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Der Erntekorb wird mit Früchten des Herbstes gefüllt und dekoriert (c) Pixabay

Österreichische Erntedank-Rituale

Ende September bzw. Anfang Oktober finden österreichweit Erntedankfeste statt – Feste, die auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits 300 n. Chr. war es in unseren Breitengraden üblich, Gott für die Ernte zu danken. In unserer heutigen Zeit des Überflusses ist es umso wichtiger, die ständige Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln nicht als selbstverständlich zu nehmen bzw. nicht verschwenderisch damit umzugehen (hier gibt’s übrigens Tipps zur Verwertung von Lebensmittelresten). Der Herbst ist die richtige Zeit, um einmal Danke zu sagen und den Wert der bäuerlichen Produkte in den Fokus zu rücken. Auch heute noch sind die Erntedankfeste eng mit dem christlichen Glauben verknüpft und finden meist in der Kirche statt, oft im Zuge einer Sonntagsmesse. Doch wie sehen diese Erntedank-Rituale eigentlich aus?

Die Krone aus Korn

Bei christlichen Erntedankfesten, die in der Kirche stattfinden, gibt es oft eine Krone aus Korn zu bewundern, die in die Kirche getragen und dort gesegnet wird. Ursprünglich waren es wohl einfache Getreidekränze, die im Laufe der Zeit immer kunstvoller und letztendlich zum royalen Kopfschmuck wurden. Geschmückt wird das Kunstwerk aus Ähren oft zusätzlich mit Blumen und bunten Bändern. In manchen Gemeinden gibt es einen Festzug, bei denen die Krone durch den Ort getragen wird. Dies kann von geschmückten Wägen und Blasmusik begleitet werden.  

Rund um die Erntekrone werden Früchte des Herbstes gelegt (c) Pixabay

Erntedankkörbe

Wie bei der Fleischweihe zu Ostern besteht auch zur Zeit des Erntedanks die Möglichkeit, eigene Speisen segnen zu lassen. Dazu werden die Körbe rund um die Erntekrone gestellt und im Zuge der Prozession geweiht. Gefüllt werden die Körbe meist mit frisch geerntetem Obst und Gemüse, etwa Kürbissen, Zucchini, Äpfeln, Birnen oder Trauben, aber auch Eier oder Honig sind darin zu finden. Dazu können die Körbe beispielsweise mit Sonnenblumen, Getreideähren, Bucheckern, Nüssen oder Eicheln dekoriert werden.

Ernteteppich

Aus den Schätzen der Ernte wird in manchen kirchlichen Gemeinden auch ein sogenannter Ernteteppich gelegt. Dabei werden die geernteten Früchte so am Boden platziert, dass sie ein Bild oder Muster ergeben.

Ernterad

Auch beim Ernterad werden, ähnlich wie beim Ernteteppich, die Früchte des Herbstes kunstvoll drapiert: Sie werden in die Speichen eines Wagenrads gelegt. Wie bei der Krone steht auch hier die runde Form für den Kreislauf von Saat und Ernte – ein Kreislauf ohne Anfang und Ende.

Manchmal wird ein Wagenrad mit Früchten des Herbstes dekoriert (c) Pixabay

Spenden

Oftmals werden die gesegneten Speisen (im Gegensatz zur Osterjause) dann nicht mehr mit nach Hause genommen, sondern bedürftigen Menschen gespendet.

Feierlichkeiten in den Bundesländern

In Wien findet das größte Erntedankfest Österreichs statt: das Erntedankfestival Anfang September. Zwei Tage lang verwandelt sich der Heldenplatz in ein Volksfest mit Bieranstich, Live-Musik und Trachtenmodenschau. Der Festgottesdienst findet im Stephansdom statt, anschließend gibt es einen Erntedankumzug mit bunt geschmückten Wägen, Blasmusikkapellen und Fahnenschwingern.

Auch in Salzburg widmet man sich dem Thema Erntedank – und zwar gleich mehrere Wochen lang. Beim sogenannten Bauernherbst finden von Mitte August bis Ende Oktober verschiedenste Brauchtumsveranstaltungen in den 76 Bauernherbst-Orten statt. Dazu zählen Herbst- und Bauernmärkte, Hoffeste, Almabtriebe und musikalische Veranstaltungen. Rund 340 Bauernherbst-Wirte kochen zudem spezielle herbstliche Gerichte mit Zutaten aus der Region.

Brausilvester

Auch Brausilvester, das traditionell am 30. September gefeiert wird, fällt unter die Kategorie Erntedank. Im Mittelalter war es verboten, im Sommer Bier zu brauen, da die höheren Temperaturen das Bier verdarben. Somit startete für die Bierbrauer die Saison und somit das „Bierjahr“ mit 1. Oktober. Auch heute wird in vielen Orten bzw. in den Brauereien noch Brausilvester gefeiert. Dabei spricht man seinen Dank für eine gute Getreide- und Hopfenernte aus und hofft auch auf Segen für das kommende Braujahr.

(c) Pixabay

Basteltipps für Kinder

Kürbisse aus Klopapierrollen

Diese schnell gemachten Kürbisse eignen sich hervorragend als Dekoration für das Erntedankfest.

Was man dazu braucht: leere Klopapierrollen, orange, gut deckende Farbe (Fingerfarben, Wasserfarben etc.), Schere, Schnur und Korken.

So geht’s: Klopapierrollen orange anmalen. Möglich sind auch rote oder gelbe Farbtöne; wer mag, kann den “Kürbis” auch mit Sprenkeln verzieren. Farbe trocknen lassen und dann etwa 2 bis 4 cm breite Ringe von der Rolle schneiden. Etwa 8 bis 10 Ringe auf ein Stück Schnur fädeln und die Schnur dann fest verknoten, sodass die Ringe einen straffen Kreis bilden. In die Mitte kommt noch ein Korken – fertig ist der Deko-Kürbis! Die genaue Anleitung gibt’s auf https://bastelnmitkids.de/birne-apfel-kuerbis-basteln/

Äpfel aus Papier basteln

Auch diese entzückenden dreidimensionalen Äpfel aus Papier sind eine tolle Dekoration für die Erntedank-Zeit.

Was man dazu braucht: Tonpapier in Rot, Grün und Braun, Schere, Apfelform-Vorlage

So geht’s: Apfelform-Vorlage 4x im roten und 4x im grünen Tonpapier ausschneiden. Aus dem braunen Tonpapier zwei kleine Stiele ausschneiden, aus dem grünen Papier außerdem noch zwei Blätter ausschneiden. Jede Apfelform nun im rechten Winkel in der Mitte knicken. Auf eine der vier geknickten rote Formen den Stiel und das Blatt kleben. Bei den grünen Formen ebenso. Nun werden die jeweils vier passenden Formen zusammengeklebt: eine Seite mit Kleber bestreichen und die nächste Form im Kreis daraufkleben, sodass am Ende ein “runder” Apfel entsteht. Fertig sind die beiden Herbstäpfel! Vorlagen zum Ausdrucken und eine genaue Beschreibung gibts unter https://wunderbunt.de/herbst-apfel-basteln/

Lesen Sie passend dazu auch: Einkochen, Einlegen, Fermentieren

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