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Neurodermitis führt bei vielen Betroffenen zu schlaflosen Nächten (Foto: pixabay/pexels.com)
Neurodermitis führt bei vielen Betroffenen zu schlaflosen Nächten (Foto: pixabay/pexels.com)

Neurodermitis: Etwa jeder Zweite ist belastet

Etwa 2 bis 5 Prozent der Erwachsenen in Österreich leben mit Neurodermitis. Sie ist damit eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen. Eine österreichweite Online-Umfrage(*) des Bio-Pharma Unternehmens AbbVie zeigt nun, dass es bei Neurodermitis großen Aufholbedarf gibt: Viele Betroffene sind in ihrem Alltag belastet, noch unzureichend informiert und unterversorgt.

Juckreiz und schlaflose Nächte

Die Beschwerden sind individuell ausgeprägt und beeinträchtigen den Alltag in unterschiedlichen Bereichen. Unter den 511 Teilnehmern mit Neurodermitis sind nach Selbsteinschätzung mehr als ein Fünftel mäßig bis schwer betroffen. Der Großteil leidet unter einer juckenden, trockenen, geröteten, rissigen bzw. schuppenden Haut. Vor allem bei mäßig bis schwer Betroffenen kommen nässende oder blutende Hautstellen, Hautverdickung und Narbenbildung hinzu. „Neurodermitis ist eine ernstzunehmende chronische Erkrankung,“ weiß Mag. Karin Meinhart, Gründerin von hautinfo.at, aus eigener Erfahrung. „Während eines Schubes habe ich mich oft zurückgezogen. Ich habe mich geschämt.“ 

Folglich fühlt sich fast jede Zweite in Zeiten von Erkrankungsschüben sehr belastet. Bei Menschen mit mittelschwerem bis schweren Verlauf sind es sogar 76 Prozent. Mehr als die Hälfte leidet unter Schlafstörungen. Auch das Berufsleben ist beeinträchtigt: 14 Prozent gehen zumindest einmal im Jahr aufgrund ihrer Neurodermitis in den Krankenstand. Bei Menschen mit mäßigem bis schweren Verlauf sind es sogar 31 Prozent. „Glücklicherweise gibt es laufend neue Erkenntnisse zu Neurodermitis und auch immer bessere Medikamente“, erklärt Hautarzt Dr. Martin Zikeli vom Landesklinikum Wiener Neustadt. „Die Zeiten, in denen es nur Kortison gab, sind vorbei. Es lohnt sich also, sich laufend zu informieren. Neurodermitis ist noch nicht heilbar, aber wirksam behandelbar.“

Großer Aufklärungsbedarf bei Behandlungen

Die Umfrageergebnisse zeigen allerdings auch den dringenden Bedarf für eine umfassende Aufklärung und eine verbesserte Patientenbetreuung: Etwa 11 Prozent sind unbehandelt, darunter auch Betroffene mit mäßigem bis schweren Verlauf. Zudem ist ein knappes Drittel mit der derzeitigen Behandlung unzufrieden. Der Informationsstand zu den einzelnen Behandlungsformen wie etwa der Basispflege, antientzündlichen Cremen und Salben oder Lichttherapien variiert – zu den modernen Systemtherapien fühlt sich der Großteil noch nicht gut informiert. 

Was es nach Dr. Zikeli dabei unbedingt zu wissen gilt: „Neurodermitis ist nicht nur eine Hauterkrankung, sondern eine Erkrankung des Immunsystems mit überschießenden Immunreaktionen, die zu Hautentzündungen, Juckreiz und Allergien führen. Dort setzen moderne Behandlungen wie Biologika oder kleine Moleküle an, um gezielt Punkte im Immunsystem zu blockieren, die für Neurodermitis hauptverantwortlich sind. Biologika werden als Spritze unter die Haut gegeben, kleine Moleküle nimmt man als Tablette ein. Diese Medikamente können die Lebensqualität deutlich verbessern.“ Auch Karin Meinhart weiß: „Mit Neurodermitis muss man sich nicht mehr abfinden. Wichtig ist das offene Gespräch mit dem Hautarzt oder der Hautärztin, um die richtige Therapie zu finden.“

Gemeinsam zur optimalen Therapie

Mehr als 90 Prozent der Teilnehmer wünschen sich durch die Therapie den Juckreiz loszuwerden, von den Schmerzen und den entzündeten Hautstellen befreit zu sein und eine langanhaltende Wirkung. Allerdings sprechen nur 16 Prozent der Umfrage-Teilnehmer über konkrete Ziele mit ihren Ärzten. „Gemeinsame Behandlungsziele sind wichtig, um die optimale Therapie zu finden“, betont Gundula Koblmiller, MSc, von der Österreichischen Lungenunion, „Patienten sollen wissen, welche Medikamente verschrieben werden, wie diese wirken und welche Vor- und Nachteile sie haben. Betroffene können sich mit ihren persönlichen Bedürfnissen, Präferenzen und ihrer Therapie-Vorgeschichte bei der Therapiewahl einbringen. Es ist nachgewiesen, dass die Beteiligung von Patienten bei der Therapieentscheidung auch den Behandlungserfolg verbessert.“

Weitere Informationen und eine Vorlage für den „persönlichen Therapiemanagementplan“ für Patienten zur Vorbereitung auf das Arztgespräch gibt es hier: www.lungenunion.at

Web-Tipp: neurodermitis-online.at mit Faktenchecks, Expertenblog und Hautarztfinder

Lesen Sie auch: Weitere Informationen zu Neurodermitis

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