBD-Behandlung grundsätzlich mit einem Mediziner abgeklärt werden sollte, besonders auch unter der Berücksichtigung möglicher Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Im Allgemeinen wird die Behandlung mit CBD dem aktuellen Forschungsstand entsprechend jedoch als sehr sicher eingestuft. Indikationen für eine CBD-Behandlung: Abhängigkeitserkrankungen und Entzugserscheinungen, Angststörungen und Posttraumatische Belastungs-, Bewegungs-, Durchblutungsstörungen, Darmerkrankungen, Depressionen, Epilepsie, Hauterkrankungen, Krebs, Multiple Sklerose, Schizophrenie, Schlafstörungen, Übelkeit.

Auch im veterinärmedizinischen Sektor existieren mehrere CBD-Produkte, speziell für die Behandlung von Hunden und Katzen. Die Dosis orientiert sich dabei immer nach den Beschwerden sowie dem Körpergewicht des Tieres. Die Substanz (meistens Öl) wird direkt ins Maul oder auf Leckerbissen geträufelt. Studien sind zwar noch rar, die meisten Tierbesitzer berichten jedoch positiv. So kann das Hanfmolekül auch bei Tieren entspannend und krampflösend wirken, die Beweglichkeit steigern, Ängste reduzieren, entzündungshemmend und positiv auf die Verdauung wirken.

CBD und die Rechtslage in Österreich

  • Kauf, Besitz, Konsum. In Österreich fällt CBD nicht unter das Suchtmittelgesetz. Somit sind Kauf, Besitz und Konsum jeglicher CBD-Produkte legal. Dazu muss lediglich der THC-Gehalt unter 0,3 % liegen. THC ist der berauschende Wirkstoff im Cannabis (Suchtmittel).

  • Arzneimittel? Als Arzneimittel („Funktionsarzneimittel“) ist CBD in Österreich (noch) nicht zugelassen, da die Wirksamkeit als nicht ausreichend belegt eingestuft wird. Allerdings gibt es eine legale Möglichkeit, sich CBD verschreiben zu lassen: Der Arzt kann ein Rezept für eine Zubereitung in der Apotheke ausstellen – für CBD-Öl oder CBD-Kapseln. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten aber in den meisten Fällen nicht. Eine Ausnahme bilden bestimmte Formen von Epilepsie, wo CBD auf europäischer Ebene als Medikament zugelassen ist.

  • Produktion&Verkauf. Für Erzeuger und Verkäufer ist es etwas komplizierter. So ist der Verkauf von Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln mit CBD-haltigen Extrakten verboten – lt. Erlass des Gesundheitsministeriums, 2018. Dieser beruft sich auf die Novel Food Verordnung der EU, wonach Lebensmittel und Kosmetika nicht frei verkäuflich sind. Das heißt letztlich aber nur, dass Erzeugnisse, die Cannabidiol erhalten, nicht als Lebensmittel oder Kosmetika gekennzeichnet werden dürfen. Folglich behelfen sich viele mit einem Trick: CBD-haltige Erzeugnisse werden als Aromaprodukte bezeichnet.

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