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Die Grenze zwischen den Wäldern und den Urwiesen liegt in den Alpen zwischen 1.800 und 2.500 Höhenmetern (Foto: Freddie Ramm/pexels.com)
Die Grenze zwischen den Wäldern und den Urwiesen liegt in den Alpen zwischen 1.800 und 2.500 Höhenmetern (Foto: Freddie Ramm/pexels.com)

Wald & Wiese

Von den tropischen Regenwäldern bis zu den riesigen Nadelwäldern der Taiga ist heute etwa ein Drittel der Landfläche auf der Erde von Wäldern bedeckt. In Europa, in den sogenannten Gemäßigten Breiten, wären an sich die Rotbuchen-Wälder vorherrschend. Denn Wiesen sind in Europa – bis auf die Urwiesen oberhalb der Waldgrenze – Lebensräume aus „zweiter Hand“, nämlich vom Menschen geschaffen.

Im subtropischen Klima vor etwa zehn Millionen Jahren gab es in Europa noch Wälder mit Lorbeer-Bäumen, Zimt-Bäumchen und Pfeffer-Gewächsen. Vor 2,7 Millionen Jahren setzte dann eine gewaltige ökologische Katastrophe ein. Die subtropische Pflanzenwelt des Känozoikums (Tertiär) wurde von massiven Klimaänderungen beeinträchtigt: Es begann das Eiszeitalter (Quartär). In den folgenden Jahrtausenden gab es aber keine durchgehende arktische Kälte mit großen Vergletscherungen, sondern es wechselten sich Eiszeiten mit dazwischen liegenden Warmzeiten ab. Heute wird vermutet, dass es mindestens sechs große, vielleicht sogar an die 20 Eiszeiten gegeben hat. In den Zwischeneiszeiten herrschten ähnliche Klimabedingungen wie wir sie aktuell kennen.

Vor 115.000 Jahren begann die letzte große Kaltphase, die auch als Würm-Glazial bezeichnet wird. Große Teile der Alpen waren während der Hochvereisung vom Gletscher bedeckt. Vor 11.700 Jahren kam es zum Ende des Würm-Glazials und es begann eine neue Warmphase, in der sich der Planet Erde nun befindet. Mit dem Ende der Würm-Eiszeit schreiben wir die aktuelle Geschichte der Wälder und der Wiesen in Österreich. Nach dem Rückzug der Gletscher kam es zur Besiedlung des Alpenraumes mit den uns bekannten Waldbäumen, Sträuchern und Kräutern. Ohne menschliche Einflüsse wäre Österreich heute fast durchgehend von Wäldern bedeckt. Nur die „Urwiesen“ mit den bekannten Zwergsträuchern und Kräutern oberhalb der Waldgrenze wären waldfrei. Die Grenze zwischen den Wäldern und den Urwiesen liegt in den Alpen zwischen 1.800 und 2.500 Höhenmetern.

Biodiversität als Kulturleistung

Die Schönheit einer Kulturlandschaft mit den unterschiedlichen Lebensraumtypen und der hohen Biodiversität an verschiedenen Pflanzen bzw. Heilkräutern ist durchwegs eine Kulturleistung der Bäuerinnen und Bauern. Sie haben im Verlauf von vielen Jahrhunderten die Wiesen und Felder dem Wald abgetrutzt. Wenn die Pflege dieser Kulturlandschaft aufhört, holt sich in wenigen Jahren der Wald sein angestammtes Gebiet zurück. Der Grund dafür ist, dass unter den derzeit herrschenden Klimabedingungen immer der Wald das Ende der Vegetationsentwicklung ist. Wenn z. B. in den Bergregionen Österreichs die Almwirtschaft aufgegeben wird, beginnt sofort eine Wiederbewaldung, die erst an der Waldgrenze aufhört.

Menschen, die sich mit dem Sammeln von Wildkräutern beschäftigen, wissen, dass nicht jeder Wald und jede Wiese eine ergiebige Quelle für Heilpflanzen ist. In naturnahen und aufgelockerten Wäldern kann eine Vielzahl von Heilpflanzen gefunden werden, in einem monotonen Fichtenforst wächst eigentlich überhaupt nichts, was für einen Kräutertee verwendet werden könnte. Ebenso sind überdüngte Fettwiesen für das Sammeln von Heilpflanzen völlig unbrauchbar, wogegen in einer bunten Magerwiese eine Fülle an heilkräftigen Pflanzen vorkommt. Besonders interessante und biodiverse Biotope sind die Übergänge zwischen einer Wiese und einem Wald – entlang dieses Wald-Wiesen-Saumes leben nicht nur viele Vogel- und Insektenarten, auch viele Heilkräuter finden hier ihren Lebensraum.

Lesen Sie weiter: Heilpflanzen der Wälder

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