Zum Inhalt springen
Interessant ist jedenfalls, dass sich Männer meist gesünder fühlen als Frauen. (Foto: Vasyl Dolmatov/iStockphoto.com)
Interessant ist jedenfalls, dass sich Männer meist gesünder fühlen als Frauen. (Foto: Vasyl Dolmatov/iStockphoto.com)

Mann oh Mann!

Heute, am 3. November, ist Weltmännertag. Das ist ein Grund auf die Gesundheit des Mannes zu blicken: In Österreich sterben Männer knapp fünf Jahre früher als Frauen – im statistischen Durchschnitt natürlich. Auch ihr Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, Lungen- oder Darmkrebs zu entwickeln, von Übergewicht bzw. Adipositas betroffen zu sein, in eine Alkohol- oder Drogensucht zu verfallen, bei einem Unfall aus dem Leben zu scheiden oder wegen Stress zu erkranken, ist gegenüber Frauen erhöht. Laut Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz unterscheiden sich Frauen und Männer aber nicht nur hinsichtlich ihrer Gesundheitsrisiken. Große Differenzen machen auch ihr Gesundheitsverhalten, ihr Gesundheitsbewusstsein und ihre Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen aus. Zudem haben vor allem Männer oftmals Schwierigkeiten, sich gesundheitliche Probleme einzugestehen und Hilfe zu suchen bzw. in Anspruch zu nehmen.

Doch die gesellschaftliche Entwicklung geht immerhin in eine gute Richtung: Immer mehr junge Männer achten verstärkt auf ihre Gesundheit, messen ihrer persönlichen Work-Life-Balance mehr Bedeutung zu, interessieren sich konkreter als noch ihre Väter für medizinische Vorsorge und geben auch Psychohygiene eine Chance. Sprich: Sie zeigen Gefühle und reden darüber. Ein vielversprechender Weg, um ihr weibliches Vis-à-vis vielleicht schon bald einzuholen, was die Lebenserwartung betrifft. Diese liegt bei Frauen laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria derzeit bei durchschnittlich 84,0 Jahren, während Männer hierzulande 79,3 Jahre erreichen.

Nationale Strategie

Motiviert durch die WHO (World Health Organization), die die „Strategie zur Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Männern“ für Europa vorgestellt hat, erarbeitet auch das österreichische Gesundheits- und Sozialministerium in Kooperation mit Stakeholdern aus den Bereichen Wissenschaft, Praxis, Bund, Länder und Sozialversicherung eine bundesweite „Männergesundheitsstrategie“. Mit ihrer Hilfe soll das nationale Gesundheitssystem noch zielgruppen- und bedürfnisgerechter ausgerichtet werden.

Persönlicher Lebensstil

Interessant ist jedenfalls, dass sich Männer meist gesünder fühlen als Frauen. Auch wenn sie nachweislich weniger für ihre Gesundheit tun und erste Alarmsignale gerne ignorieren. Solange ihr Körper halbwegs funktioniert, kümmern sie sich wenig um ihn. Sie vertrauen darauf, dass es so bleibt und widmen präventiven Maßnahmen, wie z. B. den diversen jährlichen Gesundheitschecks, noch immer zu wenig Aufmerksamkeit, stellen Mediziner fest. Wir wollen uns in diesem Zusammenhang die drei neuralgischen Punkte ansehen, die für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Mannes entscheidend sein können: Essen, Sport und Sex.

Fehler bei Ernährung

Tatsächlich gibt es beim Essverhalten noch viel Nachholbedarf. Der Grundstein für ungesunde Ernährungsgewohnheiten wird bereits in der Kindheit gelegt. Heute weiß man, dass Buben tendenziell mehr Fett, Zucker und Salz, dafür aber weniger Obst und Gemüse als Mädchen zu sich nehmen. Im Erwachsenenalter bevorzugen Männer eher Fleisch, Brot, Alkohol und Süßigkeiten. Ihre Vorliebe für Schnitzel, Steaks und Wurst sind folglich nicht bloß Kischees, wie Ernährungswissenschafter bestätigen. Wenn dann auch noch mangelnde Bewegung hinzukommt, dürften Probleme programmiert sein. So ist Übergewicht inzwischen für rund zwei Drittel der Männer zwischen 40 und 60 Jahren ein Thema.

