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Man sollte sich gut informieren, bevor man sich Meerschweinchen besorgt (Foto: undefined undefined/iStockphoto.com).
Man sollte sich gut informieren, bevor man sich Meerschweinchen besorgt (Foto: undefined undefined/iStockphoto.com).

Meerschweinchen? Kein Problem

Die süßen Pelztiere gehören zu den Nagern und stammen aus den peruanischen Anden. Sie sind weder Schweine, noch haben sie etwas mit dem Meer zu tun. Der deutsche Name entstand, weil sie über das Meer nach Europa kamen und ähnlich quieken wie Schweine. Michaela Pleyer ist die Obfrau des „Vereins der Meerschweinchenfreunde in Österreich“. Sie erzählt, dass es bei den putzigen Geschöpfen auch durchaus rau zugehen kann: „Ich habe erlebt, dass zwei alte Böcke den vier Wochen alten ,Balu‘ zur Erziehung bekamen. Der dominante Bock namens ,Chef‘ erlaubte nicht einmal seinem langjährigen Freund, sich ohne Zustimmung der Heuraufe zu nähern. Er hat den Kleinen herum gejagt, bis dieser bei dem anderen Bock Zuflucht gefunden hat. Damit war die Sache zunächst erledigt – bis nach sechs Wochen der ,Chef‘ mit einem Cut in der Oberlippe als zitterndes Häufchen auf seinem Häuschen saß. Unten liefen Balu und der ehemalige Freund fröhlich herum. ,Chef‘ bekam daraufhin zur Genesung ein eigenes Gehege, der kleine Bock wurde kastriert und verbrachte die Kastrationsfrist mit seinem neuen Freund.“

Freunde oder Feinde

Die optimale Gruppengröße besteht aus drei Tieren: ein Kastrat und zwei Weibchen. Grundsätzlich rät die Expertin davon ab, gleichgeschlechtliche Tiere zu halten. Das entspricht nicht den natürlichen Gegebenheiten. Michaela Pleyer: „Fakt ist, dass es immer ein dominantes Weibchen bzw. Männchen gibt, das die Gruppe oder das Paar anführt. Stirbt nun der nicht-dominante Teil, ist es schwierig, das dominante Tier in eine neue Gruppe oder mit einem neuen Partner zu vergesellschaften. Meiner Erfahrung nach funktioniert das oft nur, wenn die Gruppe entsprechend groß ist, also über fünf bis sechs Tiere verfügt. Außerdem sollte die individuelle Zusammensetzung es erlauben, dass ein dominantes Tier dazu kommt. Als neue Partner kommen daher meist nur Jungtiere in Frage“. Unkastrierte Böcke gehören nicht in die Hände privater Halter, da die Anforderungen meist zu hoch sind. Falls ein älterer „Herr“ verstirbt, ergeben sich die gleichen Probleme wie bei den Weibchen – jeder neue Bock wird als Rivale gesehen. Und so sind Kämpfe programmiert, die zu heftigen Verletzungen führen können.

Mindestens einen Quadratmeter sollte es Platz haben (Foto: GlobalP/iStockphoto.com)

Gute und schlechte Voraussetzungen

Auch wenn Kinder Versprechen abgeben – die Freude am Tier verfliegt rasch, wenn die Eltern nicht mitbetreuen. Es gibt nichts Traurigeres als einen verschmutzten Käfig und darin ein Meerschweinchen, das von vergammelten Gemüseresten leben muss. Manche werden sogar in finstere Keller verbannt.

Meerschweinchen brauchen Platz zum Laufen, je mehr desto besser. Für die optimale Gruppengröße von drei Tieren sollten zumindest zwei Quadratmeter zur Verfügung stehen. Täglicher Auslauf auf einer größeren Fläche ist optimal und erhält die Gesundheit. Zusätzlich sollte jedes Gruppenmitglied ein Schlafhäuschen mit zwei Eingängen haben.

Auch ein Kastrat versteht sich nicht immer mit einem anderen. Pleyer: „Ich empfehle gerade bei jungen Tieren mindestens ein Quadratmeter pro Tier, mehrere Häuschen und Versteckmöglichkeiten und in der ersten Zeit verschiedene Futterstellen. Außerdem muss der Vergesellschaftungsprozess sorgsam beaufsichtigt werden“.

Achtung: Weibchen sind sofort nach der Geburt wieder empfangsbereit. Erfolgt die Geburt also in Anwesenheit eines Bockes, wird das Weibchen umgehend wieder gedeckt.

Damit ihre Verdauung funktioniert, müssen Meerschweinchen ständig essen. Notwendige Stoffe holen sie sich über den Blinddarmkot. Das sieht dann fälschlicherweise so aus, als würden sie ihren eigenen Kot fressen. Es muss ständig Heu und frisches Wasser zur Verfügung stehen. Grünfutter gibt man am besten nur einbis zweimal täglich.

Es gibt Anzeichen, an denen Sie erkennen, dass Ihr Liebling krank ist: Das Tier verweigert das Futter – eine ernste Situation! Wichtig: Backenzähne von Meerschweinchen wachsen manchmal zusammen. Dann verhungert es vor der vollen Schüssel. Gesträubtes Haar und gekrümmte Haltung deuten auf Schmerzen hin. Tumore sind bei Meerschweinchen leider häufig. Suchen Sie bei Verdacht einen Tierarzt auf.

Meerschweinchen sind keine Kuscheltiere! Da gibt es oft Missverständnisse, die zu Stress für den Nager und zu Enttäuschung beim Besitzer führen.

Nehmen Sie bei noch offenen Fragen gerne Kontakt mit dem „Verein der Meerschweinchenfreunde“ auf. Die meisten Probleme lassen sich gut lösen.

Funfact

Das älteste Meerschweinchen namens „Snowball“ wurde 14 Jahre und 10 Monate alt. Die größten Tiere, bekannt als Cuys, können bis zu 50 cm lang und bis zu vier Kilogramm schwer werden. Meerschweinchen haben vier Zehen auf den Vorderpfoten, aber nur drei auf den Hinterpfoten.

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