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Mineral- und Leitungswasser füllen den Flüssigkeitsspeicher im Körper wieder auf (c) Pexels

Viel trinken: Wasser als Mineralstoffquelle

Nicht nur die vielseitigen Wasseranwendungen von Sebastian Kneipp erfrischen an heißen Tagen unsere Glieder. Gerade im Sommer, wenn wir viel schwitzen, müssen wir auch entsprechend viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust unseres Körpers auszugleichen. Statt zuckerhaltiger Getränke bevorzugt unser Körper übrigens Wasser oder ungesüßten Tee. Und: Da wir in der Hitze nicht nur Wasser, sondern auch Mineralstoffe (lebensnotwendige Ionen mit positiver oder negativer Ladung) ausscheiden, lohnt es sich, einen Blick auf die Liste mit den gelösten Inhaltsstoffen des Wassers zu werfen. So manches Wasser macht nämlich isotonische Getränke beinahe überflüssig. Mineralwasser und Co. füllen – wie der Name schon verrät – die Mineralstoffspeicher unseres Körpers wieder auf und versorgen uns mit wichtigen Spurenelementen. In puncto Mineralstoffe muss sich übrigens auch unser österreichisches Leitungswasser (meist) nicht verstecken. Je nach Wasseranbieter und Region variiert der Anteil der gelösten Stoffe im Leitungswasser allerdings. Dabei gilt: Je härter das Wasser, desto mehr Calcium und Magnesium enthält es für gewöhnlich. Die Werte übertreffen teilweise sogar jene von Mineralwasser. Allerdings hat man kaum Einfluss darauf, welches Wasser zuhause aus dem Wasserhahn fließt. Und Infos zu den Mineralstoffgehalten erhält man meist nur auf Anfrage bei seinem Wasseranbieter.

Wasser ist nicht gleich Wasser

Also sicherheitshalber losmarschieren und abgefülltes Wasser im Supermarkt kaufen? Ganz so einfach ist es auch bei Wasser in der PET- oder Glasflasche nicht, denn Wasser ist nicht gleich Wasser. In Österreich unterscheidet man mehrere Wasser-Klassifizierungen, die auch jeweils einen unterschiedlichen Mineralstoffgehalt aufweisen: Tafelwasser, Quellwasser, Mineralwasser und Heilwasser. Die „billigste“ Variante ist das Tafelwasser, das meist aus normalem Trinkwasser besteht und mit Kohlensäure sowie geringen Mengen an Salzen angereichert wird. Die nächste Variante ist das Quellwasser: Es muss aus einem unterirdisch geschützten Wasservorkommen stammen und muss in seiner ursprünglichen Reinheit abgefüllt werden. Erst ab der Bezeichnung Mineralwasser spielen die darin gelösten Mineralstoffe eine Rolle – denn Wasser darf sich nur als Mineralwasser bezeichnen, wenn es einen gewissen Gehalt an natürlichen Mineralstoffen aufweist und vom Bundesministerium für Gesundheit auch tatsächlich als natürliches Mineralwasser anerkannt wurde. Auch mit der Bezeichnung Heilwasser kann sich nicht jedes H2O schmücken: Die Quelle wird nur als Heilquelle bezeichnet, wenn ein gesundheitlicher Nutzen des Wassers nachgewiesen werden kann – und der entsteht durch seine gelösten Inhaltsstoffe.

Gerade im Sommer sollte man ausreichend Wasser trinken (c) Pixabay

Die gelösten Mineralstoffe – ein Überblick

Jede Wassersorte besteht aus unterschiedlichen Zusammensetzungen und Mineralstoffen in unterschiedlichen Dosierungen, wie uns der Blick aufs Etikett verrät. Dies hängt von den geologischen Besonderheiten der jeweiligen Quelle ab. Wasser sickert durch unterschiedliche Gesteinsschichten und reichert sich dabei mit verschiedenen Stoffen an, während es gleichzeitig von Schadstoffen gereinigt wird. Je mehr Mineralstoffe aus dem Boden gelöst werden, desto markanter ist auch der Geschmack des Wassers.

Die wichtigsten Mineralstoffe im Mineralwasser sind Calcium und Magnesium. Wir haben für Sie die einzelnen Inhaltsstoffe zusammengefasst und verraten Ihnen, in welchen Sorten besonders viel der wertvollen Elektrolyte zu finden sind.

  • Calcium

Calcium ist der wichtigste Mineralstoff im menschlichen Körper – bis zu 1,5 Kilogramm davon werden in den Knochen und Zähnen gespeichert. Erwachsene sollten täglich etwa 1.000 mg Calcium zu sich nehmen, um Mangelerscheinungen wie schmerzende oder kribbelnde Muskeln (vor allem um den Mund, an den Händen oder Füßen), Depressionen oder Angstzustände zu vermeiden. Zu wenig Calcium fördert außerdem die Knochenkrankheit Osteoporose. Ein zu starker Calciummangel kann sogar zum Herzstillstand führen. Bei einer ausgewogenen Ernährung mit Milchprodukten und Gemüse ist ein derartiger Mangel aber relativ unwahrscheinlich.

Auch in den österreichischen Mineral- und Heilwassern ist Calcium eines der wichtigsten Inhaltsstoffe: Die meisten im Handel erhältlichen Mineralwassersorten enthalten mindestens 100 mg Calcium pro Liter, Spitzenreiter ist das steirische Thalheimer Heilwasser mit 300 mg.

  • Magnesium

Magnesium spielt im menschlichen Körper eine wichtige Rolle für die Muskeln. Ein Mangel führt zu Erschöpfungszuständen, Muskelkrämpfen und Muskelschwäche bis hin zu Übelkeit und Erbrechen. Empfohlen wird eine tägliche Magnesiummenge von ca. 300 bis 400 mg für Erwachsene, wobei sich der Bedarf bei starkem Schwitzen (etwa durch Sport oder Hitze) erhöht.

