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Studien zeigen, dass die Sterblichkeitsrate bei COPD-Patienten weltweit um bis zu drei Prozent pro ein Grad Celsius Temperaturanstieg steigt (Foto: brizmaker/iStockphoto.com)
Studien zeigen, dass die Sterblichkeitsrate bei COPD-Patienten weltweit um bis zu drei Prozent pro ein Grad Celsius Temperaturanstieg steigt (Foto: brizmaker/iStockphoto.com)

Chronisch Lungenkranke in der Hitzewelle

Die Lunge spielt neben der Haut eine zentrale Rolle bei der Abgabe von Wärme. Bei Hitze ist diese Funktion jedoch bei Menschen mit Lungenschädigungen eingeschränkt, was ihre Fähigkeit zur effizienten Wärmeregulierung beeinträchtigt. Daten zu Sterblichkeit und Krankheitshäufigkeit zeigen, dass Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen besonders anfällig für Hitzestress sind. An heißen Tagen führt die geringe Luftzirkulation zu einer Anreicherung von Luftschadstoffen in Städten, was die Situation weiter verschärft. Die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels werden zunehmend auch in Mitteleuropa sichtbar. „Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sind vor allem Patientinnen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD besonders stark von den Auswirkungen des Klimawandels belastet“, so Arschang Valipour, Lungenfacharzt und Leiter des KLI für Lungenforschung.

Chronisch kranke Menschen, insbesondere ältere Personen, sind besonders anfällig für die Hitzewellen. Studien zeigen, dass die Sterblichkeitsrate bei COPD-Patienten weltweit um bis zu drei Prozent pro ein Grad Celsius Temperaturanstieg steigt. In Deutschland führte die Hitzewelle im Juli 2015 zu einem Anstieg der Krankenhauseinweisungen um 22 Prozent. „Umso heißer es wird, desto größer wird das Problem. Prognosen zufolge wird die Zahl der hitzebedingten Todesfälle bis 2060 die durch Luftverschmutzung verursachten übersteigen“, weiß Andreas Fazekas, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie der Klinik Floridsdorf.

Dringende Maßnahmen

Effektive Gegenmaßnahmen sind dringend erforderlich. Investitionen in innovative Klimatisierungstechniken und Raumluftfilter können zu einer verbesserten Luftqualität und zu einem Schutz vulnerabler Gruppen beitragen. Sie sind einerseits präventiv wirksam, andererseits unterstützen sie auch die Genesung der Patienten.

Die Anpassung an die steigenden Temperaturen erfordert auch neue Beratungs- und Kommunikationsstrukturen, um die Selbstmanagementkompetenz der Patientinnen zu stärken und ihre Resilienz zu erhöhen. Das KLI betont diesbezüglich die Dringlichkeit dieser Problematik und begrüßt die entsprechenden Maßnahmen im kürzlich vorgestellten Nationalen Hitzeschutzplan, um die Gesundheit und Lebensqualität der Betroffenen zu schützen. „Ein weiterer Schritt könnte sein, dass der Wetterbericht des öffentlichen Rundfunks auch spezielle Hitze-Tipps für besonders vulnerable Gruppen zur Verfügung stellt“, so Andreas Fazekas.

Die aktuelle Hitzewelle und ihre Auswirkungen auf chronische Lungenerkrankungen zeigt jedenfalls den dringenden Handlungsbedarf. Aktuelle Empfehlungen und Warnungen erhalten Betroffene am Hitzetelefon unter der Nummer 0800 880 800.

Lesen Sie weiter: Hitze-Tipps für Patienten mit chronischen Lungenkrankheiten

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