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Sommerkräuter schmecken nicht nur gut, sondern fördern auch die Gesundheit (c) Pexels/Asya Vlasova

Die besten Kräutertipps für den Sommer

Wir brauchen keinen großen Garten, um täglich frische Sommerkräuter genießen zu können: Sie wachsen in Blumentöpfen auf der Fensterbank ebenso wie in Wald und Wiese vor der Haustür. Schon Sebastian Kneipp wusste um die heilende Kraft der Kräuter – sie peppen nämlich nicht nur unsere Lieblingsgerichte auf, sondern stecken auch voller gesunder Inhaltsstoffe. Und gerade im Sommer punkten die Pflanzen mit erster Hilfe bei Hitzebeschwerden, müden Beinen oder einem zu vollen Magen nach der Grillfeier.  

Das mediterrane Sommerkraut: Basilikum

Basilikum ist ein Hausmittel gegen Kopfschmerzen (c) Pixabay

Basilikum bevorzugt helle Plätze und viel Wasser – dann sprießt und wuchert er voller Freude in Gärten, Hochbeeten und Blumentöpfen. VDen Wunderwuzzi unter den Sommerkräutern kann man gar nicht genug loben: Er ist nicht nur reich an verschiedenen Vitaminen wie Vitamin A, C und E, sondern enthält auch entzündungshemmende und immunstimulierende Inhaltsstoffe. Die Heilpflanze, die übrigens voller ätherischer Öle steckt, passt zu italienischen Gerichten wie Pizza und Pasta. Sie lässt sich aber auch zu einem würzigen Pesto verarbeiten oder verfeinert in gehackter Form Salate. Tipp: Von der Sommersonne Kopfschmerzen bekommen? Das Kauen von frischen Basilikumblättern soll ein wirksames Hausmittel dagegen sein.

Kühlend und erfrischend: Minze

Minze zählt zu den beliebtesten Sommerkräutern – und das nicht nur in ihrer Funktion als beliebte Cocktailgarnierung oder in Form eines Mojitos. Ihren frischen Geschmack erhalten die Blätter durch das darin enthaltene Menthol, das einen kühlenden und auch schmerzlindernden Effekt hat. Minze lässt sich hervorragend zu Sirup verarbeiten und wird damit zum idealen sommerlichen Erfrischungsgetränk. Aber auch in Speisen macht das Lippenblütengewächs eine gute Figur – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich regen die ätherischen Öle der Minze doch die Gallenproduktion und damit den Fettstoffwechsel an. In Dips und Dressings, als Pesto oder auch im Salat verleiht der grüne Sommerbote den Gerichten einen frisch-lockeren Touch.

Der fleißige Helfer: Rosmarin

Rosmarin soll entgiftend und leberanregend wirken (c) Pixabay

Am Vortag bei der Grillfeier doch einen Spritzer zu viel getrunken? Oder es mit den fettigen Würstchen und Koteletts übertrieben? Rosmarin ist ein wahres Wundermittel für die Leber: Er wirkt entgiftend, regt die Darmtätigkeit an und hilft beim Verdauen fettreicher Speisen. An heißen Sommertagen freut man sich noch über eine weitere gesundheitsfördernde Eigenschaft der aromatischen Zweige: Rosmarin hilft nämlich auch bei niedrigem Blutdruck und bringt den Kreislauf in Schwung. Er fördert die Durchblutung und sorgt somit auch an Tagen, die die 30-Grad-Marke knacken, für Energie und Belebung. Rosmarinus officinalis, so sein lateinischer Name, lässt sich als Allrounder in der Küche einsetzen. Er passt aber besonders gut zu Fleischgerichten und zu mediterranen Speisen. Einfach ein paar Zweige mitkochen oder in getrockneter, gehackter oder geriebener Form als Gewürz über die Speisen streuen. Auch als Sirup oder als Rosmarin-Gewürzöl entfaltet er seine positiven Wirkungen. Für selbstgemachtes Gewürzöl einfach ca. 10 Zweige Rosmarin gemeinsam mit etwas Pfeffer, Salz und einem Liter Olivenöl in eine Flasche füllen und 3 Wochen ziehen lassen. Danach am besten den Rosmarin wieder entfernen, sobald er nicht mehr vollständig vom Öl bedeckt ist, damit er nicht zu schimmeln beginnt.

