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Bei den männlichen Tieren ist die Haut oberhalb des Schnabels blau (Foto: bazilfoto/iStockphoto.com).
Bei den männlichen Tieren ist die Haut oberhalb des Schnabels blau (Foto: bazilfoto/iStockphoto.com).

„Pieps“ – die Wellensittiche

Kiki und Meiki habe ich aus sehr schlechter Haltung gerettet – angeblich waren sie Weibchen und Männchen. So absurd schien das nicht, da die zarte Kiki den robusten Meiki nach ihrer Laune niedergeschmuste und immer auch die erste am Futternapf war. Und er ließ es gutmütig geschehen. Dann erfuhr ich beim Tierarzt, dass beide Vögel Männchen waren. Aufgrund des heftigen Körperkontaktes fragte ich mich nun, ob es auch homosexuelle Vögel gibt.

Eines Nachts fand ich Kiki tot auf. Mein Herz weinte bitterlich. Ich begrub ihn im Garten und denke noch
heute zärtlich an dieses kleine Geschöpf. Meiki durfte nicht allein bleiben, und so zog Mari bei uns ein. Aber es dauerte Monate, bis die Liebe siegte. Und schließlich starb auch Meiki. Ich begrub ihn neben Kiki und wieder brach mein Herz. Nun war Mari allein und trauerte extrem um ihren Lebensgefährten. So kam Morli zu uns – ein schneeweißer Welli, der sich bis jetzt ohne Erfolg bemüht, Mari näher zu kommen.

Alle meine Vögel waren und sind Freiflieger. Die Käfigtüren sind immer offen und an der Zimmerdecke habe ich Äste befestigt, auf denen sie sich gerne aufhalten. Ungefähr 20 Zentimeter groß, gerade mal 40 Gramm schwer – das sind die kleinen Herzensbrecher aus Australien. Die Vögel wurden von Forschern um 1800 nach Europa gebracht und schon bald hier gezüchtet. Den Kopf können sie um 180 Grad drehen. Dadurch sind sie in der Lage, Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Auf diese Art machen sie sich auch „bettfertig“, indem sie das Köpfchen hinten unter einen Flügel stecken. In ihrer Heimat fliegen sie meist in Schwärmen aus bis zu 2.000 Tieren, die gemeinsam nicht selten 100 Kilometer am Tag zurücklegen.

Weibchen oder Männchen?

Bei den männlichen Tieren ist die Haut oberhalb des Schnabels blau, bei den weiblichen rotbraun bis weiß.

Was ist zu beachten?

Vogelexperte und Tierarzt Dr. Andreas Schöpf: „Eine Katze gemeinsam mit Wellensittichen zu halten, ist eher problematisch. Bei Hunden funktioniert das Zusammenleben besser, sollte aber auch vorsichtig getestet werden. Ein Aquarium kann bei Freiflug eine große Gefahr darstellen. Der Käfig muss für zwei Vögel mindestens 80 cm lang sein. Die Sitzstangen bestehen am besten aus Naturzweigen. Futter und Wasserschüssel sollen so angebracht sein, dass der Kot der Vögel sie nicht verschmutzt. Den Boden kleiden Sie mit Papier oder Holzgranulat aus und wechseln dieses häufig. Als Standort eignet sich am besten ein möglichst heller Wohnraum. Wellensittiche lieben Gesellschaft, allerdings darf es nicht zu laut sein.“

Die richtige Grundnahrung besteht aus einer Samenmischung oder noch besser aus Pellets – einem Basisfutter, das alle lebensnotwendigen Inhaltsstoffe enthält. Bieten Sie auch Gemüse, Obst und Kräuter sowie Grit zur freien Entnahme an. Zur Beschäftigung dienen Zweige von Obstbäumen. Nichts ist trauriger als eingesperrte Vögel, die ihr ganzes Leben nur von Stange zu Stange hüpfen. Dr. Schöpf: „Wellensittiche brauchen viel Freiflug. Damit ist nicht gemeint, dass die Tiere für eine halbe Stunde aus dem Käfig dürfen, sondern täglich für mehrere Stunden. Ideal wäre ein eigenes Vogelzimmer, in dem sie den ganzen Tag frei umherfliegen können.“

Wie pflanzen sich Wellensittiche fort?

Das Männchen steigt mit beiden Füßen auf das Weibchen und die Hinterteile nähern sich an, bis die Kloaken aneinandergedrückt werden. Während der Brutzeit von etwa 18 Tagen versorgt das Männchen das Weibchen mit Nahrung. Nach 30 bis 35 Tagen können die Jungtiere fliegen, nach rund zwei Monaten selbstständig fressen.

Wie alt können sie werden?

Normalerweise ist mit einer Lebenserwartung von fünf bis acht Jahren zu rechnen. Die häufigsten Erkrankungen, die auftreten, sind Leberschäden und Herzerkrankungen durch falsche Fütterung, Gicht, Tumore und Verletzungen.

Wie erkennt man Krankheiten?

Tierarzt Dr. Schöpf: „Wenn der Wellensittich aufgeplustert dasitzt, die Augen unter Tags häufig geschlossen hält oder sich ständig am Boden aufhält, ist er höchstwahrscheinlich krank. Es gibt eine Reihe von diagnostischen Verfahren und Behandlungsmethoden. Auch chirurgische Eingriffe sind möglich. Grundsätzlich soll der Tierarztbesuch für den Vogel aber möglichst stressfrei sein. Rechnen Sie damit, dass die „Wellis“ für immer in Ihrem Herzen einziehen. Viel Freude!

Do’s und Dont’s

Tierarzt Dr. Andreas Schöpf, Vogelexperte aus Wien,
über den richtigen Umgang mit Wellensittichen:

DO’S

  • Spielzeug zur Verfügung stellen
  • in der dunklen Jahreszeit eine Vogellampe
  • ausreichend Freiflugmöglichkeit unter Kontrolle oder in einem sicheren Raum
  • bei Außenvolieren Rückzug in die Wärme ermöglichen
  • bei unklarem Verhalten nur zu einem Vogeltierarzt gehen

DONT’S

  • Einzelhaltung! Besorgen Sie mindestens zwei Vögel unterschiedlichen Geschlechts oder zwei Männchen
  • Sitzstangen mit Schleifpapier
  • Spiegel oder Plastikvogel – das verwirrt
  • Achtung, giftig: Avocado, Schokolade, Kaffee, Zwiebel, Produkte mit Milchzucker
  • Zimmertemperatur unter 15 Grad
  • gewaltsames Festhalten, um „Zahmheit“zu beschleunigen

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