Weizen und Mais, Äpfel und Birnen, Tomaten und Paprika, Rindfleisch und Kartoffeln: Die Vielfalt an regionalen Lebensmitteln ist bei uns schier grenzenlos. Doch neben den bekannten (und gesunden) Klassikern wie z. B. zahlreichen heimischen Fischen oder verschiedenste Kürbisarten gibt es in unseren Breitengraden auch ungewöhnliche Spezialitäten, die man auf den ersten Blick nicht gerade mit Österreich in Verbindung bringen würde. Anlässlich des Tags der Lebensmittelvielfalt am 31. Juli, der u. a. von der Wirtschaftskammer Österreich ins Leben gerufen wurde, präsentieren wir euch ungewöhnliche Köstlichkeiten aus allen Ecken unseres Landes – vom Wasabi über Garnelen bis hin zu Büffelmozzarella und Zitrusfrüchten.
Straußeneier aus Niederösterreich

Im Straußenland im niederösterreichischen Kamptal haben rund 300 Strauße, Nandus und Emus ein neues Zuhause gefunden. Die flugunfähigen Vögel leben hier – angepasst an ihre südliche Heimat – zwischen Kakteen und Bananenstauden. Neben Straußeneiern kann man im Straußenland-Shop u. a. auch Straußeneier-Nudeln, Straußenfleisch und Straußen-Cremes kaufen. Übrigens: Auch besonders hungrige Mäulchen werden von einem Straußenei satt – schließlich entspricht das rund 1,3 kg schwere Ei in etwa 21 Hühnereiern.
Quinoa aus der Steiermark

Landwirt Ewald Fröhlich experimentiert gerne. Vor einigen Jahren hat er den ersten steirischen Reis in der Südoststeiermark geerntet, seit 2019 baut er nun auch den aus den Anden stammenden Quinoa an. Erhältlich ist das nährstoff- und eiweißreiche Superfood von SO-Fröhlich in ausgewählten steirischen Bauernläden sowie im Online-Shop.
Wasabi aus dem Burgenland

Der scharfe Wasabi wird vor allem in der japanischen Küche verwendet. PyhtonIQ baut die mit dem Kren verwandte Pflanze im burgenländischen Oberwart in einer Indoor-Farm an – wassersparend und pestizidfrei. Erhältlich ist der in Österreich gezüchtete Scharfmacher z. B. als RYI Wasabi-Paste in allen SPAR-Märkten und weiteren Verkaufsstellen.
Safran aus Niederösterreich

Das teuerste Gewürz der Welt muss nicht aus dem Orient importiert werden. Auch in Niederösterreich gedeiht die edle Krokus-Sorte, aus der Safran gewonnen wird. Dazu werden die leuchtend roten Narben der Blüten, auch Griffel genannt, per Hand aus den Blüten gezupft. Für ein Kilogramm Safran sind bis zu 200.000 Blüten nötig. Schartners original Marchfelder Bio-Safran schmeckt durch die schonende Trocknung besonders intensiv und ist z. B. über den Online-Shop bestellbar.
Zitronen aus Kärnten

Der Zitrusgarten am Faaker See (Kärnten) entführt seine Besucher in die mediterrane Welt der Zitrusfrüchte. Im teilweise überdachten botanischen Garten werden über 280 verschiedene Zitrusgewächse kultiviert. Damit man die Früchte – Sorten wie „Buddhas Hand“ werden beispielsweise bis zu 3 kg schwer – nicht nur bestaunen, sondern auch verkosten kann, gibt’s im angeschlossenen Bio-Feinkostladen allerhand säuerliche Produkte von kandierten Orangen bis zu Zitrusmarmeladen. Auch Zitrusbäume für zuhause stehen zum Verkauf.
Garnelen aus Tirol