Hier gibt’s übrigens noch weitere Tipps, welche Kräuter bei einer überforderten Verdauung Abhilfe schaffen können.

Natürliches Deo: Salbei

Der mediterrane Salbei wächst auch in unseren Gärten, sofern wir ihm ein sonniges Plätzchen ohne Staunässe bieten können. Frisch geerntet, hat er ein besonders intensives Aroma und verleiht Gerichten eine angenehm herb-südliche Note. Doch es ist nicht nur der Geschmack, der uns zum Salbei greifen lässt: Das antivirale und antibakterielle Kraut kommt beispielsweise als Tee für Rachenspülungen bei Zahnfleischentzündungen oder Halsweh zum Einsatz. Auch bei Verdauungsproblemen soll die südländische Pflanze helfen. Nicht zuletzt hält sie im Sommer einen Bonus für uns bereit: Wer zu übermäßigem Schwitzen neigt, sollte regelmäßig Salbeitee trinken. Er wird desodorierend, also schweißhemmend, und somit wie ein natürliches Deodorant.

Grüße an die Füße: Beifuß

Sein Name verrät es schon: Beifuß hilft bei müden Beinen (c) Pexels/Lauripoldre

Es müssen übrigens nicht immer kultivierte Gartenkräuter sein. Im Sommer lohnt es sich, bei einem Spaziergang einen Blick in die Wiese zu werfen und sich am einen oder anderen wild wachsenden Kraut zu bedienen. Am Wegesrand ist beispielsweise oft der Gemeine Beifuß zu finden, der in den warmen Monaten rund 1,5 Meter hoch werden kann. Das Heilkraut wird bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt, etwa bei Verdauungsbeschwerden oder Schlafstörungen. Im Sommer lieben wir aber vor allem die Wirkung gegen müde Füße: Einerseits fördern die im Beifuß enthaltenen ätherischen Öle beim Verzehr die Durchblutung, andererseits kann die Pflanze auch äußerlich als Fußbad oder als Creme angewandt werden. Tipp für leichte, beschwingte Beine an heißen Tagen: Beifußtee trinken! Dazu frisch geerntete Blätter (vor der Blüte!) mit kochend heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Auch getrocknete Blätter eignen sich als Tee, schmecken aber etwas bitterer als die frisch gepflückten. Die getrockneten Blätter können übrigens auch als Gewürz über Gemüsegerichte gestreut werden – allerdings sollte man auch hier daran denken, dass Beifuß aufgrund seines bitteren Geschmacks nur in Maßen das Gericht verfeinert.

Tief durchatmen: Spitzwegerich

Im Sommer ist er auf den Wiesen nicht wegzudenken: der Spitzwegerich mit seinen langen, schmalen Blättern. Er ist bei einer Sommergrippe der beste Freund der Atemwege: Die in ihm enthaltenen Gerbstoffe wirken beruhigend auf die Schleimhäute, bekämpfen Hustenreiz, helfen bei Halsschmerzen und wirken zudem antibakteriell. Bis in den Oktober kann das „Lungenkraut“ – so sein volkstümlicher Name – auf den Wiesen geerntet werden. Neben Tee lässt sich der Plantago lanceolata (wie seine botanische Bezeichnung lautet) hervorragend als Sirup zubereiten: Abwechselnd Spitzwegerichblätter und Zucker in ein ausgekochtes Glas schichten (die letzte Schicht sollte Zucker sein, der die Blätter vollständig bedeckt). Dann ca. 3 Monate gut verschlossen an einem dunklen Ort lagern. Danach den Sirup vorsichtig im Wasserbad erwärmen und durch ein Sieb in ein zweites, ebenfalls steriles Glas gießen. Der daraus entstandene Hustensaft ist ca. ein Jahr lang haltbar.

