• Fischadler. Diese schlanken und langflügeligen Greifvögel jagen nur über den Gewässern. Wie der Name schon sagt, besteht ihre Nahrung zum Großteil aus Fischen. Wenn der Adler im Wasser einen geeigneten Fisch entdeckt, stößt er in einem beeindruckenden Sturzflug ins Wasser und taucht nach wenigen Sekunden wieder auf. War die Jagd erfolgreich, sieht man den Fisch, den er in seinen Krallen zum Nest oder Fraßplatz trägt.
• Brauner Sichler. Der elegante Braune Sichler ist im Donaudelta mein Lieblingsvogel. Er hat ein braunes bis purpurglänzendes Gefieder, seine Flügel- und Schwanzfedern glänzen metallisch. Sein schöner, abwärts gebogener Schnabel zeugt von der Anpassung an die Futtersuche in Schlamm und Wasser. Er tritt meist in Gruppen auf.
• Schwimmfarn. Von Farnen ist man bei uns ja nicht gewohnt, dass sie schwimmend und ohne Verwurzelung im Boden auf der Wasseroberfläche leben. Dieses Sonderexemplar kann man im Donaudelta häufig antreffen. Das Schwimmen der Blätter wird von großen Luftkammern im Inneren des Gewebes ermöglicht. Die für Farngewächse typischen Sporenbehälter finden sich am untergetauchten Wasserblatt.
• Kleefarn. Wenn man diese Besonderheit unter den Pflanzen im Donaudelta zum ersten Mal sieht, denkt man an ein überschwemmtes vierblättriges Kleeblatt. Erst bei genauerem Blick gibt sich diese Pflanze als Farn zu erkennen. Die Sporenkapseln entstehen nur, wenn die Pflanze trocken fällt und sogenannte Landblätter gebildet werden.
• Weiße Seerose. Es gibt keinen Ort in Europa, an dem solche Massenbestände der Weißen Seerose vorhanden sind. Ihre Blätter bilden auf Hunderten von Quadratmetern Reinbestände, die einen undurchdringbaren Wasserdschungel ausbilden und eine wichtige Kinderstube für den Fischnachwuchs darstellen.
• Wassernuss. Sie ist in Europa vom Aussterben bedroht. Nicht so im Donaudelta: Hier gibt es noch Massenbestände dieser Schwimmblattpflanze mit den typisch wirtelig angeordneten Blättern, deren Stiele ein aufgeblasenes Schwimmgewebe besitzen. Im Sommer werden viele kleine weiße Trichterblüten ausgebildet, aus denen sich im Herbst die typischen, mit dornigen Widerhaken versehenen Wassernüsse bilden. Die stärkereichen Samen können roh oder gekocht gegessen werden.
• Pfeilkraut. Dieser Vertreter aus der Familie der Froschlöffelgewächse hat seinen Namen von den typischen pfeilförmigen Luftblättern bekommen. Die weißen Blüten stehen in quirlig-traubigen Blütenständen und werden vorwiegend von Schwebfliegen bestäubt. Die Wurzelknollen kan man essen.
• Krebsschere. Die Blüten der Krebsschere schauen zwar den Pfeilkrautblüten ähnlich, trotzdem gehört die Pflanze zu einer anderen Familie, den Froschbissgewächsen. In Mitteleuropa ist die Krebsschere selten geworden, im Donaudelta kann man hingegen Massenbestände beobachten. Die gesägten, schwertförmigen Blätter erinnern an die Scheren eines Krebses, daher auch der Name.
• Meerträubel. Diese interessante Pflanze hat als Lebensraum die trockenen Sandhügel, die ebenfalls einen Teil des Donaudeltas bilden. Die langgezogenen, dünenartigen Sandzungen werden in der rumänischen Sprache als „Grinduls“ bezeichnet. Nur auf dem Wasserweg erreichbar ist das Dorf Letea mit seinem berühmten „Grindul Letea“. Hier wachsen einzigartige Pflanzen, die sich an extreme Trockenheit anpassen mussten, etwa das Gewöhnliche Meerträubel, das mit unseren Nadelbäumen verwandt ist. Im nichtfruchtenden Zustand könnte man die Blätter mit einem verdorrten Schachtelhalm verwechseln, im Fruchtzustand sieht man aber sofort, dass die roten Scheinfrüchte nicht zu einem Schachtelhalm gehören können. Die Pflanze mit dem lateinischen Namen Ephedra distachya ist bekannt für den Inhaltsstoff Ephedrin, der als Ausgangsstoff für viele neuartige, gefährliche Designerdrogen wie z. B. „Crystal Meth“ verwendet wird.
Lesen Sie auch: Donaudelta: Paradies für Vögel & Pflanzen