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Heimische Wildkräuter sind ökologisch nachhaltige Nährstoffquellen (Foto: alicjane/iStockphoto.com).
Heimische Wildkräuter sind ökologisch nachhaltige Nährstoffquellen (Foto: alicjane/iStockphoto.com).

Wildkräuter: Superfood zum Sammeln

Woran denken Sie beim Wort „Superfood“? Lassen Sie mich raten: an Moringa, Chia, Açai, Spirulina, Chlorella, Curcuma? Das wäre auch kein Wunder, denn seit geraumer Zeit werden exotische Früchte und Nüsse mit der Superfood-Klassifizierung über die „normale“ Nahrung hinaus erhoben. Ohne Superfoods keine Gesundheit, so die häufige – fragwürdige – Botschaft.

Was heißt Superfood?

Das lateinische Wort „super“ bezeichnet herausragende, außerordentliche Eigenschaften. Mit dem englischen „food“ ergibt das wörtlich eine Überdrüber-Nahrung. Doch „Superfood“ ist keinesfalls ein Fachbegriff, sondern wird vor allem für Marketingzwecke eingesetzt. Fachlich belegt ist der gesteigerte Nutzen solcher Produkte nicht.

Reicht gesundes Essen nicht mehr?

In der Werbung wird mit den außerordentlichen Herausforderungen der modernen, insbesondere der urbanen, Lebensweise argumentiert: Schadstoffe in Luft und Wasser, Elektrosmog, Handystrahlung, Überladung mit synthetischen Substanzen, Reizüberflutung, Leistungsdruck und Stress im Allgemeinen werden als neue Krankmacher genannt, die eine spezielle, konzentriertere Nahrung erfordern.

Stand der Wissenschaft ist, dass die Österreicher im Durchschnitt mit den meisten Vitaminen und Mineralstoffen gut versorgt sind. Als „kritische“ Nährstoffe gelten die Vitamine D und E sowie die Mineralstoffe Eisen und Iod, teilweise auch Kalium und Calcium. Der Bedarf an diesen Nährstoffen kann durch Befolgen der ganz normalen, altbekannten Ernährungsregeln gedeckt werden. Mit wildwachsenden Grünkräutern und Pilzen aus dem Garten oder aus freier Wildbahn werden diese Empfehlungen gleich viel leichter erreicht. Und überschüssig aufgenommene Nährstoffe werden ausgeschieden, ohne auf Kosten der eigenen Geldbörse oder der Umwelt zu gehen.

Kommerzielle Schattenseiten

Sieht man sich hingegen handelsübliche Superfoods genauer an, halten sie einem Vergleich mit heimischen Kräutern kaum stand. Hinzu kommen wesentliche Nachteile: Verarbeitete Nahrungsergänzungsmittel fördern häufig ungesunde Ernährungsgewohnheiten, wenn man mit ihrer Hilfe Ernährungsfehler auszugleichen versucht. Und oftmals halten sie gar nicht, was sie versprechen. Wer sich auf Marketing-Botschaften verlässt, kann sich tatsächlich einen Mangel einhandeln. Und nicht zuletzt erwecken sie den Anschein, dass „normale“ Lebensmittel nicht (mehr) ausreichen. Somit wird viel Geld ausgegeben und „teurer Urin“ produziert, wie in Fachkreisen gewitzelt wird.

Die Folgen können aber noch viel weitreichender sein, denn handelsübliche Superfoods sind fast immer exotisch. Nicht nur der tatsächliche Nährstoffgehalt ist ungewiss, sondern auch der Schadstoffgehalt. Hinzu kommen Streckmittel, von unwirksamen Pflanzen(teilen) bis hin zu Sägemehl oder Plastikpulver. In anderer Hinsicht bedenklich sind Produkte aus Wildsammlung, denn das Sammeln in großem Stil für den Welthandel bedeutet immer die Ausbeutung von Ökosystemen.

Allen weitgereisten Waren ist der immense ökologische Fußabdruck gemein. Der Transport über tausende Kilometer hinweg trägt massiv zum Ressourcenverbrauch und zum Schadstoffausstoß bei.

Lesen Sie weiter: Wildkräuter: Superfood zum Sammeln Teil 2

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