Duftende Entspannung: Kamille

Kamille wirkt beruhigend und hilft bei Verdauungsbeschwerden (c) Pixabay

Die Echte Kamille stammt ursprünglich aus Asien. Mittlerweile ist sie aber in ganz Europa weit verbreitet und bei uns im Sommer auf Wiesen, in Gärten und in der Nähe von Häusern zu finden. Die meisten von uns verwenden sie als Kamillentee bei Magen- oder Darmbeschwerden. Viele kennen jedoch ihren heimlichen Zusatznutzen nicht, der vor allem an heißen Tagen eine große Rolle spielt: Kamillenblüten wirken nämlich nicht nur magenberuhigend und krampflösend, sondern auch schweißhemmend. Wer keine Lust auf Kamillentee hat, kann den Tee aus getrockneten Blüten auch weiterverarbeiten: etwa zu Kamilleneis oder Kamillengelee. Für das Kamillengelee einfach Kamillentee mit Gelierzucker aufkochen, weitere Gewürze nach Bedarf zufügen (z. B. Nelkenpulver, Ingwerpulver oder Kardamom) und mit etwas Zitronensaft abschmecken.

Entwässernd und eiweißreich: Brennnessel

Die Brennnessel gilt als nerviges Unkraut, darf in der gesunden Sommerküche aber nicht fehlen. Bis in den Oktober kann man die mineralstoffreichen Blätter ernten und verarbeiten. Und nicht nur Calcium, Kalium, Eisen, Magnesium und Silicium sind es, denen die Brennnessel ihren Gesundheitswert verdankt: Sie ist auch eine hervorragende pflanzliche Proteinquelle. Der Eiweißgehalt von 100 Gramm Brennnesselblättern lässt sich nämlich mit dem von Bohnen oder Kichererbsen vergleichen. Hilfreich ist im Sommer die entwässernde und durchblutungsfördernde Wirkung der Brennnessel. Und wie verarbeitet man die Heilpflanze mit den ungeliebten Brennhaaren, die bei Hautkontakt schmerzende Pusteln verursachen? Einfach die Blätter kurz kochen, sodass sie ihre schmerzhafte Wirkung verlieren, und danach wie Spinat verwenden – etwa im Strudel, als Zusatz im Salat, für Suppen oder auch als Zutat in der Nudelsoße.

Hier gibt’s weitere Tipps für Heilkräuter, die entwässernd wirken und sich damit positiv auf Blase und Nieren auswirken.
Mehr zur Brennnessel, der Heilpflanze des Jahres 2022, finden Sie hier.

Aufgepasst: Kräuter richtig verwenden!

Tipp für alle, die sich nun auf den Weg machen, um gleich frische Kräuter zu sammeln: Bei manchen Kräutern besteht Verwechslungsgefahr mit möglicherweise unbekömmlichen Doppelgängern. Daher nur sammeln, wenn man sich wirklich sicher ist, dass man das Kraut erkennt. In einigen Fällen ist sich die Wissenschaft zudem nicht ganz einig, ob Kräuter überdosiert werden können. Bei Basilikum existiert beispielsweise die Vermutung, dass er krebsauslösende Stoffe beinhaltet und daher nur in geringeren Mengen verzehrt werden sollte. Auch mit dem Beifuß sollte man es nicht übertreiben: Er enthält die organische Substanz Thujon, das in hohen Dosen Krämpfe auslösen kann. Beifußtee sollte daher in Maßen und nicht über längere Zeiträume hinweg getrunken werden.

Vorsicht ist auch bei großen Mengen an Salbei geboten: Die Heilpflanze kann bei einer Überdosierung zu Erbrechen und Krämpfen führen. Auch bei Schwangerschaften oder in der Stillzeit ist bei einigen Kräutern Vorsicht geboten: Spitzwegerich und Salbei gelten als wehenauslösend. Stillende Mütter sollten zudem bedenken, dass Salbei abstillend wirkt und den Milchfluss versiegen lassen kann. Rosmarin kann Blutungen fördern und Beifuß gilt ebenfalls als menstruationsfördernd und damit abtreibend. Vorsicht auch bei Allergien!

Lust auf noch mehr Sommerkräuter bekommen? Hier finden Sie eine Sammlung sommerlicher Kräuterrezepte mit Genussgarantie!

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