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Im medizinischen Kontext unterscheidet man zwischen Meteorismus (Blähsucht) und Flatulenz (Blähungen) (Foto: Tharakorn/iStockphoto.com)
Im medizinischen Kontext unterscheidet man zwischen Meteorismus (Blähsucht) und Flatulenz (Blähungen) (Foto: Tharakorn/iStockphoto.com)

Blähungen: Vom Winde verweht…

Heute am Magen- und Darmtag widmen wir uns dem Thema Blähungen. Blähungen sind keine Erkrankung, sondern ein natürliches Phänomen unserer Verdauung. Stimmt dort allerdings etwas nicht, können Darmwinde auf Dauer beschwerlich werden und auch Hinweise auf ernste Erkrankungen sein.

Im medizinischen Kontext unterscheidet man zwischen Meteorismus (Blähsucht) und Flatulenz (Blähungen). Ersteres beschreibt angestaute Gase im Magen-Darmtrakt, die nur schwer abgehen. Zweiteres meint den Vorgang des natürlichen Entgasens (flatus per via naturalis). Im Idealfall geschieht dies beschwerdefrei und sogar unbemerkt, etwa im Schlaf.

Chemisch-mikrobielle Vorgänge

Ein gesunder Darm bildet als Nebenprodukt seiner chemisch-mikrobiellen Vorgänge täglich einige Liter flüchtiger Substanzen, wie Kohlendioxid oder Wasserstoff. Das meiste davon wird über die Lunge abgeatmet. Der Rest nimmt als Flatus den Hinterausgang. Das passiert zwischen 10- und 20-mal pro Tag. So wie Stuhl und Urin, können auch Blähungen über Art und Qualität von Nahrung und Verdauung Aufschluss geben. Geruchsneutrale Blähungen, mit hohem Druck, stammen von Ballaststoffen und Zuckern. Gase aus schlecht verdauten Proteinen können an Ammoniak und faule Eier erinnern. Nimmt man Vergorenes wahr, so liegt eine Fehlbesiedlung durch Hefen im Darm nahe. Diese verwandeln Zucker in Alkohole, die sich auf Dauer sogar auf die Leber schlagen können.

Abklären der Ursachen

Die Liste der möglichen Ursachen für Darmwinde ist eine sehr lange, und meist sind diese harmlos. Ständige schmerzhafte Blähungen, die ohne ersichtlichen Grund auftreten, sollten jedoch mit dem Arzt abgeklärt werden. Auch ein beratendes Gespräch mit einer Ernährungsfachkraft kann einen oft schon auf die richtige Spur bringen. Sehr hilfreich sind dabei selbst geführte Aufzeichnungen über Auftreten und Art der Beschwerden, verzehrte Lebensmittel und Getränke, Einnahme von Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln sowie über das eigene Bewegungsverhalten und etwaiges Stressaufkommen.

In unklaren Fällen ist eine tiefergehende medizinische Untersuchung mit Gastro- und Koloskopie, Ultraschall oder auch Blut- und Stuhlanalysen angesagt. Mögliche Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Laktose, Fruktose, Zuckeralkohole), Enzymmängel, zu enge Darmschlingen, Darmeinstülpungen (Divertikel), Entzündungen, Tumore, pathogene Keime oder ein Parasitenbefall können so erkannt werden.

Probate Hilfsmittel

Mit den Lebensjahren lässt die Verdauungskraft nach, da weniger Verdauungsenzyme (aus Magen, Leber, Pankreas, Dünndarm) gebildet werden. Auch die Darmbewegung (Peristaltik) wird geringer. Als Folge kann unverdaute Nahrung in den Dickdarm gelangen und übermäßige Gasbildung verursachen. Enzympräparate (rezeptfrei erhältlich), wie Pankreatin (tierisch), Bromelain und Papain (pflanzlich), oder Rizoenzyme (aus Pilzen) können so manch unerwünschtem Nebengeräusch vorbeugen. Prophylaktisch wirken auch viele Gewürze und Kräuter, wie z. B. Kukurma, Ingwer, Löwenzahn, Artischocke, Tausendguldenkraut, Estragon und Beifuß. Ihre Bitter- und Scharfstoffe regen die Produktion der Säfte an. Will man sie nicht direkt beim Kochen verwenden, können sie auch als Tee oder Wirkstoffkonzentrate eingenommen werden.

Selten wird daran gedacht, dass viele Medikamente Füll- und Zusatzstoffe, wie Milchzucker oder Xylit, enthalten, die bei empfindlichen Personen Blähungen auslösen können. Auch Arzneiwirkstoffe, wie z. B. Antibiotika, Diclofenac (Schmerzmittel) und Laktulose (Abführmittel), fallen in diese Kategorie. Packungsbeilage, Arzt oder Apotheker können hier Auskunft geben.

Psyche & Darmgeschehen

Psychisch-mentale Belastungen durch Stress, Ärger oder Angst können die Neigung zu Blähungen verstärken. Wer lernt, sich selbst wieder ins Lot zu bringen, entspannt gleichzeitig auch seinen nervös aufgetriebenen Bauch. Ausgleichende regelmäßige Bewegung und speziell Yoga wirken hier besonders nachhaltig. Praktische Ernährungstipps bei Blähungen lesen Sie hier.

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