Der Magnesiumgehalt in den österreichischen Mineralwassersorten variiert sehr stark – er reicht von nur ca. 1 mg pro Liter bis zu 193 mg pro Liter (long life aus dem steirischen Bad Radkersburg). Gerade im Sommer lohnt sich daher der Blick aufs Etikett.

  • Natrium
(c) Pixabay

Natrium kommt meist als die bekannte chemische Verbindung Natriumchlorid (Kochsalz) vor und ist daher nicht immer unumstritten – denn zu viel Salz gilt als ungesund. Dennoch darf der Mineralstoff nicht unterschätzt werden, schließlich spielt er eine wichtige Rolle im Körper: Er regelt beispielsweise den Wasserhaushalt und unterstützt auch bei der Übertragung von Nervenimpulsen. Natriummangel entsteht meist durch starken Wasserverlust, etwa extremes Schwitzen im Sommer, aber auch Erbrechen oder Durchfall. Meist nehmen wir allerdings genug Natrium auf – denn bereits 5 Gramm Kochsalz pro Tag decken den Bedarf von 1.500 mg. Dies ist die empfohlene Menge, die Erwachsene täglich zu sich nehmen sollten.

Natrium ist sowohl im Leitungswasser als auch in Tafel-, Quell-, Mineral- und Heilwasser zu finden, allerdings in unterschiedlichen Mengen. Manche Wasseranbieter schmücken sich mit dem Prädikat „natriumarm“. Besonders wenig von diesem Element enthält z. B. das Astoria Mineralwasser aus Tirol, LebensQuell Mineralwasser aus Oberösterreich und Alpquell aus Tirol. Sie weisen jeweils unter 10 mg Natrium pro Liter auf.

  • Kalium

Kalium spielt gemeinsam mit Natrium und Chlorid eine wesentliche Rolle im Flüssigkeitshaushalt des Körpers und ist auch für gesunde Herz-, Muskel- und Nervenfunktionen wichtig. Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei ca. 4.000 mg. Ein zu niedriger Kaliumspiegel äußert sich in Form von Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche und einem niedrigen Blutdruck. Im Normalfall kommt es bei einer ausgewogenen Ernährung allerdings nie zu einem Mangel, da Kalium vor allem in Obst und Gemüse sowie in Vollkornprodukten zu finden ist.

Im Mineralwasser spielt das Element eine untergeordnete Rolle: Kalium-Spitzenreiter ist Sicheldorfer (Steiermark) mit 100 mg pro Liter; die meisten Mineralwassersorten enthalten jedoch Mengen unter 10 mg.

Wertvolles Wasser: Mit ausreichend Mineralwasser können wir unsere Mineralstoffspeicher wieder auffüllen (c) Pixabay
  • Chlorid

Chlorid ist mit Kalium und Natrium das dritte Element im Bunde, wenn es um den Wasserhaushalt des Körpers geht.  Das Elektrolyt spielt außerdem eine Rolle im Säuren-Basen-Haushalt des Körpers und bei der Übertragung von Nervenimpulsen. Meist nehmen wir Chlorid gemeinsam mit Natrium als Natriumchlorid (Kochsalz) auf. Einen Mangel müssen wir nur bei starkem Flüssigkeitsverlust wie etwa extremem Schwitzen, Erbrechen oder Durchfall sowie bei der Einnahme von Entwässerungstabletten befürchten.

Ein erwachsener Körper benötigt täglich etwa 800 mg des Mineralstoffs. Im Mineralwasser sind je nach Wasserquelle zwischen 1 und ca. 500 mg gelöst.

  • Kieselsäure

Kieselsäure (Siliziumdioxid) zählt zu den Spurenelementen und spielt eine wichtige Rolle bei der Straffung von Bindegewebe, beim Wachstum von Haaren und Nägeln sowie bei der Knochenbildung. Der geschätzte Tagesbedarf liegt bei ca. 100 mg pro Tag – eine genaue Empfehlung dazu gibt es aber nicht.

Kieselsäure ist nicht in allen Mineralwassersorten zu finden. Zu den Anbietern mit besonders viel Kieselsäure zählt das slowenische Radenska Mineralwasser mit 73 mg pro Liter sowie Juvina Mineralwasser aus Kärnten mit 56 mg pro Liter.

  • Lithium

Lithium zählt zu den Spurenelementen und hat eine stimmungsaufhellende sowie ausgleichende Wirkung. Es ist nur in wenigen Mineral- bzw. Heilwassersorten enthalten. Dazu zählen z. B. das Preblauer Heilwasser, das unter dem Namen Preblauer Sunshine vertrieben wird, sowie das Thalheimer Heilwasser und das Sicheldorfer Heilwasser.

  • Hydrogencarbonat

Hydrogencarbonat ist kein Mineralstoff, sondern ein Salz der natürlichen Kohlensäure, die in jedem Mineralwasser enthalten ist. Es wirkt säureneutralisierend und hilft dem Körper dabei, seinen Säuren-Basen-Haushalt zu regulieren. Hydrogencarbonat im Mineral- und Heilwasser soll deswegen dabei helfen, säurebedingte körperliche Probleme zu reduzieren – etwa Sodbrennen und Gicht.

Besonders hydrogencarbonatreiche Mineralwassermarken sind z. B. Sicheldorfer aus Bad Radkersburg (Steiermark), Johannisbrunnen Heilwasser aus Straden (Steiermark) und Preblauer Heilwasser aus Prebl (Kärnten).

Frisches Wasser direkt aus der Quelle ist oft die beste Erfrischung im Sommer (c) Pixabay

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