Zum Inhalt springen
Lorbeergewächse besitzen eine subtropische bis tropische Verbreitung (Foto: Ross Lachlan/pexels.com)
Lorbeergewächse besitzen eine subtropische bis tropische Verbreitung (Foto: Ross Lachlan/pexels.com)

Kostbare Lorbeergewächse

Aus der Vielzahl der Pflanzen in dieser interessanten Familie hat bisher kein einziger Vertreter die kühlgemäßigten Gebiete Europas erreicht. Die meisten Arten der Lorbeergewächse besitzen eine subtropische bis tropische Verbreitung, nur der namensgebende Lorbeer-Baum kann bereits in Norditalien und an den Adria-Küsten angetroffen werden. In den subtropisch geprägten Wäldern Europas vor der Eiszeit gab es auch bei uns viele Arten der Lorbeergewächse, die zum Teil sogar eine Bedeutung als waldbildende Gehölze hatten. Heute begegnen sie uns vor allem in der Küche in Form von drei sehr bekannten Vertretern – als Obst oder als Gewürze: Avocado (Persea americana), Zimt (Cinnamomum sp.) und Lorbeer-Baum (Laurus nobilis).

Frucht: Avocado

Die Heimat der Avocado-Pflanze ist Mittelamerika, wo sie seit 8.000 Jahren von Menschen genutzt wird. Heute werden Avocados in vielen Ländern mit tropischem bis subtropischem Klima kultiviert. Neben den Exportländern Mexiko und Peru bekommen Spanien, Südafrika und Israel eine immer größere Bedeutung als Anbaugebiete. Avocados gelten als sehr gesunde Früchte. Sie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt von einfach ungesättigten Ölsäuren aus, beinhalten fettlösliche Vitamine und weisen einen hohen Kalium-Gehalt auf. Darüber hinaus hat der Trend zur vegetarischen und veganen Lebensweise den Konsum von Avocados ansteigen lassen. Dies könnte man recht positiv sehen, wenn nicht der ökologische Fußabdruck in der Produktion von Avocado-Früchten so groß wäre. Für die Ausweitung der Anbauflächen in Südamerika werden tropische Regenwälder gerodet, zudem wird für die Kultur von Avocados sehr viel Wasser gebraucht (etwa 1.100 Liter für die Produktion von einem Kilo Früchte). Im Vergleich dazu benötigt man für ein Kilo Paradeiser nur 180 Liter Wasser. Zusätzlich werden in den großen Monokulturen reichlich Pestizide eingesetzt, die sich ebenfalls negativ auf die Umweltbilanz auswirken. Beim Einkauf sollte man jedenfalls auf biologische Ware achten und den Genuss einer Avocado zu keiner Selbstverständlichkeit machen.

Rinde: Zimt

Zimt ist das einzige weltwirtschaftlich bedeutende Gewürz, das aus einer Rinde hergestellt wird. Das unverwechselbare duftend-warme Aroma beruht hauptsächlich auf dem Gehalt an Zimtöl. Daneben sind auch das von den Gewürznelken bekannte ätherische Öl Eugenol und das nach Waldmeister duftende Cumarin von Bedeutung. Unter der Sammelbezeichnung „Zimt“ verbergen sich mehrere Herkunftspflanzen: Am beliebtesten ist in Österreich der Echte Zimt (Cinnamomum verum), der auch als Ceylon-Zimt bezeichnet wird. Er ist von allen Zimt-Arten derjenige mit dem feinsten Aroma. In Form der Zimtstangen erkennt man den Echten Zimt an der mehrfach eingerollten, dünnen und zerbrechlichen Rinde. Der Indonesische Zimt (Cinnamomum burmanii) und die Zimt-Kassie, auch bekannt als Chinesischer Zimt (Cinnamomum cassia) erreichen nicht den feinen Duft des Echtes Zimts. Sie enthalten zudem das giftige Cumarin, das aber bei einer vernünftigen Anwendung des Zimts keine Gefahr darstellt. Das Pulver des Echten Zimts ist von der Farbe her etwas blasser und heller als das dunkel-rötlichbraune Pulver der Zimt-Kassie. Neben der Verwendung als Gewürz hat der Zimt auch eine heilkundliche Bedeutung: Man stellte fest, dass nach dem Genuss von mit Zimt gewürzten Süßspeisen der Blutzuckergehalt langsamer ansteigt. Dazu kommen antibakterielle und antioxidative Wirkungen. Die größte Bedeutung wird aber Zimt immer als unentbehrliches Gewürz besitzen.

Blätter: Lorbeer

Die Heimat des Lorbeer-Baumes ist das Mittelmeergebiet, wo er meist als Strauch oder kleiner Baum vorkommt. Hier ist er ein typischer Vertreter der „Hartlaubvegetation“. Dazu gehören wintergrüne Pflanzen mit „harten“ Blättern wie z. B. die Stein-Eiche, der Erdbeerbaum und der Ölbaum. Der Lorbeer ist eine zweihäusige Pflanze – ein Baum hat entweder nur weibliche oder nur männliche Blüten. Für die Verwendung als Gewürz hat dies aber keine Bedeutung. Lorbeerblätter gehören zu den wichtigsten Würzmitteln der europäischen und der mediterranen Küche. Das ätherische Öl ist in Salben gegen rheumatische Beschwerden enthalten. Man sollte aber bei der Verwendung vorsichtig sein, denn es kann auch Hautekzme verursachen.

Eine besondere Bedeutung hat Lorbeer in der griechischen Mythologie. Der Überlieferung nach verliebte sich Apollo in die Flussnymphe Daphne. Um den Nachstellungen Apollos zu entgehen, flehte sie ihren Vater, den Flussgott Peneios an, ihre Gestalt zu verwandeln. Daraufhin verwandelte sich die Nymphe in einen Lorbeer-Baum. Seit dieser Begebenheit war der Lorbeer für Apollo eine heilige Pflanze. Lorbeerblätter bzw. ein daraus geflochtener Kranz entwickelten sich zu einem Symbol für Ehre und Sieg. Auch der Begriff „Laureati“ für die Absolventen einer Hochschule geht auf den lateinischen Gattungsnamen „Laurus“ für den Lorbeer zurück.

Lesen Sie auch: Hydrolate – das Wasser der Pflanzen

Teilen Sie diesen Beitrag

Österreichischer Kneippbund

Dem Österreichischen Kneippbund gehören heute mehr als 30.000 Mitglieder an, denen in rund 200 Kneipp-Aktiv-Clubs ein vielfältiges Gesundheitsprogramm angeboten wird. Regelmäßig erscheint zudem die Kneipp-Zeitschrift – mit vielen praktischen Tipps für mehr Gesundheit im Alltag.

Wichtige Links

[su_menu name=”Footer S2 Shop Allgemein” class=”footer_menu”]

[su_menu name=”Footer S2 Rechtliches” class=”footer_menu”]

Kneipp Shop

[su_menu name=”Footer S3 Shop” class=”footer_menu”]

Kneipp Themen

[su_menu name=”Footer S4 Main” class=”footer_menu”]

[su_menu name=”Footer S4 Aktuelle Schwerpunkte” class=”footer_menu”]