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50 Prozent des Glücks sind angeboren (Foto: Paperkites/iStockphoto.com)
50 Prozent des Glücks sind angeboren (Foto: Paperkites/iStockphoto.com)

Glück ist kein Zufall

Die jüngste Vergangenheit hat uns einige Krisen beschert, die viele Menschen vor große Herausforderungen gestellt haben. Dennoch wissen wir aus zahlreichen Forschungen, dass die meisten von uns über ein quasi angeborenes Glücksniveau verfügen, das sie nur selten oder nur in Extremsituationen verlassen. Trotz der Corona-Pandemie und ihren Folgen, dem Ukraine-Russland-Krieg oder den Teuerungswellen, scheint das persönliche Glücksempfinden vieler Österreicherinnen und Österreicher – zumindest statistisch gesehen – nicht in dem Ausmaß gelitten zu haben, wie man das vielleicht erwarten könnte. Zu diesem Ergebnis kam jedenfalls der „Glücks-Bericht“ des Research-Instituts Marketagent. Demnach bezeichnet sich immer noch jede/r Zweite als „sehr glücklich“. Zufrieden sind die Österreicher vor allem mit der eigenen Wohnsituation und dem persönlichen Umfeld. Als wichtigster Faktor für das eigene Glück wird allerdings von neun unter zehn Befragten die Gesundheit genannt. Etwa gleich wichtig nach Gesundheit, Familie und Zufriedenheit scheinen Geld, Freundschaften, ein guter Arbeitsplatz und Gesundheit von Freunden und Familie zu sein.

Gene, Denken, Tun

Obwohl die Wissenschaft etliche Glücksfaktoren parat hat, bleibt das Glücksempfinden immer noch individuell. Warum sind manche Menschen augenscheinlich glücklicher als andere? Und ist es möglich, Glücklichsein zu trainieren? Die Erkenntnisse der Glücksforschung sind eindeutig: 50 Prozent des Glücks und Wohlbefindens sind angeboren, 10 Prozent hängen mit den objektiven Lebensumständen zusammen, also z. B. Geschlecht, Alter, Familienstand oder Beruf, und ganze 40 Prozent des (möglichen) Glücks basieren auf unserem Denken und Tun – das heißt, wir können selbst aktiv Einfluss darauf nehmen. Daher rät die Glücksforscherin Dr. Sonja Lyubomirsky von der University of California: „Change your activities, not your circumstances“. Sinngemäß: Verändere deine täglichen Denk- und Verhaltensweisen, nicht deine Lebensumstände, um dich besser und glücklicher zu fühlen.

Die Auffassung, dass Glück nur sehr bedingt von äußeren Umständen abhängig ist, teilen auch Mag. Susanne Strobach, Gründerin und Leiterin der österreichischen Achtsamkeits-Akademie, und Katharina Hanyka, MSc, Pädagogin und Expertin für Gesundheitsförderung. Die beiden Coaching-Expertinnen haben in ihrem „Logbuch Lebenszufriedenheit und Glück“ auf der Grundlage der Positiven Psychologie ein 12-Wochen-Programm entwickelt, das es jedem Einzelnen ermöglicht, sich in relativ kurzer Zeit ein positiveres Lebensgefühl zu schaffen und eine neue Lebensqualität zu erfahren. Die Positive Psychologie, die vom amerikanischen Psychologen Dr. Martin E. P. Seligman begründet wurde, stellt im Gegensatz zur traditionellen Psychologie, die sich mit sogenannten Störungen oder Verletzungen beschäftigt, die Förderung des Positiven und des Wohlbefindens in den Fokus. „Es geht dabei aber nicht um die Verleugnung des Negativen“, möchte Strobach die Bedeutung von Positivität nicht missverstanden wissen. Keineswegs werden hier die Ablehnung unangenehmer Komponenten oder ein „Alles-ist-immer-gut-Fatalismus“ propagiert.

Positivität meint die Akzeptanz gegenüber den eigenen Lebensumständen und dem Vorhaben, das Bestmögliche aus einer Situation zu generieren. Und wenn möglich, im scheinbar Negativen das Positive zu erkennen. Ein – zugegebenermaßen – drastisches Beispiel gefällig? Gesundheit nimmt bei zahlreichen Umfragen als potenzieller Glücksfaktor einen Spitzenwert ein. Doch Gesundheit allein macht ebenso wenig glücklich wie eine Krankheit automatisch unglücklich macht. Studien belegen, dass Menschen mit schweren Verletzungen (z. B. eine Querschnittslähmung) nach etwa einem Jahr wieder ihr früheres Glücksniveau erreichen. Für viele ist eine schwere Krankheit sogar der Anlass, ihre „Glücksfähigkeit“ zu überdenken und sich bewusst für ein positives Lebensgefühl zu entscheiden.

Gehirn neu programmieren

Allerdings, räumt Mag. Strobach ein, haben sich schmerzhafte Erfahrungen als viel einprägsamer erwiesen als angenehme. Und: „In einer Beziehung braucht es normalerweise fünf gute Interaktionen, um eine schlechte auszugleichen“. Am Ende eines Tages denkt man eher an den rücksichtlosen Autofahrer, der einem die Vorfahrt genommen und beinahe einen Unfall verursacht hätte als an die vielen anderen Dinge, die tadellos und störungsfrei gelaufen sind. Unsere lange Stammesgeschichte hat unser Gehirn auf Überleben und damit mehr auf das Wahrnehmen von Gefahren und Problemen programmiert. Diese Neigung unseres Gehirns müssen wir aber nicht nur nicht akzeptieren, wir können aktiv etwas dagegen tun. „Indem man sich zum Guten neigt – im Sinne von dem, was einem selbst mehr Glück und anderen mehr Hilfsbereitschaft bringt, gleicht man das Spielfeld aus“, weiß Susanne Strobach auch aus eigener Erfahrung.

Zwar wird man nach wie vor auch die harten Seiten des Lebens sehen bzw. erfahren, aber besser in der Lage sein, sie zu verändern oder zu ertragen. Es wird dazu beitragen, Herausforderungen zu relativieren, nützliche Ressourcen hervorzuheben und Batterien aufzuladen. Ein Sprichwort sagt: „Neuronen, die zusammen feuern, verdrahten zusammen“. Je mehr Sie also Ihre Neuronen dazu bringen, aufgrund positiver Fakten zu feuern, desto mehr verdrahten sie positive neuronale Strukturen. Bildlich gesprochen entspricht die neue Nervenbahn zu Beginn einem kaum sichtbaren Weg, den jemand durch ein Maisfeld nimmt. Je häufiger eine neue Handlung, ein neuer Gedanke oder ein neues Verhalten wiederholt wird, desto breiter wird der Weg. Kontinuierlich an inneren Einstellungen und Haltungen zu arbeiten, ist auch ein probates Glückstraining. Ein paar Tipps gibt Mag. Susanne Strobach noch mit auf den Weg:

✓ Vergleichen Sie sich nicht mit anderen.
✓ Pflegen Sie Dankbarkeit für alles Gute in Ihrem Leben.
✓ Verlassen Sie Ihre Komfortzone und leben Sie Ihre Träume.
✓ Nehmen Sie an, was ist – im Hier und Jetzt.

Lesen Sie weiter: Was langfristig glücklich macht

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