Doch wie schafft man es, das Gewicht in den Griff zu bekommen bzw. zu halten? Der Schlüssel dazu heißt – einmal mehr – ausgewogene Ernährung. Sie verhindert zu viele Kilos auf der Waage und steigert langfristig das Wohlbefinden. Dazu zählt: vielseitig essen, ausreichend Obst und Gemüse sowie Getreide- und Milchprodukte einplanen und pflanzlichen statt tierischen Fetten den Vorzug geben. Der Geschmack muss deshalb nicht leiden. Weitere Tipps: Salz und Zucker sparsam verwenden, ausreichend über den Tag verteilt trinken (ca. zwei Liter Wasser, ungesüßte Tees oder Fruchtsäfte) und alkoholische Getränke eher meiden.

• Alkohol. Fast ein Viertel der Erwachsenen greift hierzulande täglich zum Glas. Auch hier dominieren die Herren: Von den rund 330.000 chronischen Alkoholikern sind 80 Prozent Männer und 20 Prozent Frauen. Im gleichen Verhältnis – also 80 zu 20 – fällt auch die Bilanz der durch Alkohol verursachten Verkehrsunfälle aus.

• Nikotin. Nicht minder gefährlich ist Nikotin. Schließlich stellt Rauchen den größten Risikofaktor für Herz- und Gefäßerkrankungen, viele Krebsleiden und Osteoporose dar. Diese Sucht kostet die Männer, die auch hier (noch) den größeren Anteil stellen, viele Lebensjahre.

Sex & Bettgeflüster

Abgesehen davon, dass Sex Spaß macht, handelt es sich um eine effiziente „Heil- und Präventionsmethode“. Er baut nicht nur Stress ab und löst Verspannungen, sondern lindert auch Schmerzen und hilft, Depressionen zu beseitigen. Wissenschaftlich erwiesen ist außerdem, dass sich Küssen positiv auf die Gesundheit auswirkt. Kreislauf und Stoffwechsel kommen auf Touren, Adrenalin wird verstärkt produziert, der Blutdruck sinkt und die Immunabwehr des Körpers wird gestärkt. Doch damit der Mann im entscheidenden Moment seinen Mann steht, müssen verschiedene Parameter erfüllt sein. Das oft propagierte Bild, immer und ständig zu können, setzt viele unter Druck. Was ist, wenn es mit dem Steh- und Durchhaltevermögen nicht klappt? Laut jüngster Erhebungen haben 52 Prozent aller Männer zwischen 40 und 70 Jahren Potenzprobleme. Dabei bleiben auch jüngere nicht verschont: Jeder Dritte zwischen 30 und 50 Jahren hat schon einmal erlebt, dass sein bestes Stück nicht so mitspielte, wie er wollte. Eine fehlende Erektion (Erektile Dysfunktion) ist oft psychisch bedingt, kann aber auch ein Indiz für Herzerkrankungen, Diabetes, Depressionen oder Bluthochdruck sein. Ein Zusammenhang mit einer möglichen Prostatavergrößerung oder einem -karzinom ist ebenso denkbar. Fest steht: Je früher Impotenz erkannt und vom Arzt behandelt wird, umso größer sind die Erfolgsaussichten.

Potenzstörungen

Laut Statistik steigen erektile Dysfunktionen jedenfalls weltweit an. Entscheidend dafür sei vor allem die steigende Lebenserwartung. Denn eines steht fest: Mit zunehmendem Alter lässt die Aktivität der Geschlechtsdrüsen nach. Eine verminderte Produktion des in den Hoden gebildeten Sexualhormons Testosteron ist die Folge. Diese hormonellen Veränderungen sind nicht nur für die Libido ausschlaggebend, sondern auch fürs allgemeine Wohlbefinden. Immerhin beeinflussen sie fast alle Funktionen des Körpers: Sie reduzieren die Stärke der Muskeln, die Knochendichte, geistige Fitness sowie die Abwehrkräfte gegen Krankheiten. Eine Hormonersatztherapie kann bei manchen Männern in den Wechseljahren durchaus Sinn machen. Allein: Das Interesse an sexueller Aktivität hängt erwiesenermaßen nicht nur eng mit der physischen Gesundheit zusammen, sondern auch und insbesondere mit dem psychischen Befinden. Tipp: Auch Sport kann hier wahre Wunder bewirken, weil nicht zuletzt die Durchblutung gefördert wird.

