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Die Anordnung der Staub- und Fruchtblätter erinnert an die Zapfen der Nacktsamigen Samenpflanzen (Foto: Dewin ' Indew/iStockphoto.com)
Die Anordnung der Staub- und Fruchtblätter erinnert an die Zapfen der Nacktsamigen Samenpflanzen (Foto: Dewin ' Indew/iStockphoto.com)

Die Magnolie: wie eine Prinzessin

Die Heimat der Magnolienartigen Pflanzen beschränkt sich auf die tropischen und subtropischen Gebiete Asiens und Amerikas. Ganz anders war das Bild der europäischen Vegetation vor der Eiszeit: Damals gab es auch bei uns viele Vertreter aus der Verwandtschaft der Magnolienartigen. Seit vor 2,5 Millionen Jahren die aktuell noch anhaltende Eiszeit begann, haben die oftmaligen Gletschervorstöße zu einer markanten Verarmung unserer Flora geführt, und die Vertreter der Magnolien sind aus der heimischen Pflanzenwelt verschwunden. Einige Arten sind aber mit Hilfe der Gartenliebhaber in Europa wieder angesiedelt worden und sind heute beliebte Zierbäume in Hausgärten und Parkanlagen.

Rahmapfelgewächse

Aus der Familie der Rahmapfelgewächse (Annonaceae) mit etwa 2.300 Arten kann man in Österreich mit drei Vertretern Bekanntschaft machen:

Die Cherimoya (Annona cherimola), auch Rahmapfel genannt, findet sich häufig auf Marktplätzen mit einem Angebot an tropischen Früchten. Die Heimat des Cherimoya-Baumes ist Südamerika. Die bei uns angebotenen Früchte besitzen meistens eine grüne Schale mit einer grobschuppigen Oberfläche. Das weiche, rahmartige Fruchtfleisch kann aus den Fruchthälften ausgelöffelt werden. Der Geschmack erinnert an eine Mischung aus Erdbeeren, Mango und Ananas.

Im Gegensatz zum frostempfindlichen Cherimoya-Baum kann die Indianerbanane (Asimina triloba), auch als Papau bekannt, in Österreich gut kultiviert werden, denn sie ist bis etwa minus 20 °C frosthart. Die Heimat dieses Baumes, der an die sieben bis acht Meter hoch werden kann, ist Nordamerika. Reife Indianerbananen enthalten ein cremiges Fruchtfleisch, das direkt ausgelöffelt werden kann. Der Geschmack erinnert leicht an Bananen.

Der dritte Vertreter ist Ylang Ylang. Die Heimat dieses kleinen Baumes ist Indonesien. Aus den Blüten wird das gleichnamige ätherische Öl gewonnen. Dieses gehört zu den beliebtesten Ölen in der Parfümindustrie und in der Aromatherapie. In der blumigen Sprache der Aromatherapie heißt es, dass dieses Öl eine weiche, süße und erotische Stimmung verbreitet, es soll aphrodisierend und entspannend wirken.

Muskatnussgewächse

In der Familie der Muskatnussgewächse finden sich etwa 500 Arten, von denen einige für die Parfümindustrie bedeutsam sind, darunter etwa die Muskatnuss, die in der indonesischen Inselgruppe der Molukken beheimatet ist. Die Muskatnuss, die bei uns als Gewürz gekauft werden kann, ist im eigentlichen Sinn gar keine Nuss, sondern der Same einer gelblich gefärbten und fleischigen Balgfucht, die bei Vollreife aufspringt und den harten Samen, der als „Muskatnuss“ bezeichnet wird, frei gibt.

Der getrocknete, rot gefärbte Samenmantel wird als „Muskatblüte“ oder Mazis bezeichnet und besitzt ebenfalls eine Bedeutung als Gewürz. Der fleischige Anteil der bis 8 cm großen Balgfrucht kommt bei uns nicht in den Handel; in der Heimat der Muskatnuss werden daraus Marmeladen und Desserts hergestellt.

Die Muskatnuss gehört zu den kostbarsten Gewürzen, die uns die Tropen geschenkt haben. Eine Vielzahl von Gemüsezubereitungen sowie von Fleisch- und Backwaren bekommt vom ätherischen Öl der Muskatnuss das typische Aroma. Es besteht aus verschiedenen Komponenten: Ein Anteil ist das Myristicin, das eine halluzinogene Wirkung besitzt. Ein zu hoher Genuss von Myristicin kann schwere gesundheitliche Probleme verursachen. Kleinere Mengen als Gewürz können gefahrlos verwendet werden.

Magnoliengewächse

Von den drei vorgestellten Familien der Magnolienverwandtschaft ist die Familie der Magnoliengewächse mit 227 Vertretern die artenärmste. Es gibt nur zwei Gattungen: den Tulpenbaum und die Magnolien. Der Amerikanische Tulpenbaum mit seinen eigenartig geformten Blättern und den schönen, gelb gefärbten Blüten, ist in Österreich ein sehr beliebter Parkbaum, der an die 40 Meter hoch werden kann. Im Frühsommer erfreut uns dieser prächtige Baum mit seinen tulpenförmigen Blüten und im Herbst mit seiner prachtvollen, goldgelben Blattverfärbung.

Ursprüngliche Blüten

Die für die Familie namensgebende Gattung der Magnolien ist eine Zierde vieler Hausgärten und Parkanlagen. An die 30 Arten mit einer unüberschaubaren Zahl an Hybriden und Kultursorten werden von Baumschulen angeboten. Die meisten Arten sind sommergrün, einige wenige Vertreter sind immergrün. Alle Magnolien besitzen sehr ursprüngliche Blüten mit einer spiraligen Anordnung der Blütenorgane. Innerhalb der Kronblätter befindet sich eine Vielzahl an Staub- und Fruchtblättern. Insgesamt erinnert die Anordnung der Staub- und Fruchtblätter an die Zapfen der Nacktsamigen Samenpflanzen.

Damit zeigt die Magnolie, dass sie in der Verwandtschaft der Bedecktsamer, die in der Lage sind, Früchte zu bilden, eine sehr ursprüngliche Position besitzt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden Zubereitungen aus der Rinde und den Blütenknospen gegen Depressionen und Schlaflosigkeit verordnet. Ebenso werden sie gegen Kopfschmerzen und psychovegetative Beschwerden in den Wechseljahren verordnet. Weil die Magnolien ursprünglich bei uns nicht bekannt waren, haben sie naturgemäß in der europäischen Volksmedizin keine Bedeutung. Es ist aber immer wieder ein schönes Erlebnis, eine Magnolie in Vollblüte bewundern zu können! Wie eine exotische Prinzessin zeigt sie sich in ihrer über und über mit Blüten bedeckten Pracht.

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