Wer eine Alternative zu oft mit Medikamenten oder anderen Schadstoffen belasteten Garnelen aus Asien sucht, wird in Tirol fündig: In der Alpenaquafarm in Hall in Tirol züchten Marco Schreiner und Daniel Flock ihre Alpengarnelen ohne Chemie und Pestizide. Die White-Tiger-Garnelen wachsen in frischem, mit Meersalz angereichertem Tiroler Bergwasser auf. Ähnliche Garnelen-Zuchtfarmen gibt es auch in Salzburg (Salzburg-Garnelen) und in der Steiermark (Gebirsgarnele).
Büffelmozzarella aus Oberösterreich

Bei Mozzarella denkt man automatisch an Italien. Besonders cremig und aromatisch ist Büffelmozzarella – und den gibt es auch made in Austria, und zwar vom Silberbüffelhof in Esternberg (Oberösterreich). Als Familie Gabauer im Italienurlaub das erste Mal den cremig-süßlichen Käse probierte, entstand eine neue Leidenschaft: 2016 wurden die ersten Wasserbüffel am Bauernhof angesiedelt, seit 2020 wird Büffelmozzarella hergestellt. Zum Sortiment zählen – neben klassischen Milchprodukten ihrer Milchkühe – auch Büffelmilchjoghurt und Büffelsalami.
Erdnüsse aus Niederösterreich

Das immer trockener und wärmer werdende Klima bringt neue Anbaumöglichkeiten mit sich: Seit 2016 werden im Weinviertel (Niederösterreich) Erdnüsse gepflanzt. Die Weinviertler Bio-Erdnüsse von Neuland gibt es beispielsweise geschält, geröstet und gesalzen, als Bio-Erdnussbutter bzw. Erdnussmus und in Kooperation mit der steirischen Ölmühle Fandler auch als Erdnussöl.
Ingwer aus dem Burgenland

Claudia und Gerald Kern aus dem burgenländischen St. Andrä am Zicksee haben im Jahr 2018 den ersten österreichischen Ingwer angebaut. Das milde Klima des Burgenlands hat der asiatischen Knolle wohl gut gefallen: Seither wird der Ingwer jährlich im Oktober geerntet und unter der Genossenschaft LGV Seewinkler Sonnengemüse in Österreich vertrieben.
Shiitake-Pilze aus Wien

Wenn im Keller Pilze wachsen, ist das nicht immer schlecht: Die Wiener „Pilzbrüder“ Martin und Otto Kammerlander züchten in einem Gewölbekeller in der Praterstraße ganzjährig verschiedene bio-zertifizierte Pile wie Shiitake-Pilze, Kräutersaitlinge und Austernsaitlinge. Je nach Verfügbarkeit verkaufen sie beim Ab-Hof-Verkauf in der Großen Mohrengasse 6 (1020 Wien) nicht nur frisch geerntete Pilze, sondern auch selbstgemachtes Pilzsugo, Aufstriche und Shiitake-Antipasti.
Melonen aus Niederösterreich

Die Melonen in den Supermärkten haben oft eine weite Reise hinter sich. Das muss aber nicht sein: Die Brucker Melonen aus Bruck an der Leitha (Niederösterreich) reifen in unseren Breitengraden. Angebaut werden vorwiegend Mini-Wassermelonen, Honig- und Zuckermelonen. Die süßen Sommerboten sind ab Hof sowie in ausgewählten regionalen Geschäften erhältlich.
Bisonfleisch aus Niederösterreich

In Langschlag ist ein Stück Wilder Westen zu finden: Auf der Bisonranch, einem ehemaligen Milchvieh-Betrieb, leben über 60 Bisons. Das magere Bisonfleisch ist besonders aromatisch und zart – vielleicht auch deshalb, weil die Tiere direkt auf der Weide geschlachtet werden dürfen und ihnen somit ein stressiger Transport zum Schlachthof erspart bleibt. Wer das Fleisch mit dem mineralischen Eigengeschmack selbst ausprobieren möchte, kann es z. B. über den Onlineshop der Bisonranch beziehen oder in der Metzgerei Landbison im oberösterreichischen Braunau am Inn vorbeischauen – auch dort wird Bisonfleisch verkauft.