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Wasser ist nicht nur ein Verdünnungsmittel fürs Blut (Foto: seb_ra/iStockphoto.com)
Wasser ist nicht nur ein Verdünnungsmittel fürs Blut (Foto: seb_ra/iStockphoto.com)

Kostbares Trinkwasser

Wussten Sie, dass Trinkwasser ein Lebensmittel ist? Außerdem kann es durch nichts ersetzt werden. Trinkwasser wird definiert als Wasser, dass wir für den menschlichen Bedarf benötigen, also zum Trinken und Kochen, für die Körperpflege und die Reinigung. Trinkwasser ist Süßwasser mit einem hohen Reinigungsgrad, und es muss bestimmten Anforderungen entsprechen, die gesetzlich festgelegt sind (Trinkwasserverordnung, Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz).

Vom Himmel ins Glas

Wo kommt unser Trinkwasser her, bevor es aus dem Wasserhahn sprudelt oder aus dem Gartenschlauch spritzt? Es kommt aus dem Grundwasser. Das sind unterirdische Wasservorräte, die auf natürliche Weise durch Regenwasser gebildet werden. Wenn es regnet, sickert das Wasser durch mehrere Schichten aus Sand und Kies tief in die Erde hinein. Dabei wird es nicht nur gefiltert und gereinigt, sondern auch mit Mineralstoffen angereichert. Wenn es sich dann auf einer wasserundurchlässigen Schicht sammelt, hat es Trinkwasserqualität. Tritt es auf natürliche Weise zu Tage, spricht man von Quellwasser. Wer gerne wandert und in den Bergen unterwegs ist, wird sicher schon so ein glasklares und sauberes Wasser genossen und in seine Trinkflasche abgefüllt haben. Ansonsten wird das Grundwasser aus tiefen Brunnen an die Wasseroberfläche gepumpt.

Das Trinkwasser wird in Wasserversorgungsanlagen gesammelt und danach über ein Wasserleitungsnetz verteilt. Bei eventueller Verunreinigung muss es vor der Verteilung aufbereitet werden. Durch die hohe Qualität des Grundwassers in Österreich kommt dies jedoch lediglich bei sieben Prozent des Trinkwassers vor. Diese Wasseraufbereitung wird streng überwacht, und es dürfen nur die zulässigen Aufbereitungsstoffe und -verfahren gemäß dem Österreichischem Lebensmittelbuch verwendet werden. Neben zentralen Wasserversorgungsanlagen wird in ländlichen Gegenden das Trinkwasser oft durch eigene Hausbrunnen zur Verfügung gestellt. Doch auch Brunnenwasser muss Trinkwasserqualität haben – hier ist eine jährliche Überprüfung des Brunnenwassers notwendig. Somit sind alle Haushalte in Österreich mit Grund- und Quellwasser versorgt.

Unter der Lupe

Sehen wir uns einmal unser Trinkwasser genauer an. Wasser besteht chemisch betrachtet aus zwei Elementen, nämlich Wasserstoff und Sauerstoff. Die chemische Formel dafür ist H2O. Die kleinstmögliche Form von Wasser ist das Wassermolekül, es ist an einem Ende positiv undam anderen Ende negativ geladen. Durch die Anziehungskraft der einzelnen Wassermoleküle bilden sich Tropfen, diese eine Art Haut besitzen, die sogarInsekten tragen kann. Diese sogenannte Oberflächenspannung lässt sich besonders gut am Regenschirm erkennen, wenn das Wasser Kügelchen bildet und abperlt.

Wasser ist außerdem ein ausgezeichnetes Lösungsmittel und kommt deshalb natürlich nie in reinem Zustand vor. Je nach Ort der Herkunft hat es unterschiedliche Stoffe in sich gelöst. Die wichtigsten Inhaltsstoffe unseres Trinkwassers sind in der Tabelle (weiter unten) angeführt.

Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit aus (ungesüßten) Getränken zu sich zu nehmen (Foto: domin_domin/iStockphoto.com)

Ultimativer Gesundheitsförderer

Unser menschlicher Körper besteht zu durchschnittlich 70 Prozent aus Wasser, wobei sich der Wasseranteil mit zunehmendem Alter verringert. Wasser ist somit Hauptbestandteil unserer Zellen – es reguliert den osmotischen Druck. Die enthaltenen Mineralstoffe werden zum Aufbau und zur Erneuerung von Zellen und Gewebe benötigt.

Auch unser Blut, das für den Transport verschiedener Stoffe (Nährstoffe, Sauerstoff, Hormone, Abwehrzellen des Immunsystems) zuständig ist, besteht zum Großteil aus Wasser. Wenn wir zu wenig trinken, wird unser Blut dickflüssiger. Dadurch fließt es langsamer, und die Nährstoff- und Sauerstoffversorgung wird eingeschränkt. Außerdem muss sich das Herz mehr anstrengen, um das Blut durch die Adern zu pumpen. Müdigkeit, Kopfschmerzen und eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit sind die Folgen. Wasser ist jedoch nicht nur ein Verdünnungsmittel für das Blut. Auch unser Schweiß und andere Körperflüssigkeiten wie Urin, Speichel oder Magensaft können ihre Funktion besser erfüllen, wenn sie durch ein ausreichendes Trinkverhalten leichter bzw. schneller fließen. Wasser ist also lebensnotwendig. Es löscht nicht nur unseren Durst, sondern sorgt dafür, dass unser Körper optimal funktioniert. Wir können mehrere Wochen ohne feste Nahrung auskommen, wenn wir jedoch keine Flüssigkeit zu uns nehmen, bringen wir unseren Körper schon nach zwei bis vier Tagen in Lebensgefahr.

Natürliches Mineralwasser

Darunter versteht man Grundwasser mit einer hohen Anreicherung von Mineralstoffen und Spurenelementen. Durch eine besondere Gesteinszusammensetzung entstehen diese unterirdischen und geschützten Mineralquellen auf natürliche Weise. Mineralwasser muss direkt am Quellort oder in unmittelbarer Nähe abgefüllt werden, seine Inhaltsstoffe dürfen nur unwesentlich schwanken. Dieses natürliche Mineralwasser ist von ursprünglicher Reinheit und darf – im Vergleich zu Leitungswasser – nicht aufbereitet werden. Nur Eisen, Schwefel und Kohlensäure dürfen (aus optischen oder geschmacklichen Gründen) entfernt werden. Abgesehen von der Anreicherung durch Kohlensäure ist natürliches Mineralwasser frei von Zusatzstoffen – es ist also ein reines Naturprodukt. Natürliches Mineralwasser ist einer strengen Kontrolle unterworfen und darf erst in den Handel kommen, wenn es vom Gesundheitsministerium anerkannt wurde. In Österreich sind 32 (Stand 2023) verschiedene Mineralwässer zugelassen, deren hohe Qualität durch regelmäßige Kontrollen aufrechterhalten wird. Wir dürfen uns von den verschiedenen Bezeichnungen auf dem Etikett der Wasserflaschen nicht verwirren lassen. Denn neben dem natürlichen Mineralwasser wird auch Quellwasser und Tafelwasser in Flaschen abgefüllt. 

Quellwasser. Braucht im Gegensatz zu Mineralwasser keine amtliche Anerkennung. Es hat einen niedrigeren Gehalt an Mineralstoffen, deren Menge sich auch ändern darf.

Tafelwasser. Ist nicht an eine bestimmte Quelle gebunden und wird aus Trinkwasser, Quellwasser oder natürlichem Mineralwasser hergestellt. Es dürfen verschiedene Zutaten wie Kohlendioxid, Speise- oder Mineralsalze zugesetzt werden. Es darf auch in größeren Behältern transportiert werden. Enthält Tafelwasser mindestens vier Milligramm Kohlendioxid pro Liter, wird es als Sodawasser bezeichnet.