• Risikofaktoren für Impotenz. Das Risiko, mit Potenzstörungen konfrontiert zu sein, steigt bei folgenden Faktoren bis um das Vierfache an: Lebensweise (hoher Cholesterinspiegel, starkes Übergewicht, manche Medikamente, Nikotin, Alkohol, Drogen), psychische Komponenten (Minderwertigkeitsgefühle, Selbstzweifel, unerfüllte Wünsche, Depression), physische Probleme (Erkrankungen des Nervensystems, Herzbeschwerden, Diabetes, Bluthochdruck, Gefäßverkalkung, Nierenerkrankungen, Prostatavergrößerung oder -krebs).

Bewegter Alltag

Sport spielt beim Mann in der Freizeitgestaltung nach wie vor eher passiv als aktiv eine Rolle. Sprich: Bei Sportveranstaltungen dabei sein und TV-Übertragungen mitverfolgen ja, selbst im Alltag regelmäßig Fitnesseinheiten einzulegen eher nein. Dabei wäre regelmäßige Bewegung für Körper und Geist essenziell und zudem ein optimaler Ausgleich zum Berufsstress und Familienalltag. Besonders beliebt bei Männern, die regelmäßig trainieren, sind Sportarten wie Laufen, Radfahren oder Mountainbiken, Tennis und andere Ballsportarten (meist mit Freunden) oder Kraftsport im Fitnesscenter.

✓  30 Minuten täglich. Die WHO empfiehlt, sich täglich mind. 30 Minuten körperlich zu betätigen. Aktivitäten, um Energie zu verbrauchen, sind neben Sport auch Spazierengehen, Haus- und Gartenarbeit oder Treppensteigen.

✓  Alter & Leistung. Heute weiß man, dass die natürlichen Alterungsvorgänge die Leistungsfähigkeit von Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel vermindern – ein Prozess, der ab dem 30. Lebensjahr beginnt! Pro Lebensjahrzehnt büßt man(n) auf diese Weise rund acht Prozent an organischer Leistungsfähigkeit ein. Durch geeignetes körperliches Training, etwa im Ausdauerbereich, kann dieser Vorgang kompensiert werden. Je früher, umso besser. Die Trainierbarkeit ist dabei vom Alter unabhängig. So ist es bei entsprechender Konsequenz möglich, über 20 Jahre lang fit wie ein 40-Jähriger zu bleiben.

✓ Besser in Form. Durch regelmäßige Bewegung wird die Fitness gesteigert und die Muskelmasse vergrößert, wodurch man(n) an Kraft gewinnt. Auch kommt es zur Stärkung der Knochen und zur Verbesserung von Elastizität und Geschicklichkeit. Stürze werden dadurch seltener, ebenso Knochenbrüche. Das Gehirn wird frei von belastenden Gedanken und produktiver, indem es vermehrt Glückshormone (Endorphine) ausschüttet.

✓ Effektive Vorsorge. Ein regelmäßiges Training hilft ebenso, Krankheiten vorzubeugen und manche sogar gezielt zu behandeln. Dazu gehören Bluthochdruck, Osteoporose, Altersdiabetes, Depressionen und Fettstoffwechselstörungen wie zu hohe Cholesterinwerte.

Für mehr Sport im Alltag, ausgewogene, gesunde Ernährung und ein erfülltes Sexleben ist es also nie zu spät. Man(n) muss es nur entschlossen genug versuchen.

Lesen Sie auch: Regelmäßige Bewegung hält jung

Teilen Sie diesen Beitrag

Österreichischer Kneippbund

Dem Österreichischen Kneippbund gehören heute mehr als 30.000 Mitglieder an, denen in rund 200 Kneipp-Aktiv-Clubs ein vielfältiges Gesundheitsprogramm angeboten wird. Regelmäßig erscheint zudem die Kneipp-Zeitschrift – mit vielen praktischen Tipps für mehr Gesundheit im Alltag.

Wichtige Links

[su_menu name=”Footer S2 Shop Allgemein” class=”footer_menu”]

[su_menu name=”Footer S2 Rechtliches” class=”footer_menu”]

Kneipp Shop

[su_menu name=”Footer S3 Shop” class=”footer_menu”]

Kneipp Themen

[su_menu name=”Footer S4 Main” class=”footer_menu”]

[su_menu name=”Footer S4 Aktuelle Schwerpunkte” class=”footer_menu”]