Wertvolle Ressource

Kohlensäure (Kohlendioxid) ist ein Konservierungsmittel, das Getränke haltbar macht. Wird dem Mineralwasser keine oder wenig Kohlensäure zugesetzt, spricht man von stillem bzw. mildem Mineralwasser. Prickelnde Mineralwässer mit viel Kohlensäure wirken erfrischender, da die Bläschen wie eine kleine Massage für die Mundschleimhaut sind. Ob zum Wasser mit oder ohne Kohlensäure gegriffen wird, hängt von der persönlichen Vorliebe jedes Einzelnen ab. Wasser ist jedenfalls eine wertvolle, lebensnotwendige Ressource. Doch in vielen Ländern der Erde herrscht Wassermangel. Oft ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser unzureichend, um Wasser wird sogar gekämpft. Wir in den Industrieländern sind von solchen Herausforderungen weit entfernt, doch dürfen wir uns keinesfalls unkritisch zurücklehnen. Durch die fortschreitende Umweltverschmutzung können gesundheitsschädliche Stoffe in unser Grundwasser gelangen. Auch Medikamentenrückstände, die vom Körper nicht verstoffwechselt und ausgeschieden werden, sind problematisch. Aufgrund der Überdüngung der Felder befindet sich vermehrt Nitrat im Wasser, das im Körper zur Bildung von krebserregenden Nitrosaminen führen kann. Auch die Luftverschmutzung durch Industrie und Abgase trägt zu einer vermehrten Schadstoffbildung im Wasser bei.

Wir alle haben die Verantwortung, pfleglich mit unserer Umwelt umzugehen. So können wir im Alltag Schritte setzen, die nicht nur gut für unsere eigene Gesundheit sind, sondern auch zur Gesundung unseres Planeten beitragen. Wer Mineralwasser dem Leitungswasser vorzieht, sollte auf Plastikflaschen verzichten und zu Mehrweg-Glasflaschen greifen. Wir können dafür sorgen, dass Farbreste, Benzin und andere Lösungsmittel ordnungsgerecht entsorgt werden, im Garten keine Pflanzenschutzmittel verwendet, abgelaufene Medikamente in der Apotheke und Altöl bei einer Sammelstelle abgegeben werden.

Wie viel sollten wir trinken?

Da Flüssigkeit ständig über die Haut, den Darm, Urin und beim Atmen ausgeschieden wird, muss diese wieder aufgenommen werden. Der individuelle Bedarf an Wasser ist von verschiedenen Faktoren abhängig: dem Salzgehalt der Nahrung, dem Energieumsatz, der körperlichen Betätigung, der Speisenzusammensetzung und der Umgebungstemperatur. Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit aus (ungesüßten) Getränken zu sich zu nehmen.

InhaltsstoffWirkung auf den Körper
Calciumist für den Aufbau von Knochen und Zähnen wichtig; spielt eine Rolle bei der Blutgerinnung und bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen an die Muskeln
Chlorist zusammen mit Natrium für den osmotischen Druck und damit für die Wasserbilanz zuständig; als Bestandteil der Magensäure wichtig für die Verdauung
Hydrogencarbo- nat (Natron)hilft bei der Übersäuerung des Magens
Kaliumreguliert das Säure-Basen-Gleichgewicht, den Wasserhaushalt und den Blutdruck
Magnesiumist gemeinsam mit Calcium für den Härtegrad des Wassers verantwortlich; wichtig für die Muskelkontraktion, die Kommunikation zwischen Nerven- und Muskelzellen sowie die Herztätigkeit
Natriumreguliert den Wasserhaushalt des Körpers und erhält die Gewebespannung; trägt zur normalen Funktion von Nerven und Muskeln bei
Sulfatregt die Verdauung an und bringt dadurch einen trägen Darm wieder in Schwung

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