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Grüner Tee kann kurzzeitig die Gefäße erweitern (Foto: Thought Catalog/pexels.com)
Grüner Tee kann kurzzeitig die Gefäße erweitern (Foto: Thought Catalog/pexels.com)

Teegenuss der Extraklasse

Dass Herr und Frau Österreicher im Durchschnitt dem Kaffee den Vorzug geben, bedeutet keineswegs, dass sie Teemuffel sind. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Tee liegt hierzulande bei 33 Litern jährlich. Getrunken wird er das ganze Jahr über. Bei den Teesorten gibt es klare Favoriten: Österreichs Nummer eins ist der Kräutertee (41,4 %), gefolgt von Früchtetee (36,2 %), auf Platz drei findet sich Schwarztee (16,1%), Platz vier nimmt grüner Tee ein (6,6 %). Dabei mag es Österreich gerne einfach und unkompliziert in der Zubereitung. Rund 95 Prozent des abgesetzten Tees wird in Beuteln gekauft. Eine Tatsache, die manch passioniertem Teeliebhaber ein missbilligendes Naserümpfen abringen könnte. Zu Unrecht. Denn die Beutel sind per se nicht schlechter als lose Blätter. Es handelt sich dabei keineswegs um Abfall, sondern entweder um die feinste Aussiebung oder um extra fürs Säckchen klein gehackte Blätter.

Wieder mehr Zeit für Tee

Beuteltee ist ergiebiger und kommt mit kürzeren Ziehzeiten aus, Qualität und Inhaltsstoffe sind oft dieselben. Allein: Loser Tee könne in der Kanne oder Tasse sein Aroma besser entfalten als im engen Beutel, so die Überzeugung des Teeexperten. Beim Kauf sollte man jedenfalls auf Schadstoffarmut achten und auf die für die Teebeutel verwendeten Materialien. Edler Tee in Plastikbeutelchen kann einem schon den Appetit verderben. Also im Zweifelsfall auf „Bio“ und „Fair Trade“ setzen.

Wer es mit den Briten hält und ein wahrer Teegenießer ist, trinkt seinen Tee unaromatisiert und eher kräftig. Britische Teetrinker sind sich darüber einig, dass es schwarzer Tee sein muss, in den ein Schuss Milch gehört, um den starken Tee etwas abzumildern. Und genaugenommen sind Kräutertees ja keine Tees, sondern „teeähnliche Erzeugnisse“, denen die anregende Wirkung des Teeins (das mit der Wirkung von Koffein vergleichbar ist) fehlt. „Echter“ Tee, egal ob schwarz oder grün, stammt vom selben Teestrauch (camellia sinensis). Welche Sorte daraus wird, entscheidet der Herstellungsprozess.

Tee und seine gesunden Inhaltsstoffe

Die Blätter der Teepflanze enthalten von Natur aus Koffein. Aus chemischer Sicht ist es identisch mit dem Koffein im Kaffee – und hat auch die gleiche belebende Wirkung. Eine Tasse Schwarztee enthält etwa halb so viel Koffein wie eine Tasse Kaffee. Da das Koffein im Tee vom Körper langsamer aufgenommen wird, ist die belebende Wirkung zwar schwächer, dafür aber länger anhaltend. Schwarzer Tee enthält Theaflavine, die bei der Fermentation von grünem zu schwarzem Tee entstehen. Ihnen werden diverse gesundheitsfördernde Wirkungen attestiert. Unter anderem wirken sie antibakteriell und können einem erhöhten Cholesterinspiegel entgegenwirken. Die Gerbstoffe – auch Tannine genannt – senken zusätzlich den Blutdruck. Schwarzer Tee killt darüber hinaus Plaque-Bakterien auf den Zähnen. Außerdem enthalten sowohl grüner als auch schwarzer Tee viel Fluorid, das die Zähne härtet, sowie Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium und Zink. Darüber hinaus finden sich im Tee wichtige Vitamine und Spurenelemente wie Vitamin B und Mangan.

Wie gesund ist grüner Tee?

Es gibt Hinweise darauf, dass etwa der regelmäßige Konsum von grünem Tee das Risiko für Krebs, Demenz oder Herz-Kreislauferkrankungen senken könnte. Forscher vermuten, dass die darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe (Polyphenole), zu denen auch die Flavonoide gehören, dabei eine wichtige Rolle spielen. „In einer Studie konnten wir zeigen, dass grüner Tee in der Lage ist, kurzzeitig eine Gefäßerweiterung zu erzeugen“, sagt Dr. Mario Lorenz, Molekularbiologe am Kardiologischen Forschungslabor der Berliner Charité. Möglicherweise könnte das einen positiven Einfluss auf das Herzinfarktrisiko haben.

Als gesichert möchte er das aber nicht ansehen. Erst recht nicht, dass regelmäßiger Konsum von grünem Tee zu einem längeren Leben führt. „Wer regelmäßig grünen Tee trinkt, hat meist insgesamt einen sehr gesunden Lebensstil“, sagt der Forscher. Auch die Ernährungswissenschafterin Prof. Dr. Sabine Ellinger hat sich mit der Wirkung von Grüntee beschäftigt: Für eine große Übersichtsarbeit wertete sie mit ihrem Team mehr als 30 Studien zum Einfluss von Grünteekonsum auf antioxidative Wirkungen aus. Fazit: Wer regelmäßig 0,6 bis 1,5 Liter grünen Tee am Tag trinkt, kann möglicherweise seinen antioxidativen Schutz verbessern. Dies könnte wiederum dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und einige Krebserkrankungen zu senken.

Wie für Kaffee gilt inzwischen auch für Tee als überholt, dass er aufgrund seines Koffeingehaltes ein Flüssigkeitsräuber sei. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung etwa hält Tee und Kaffee für durchaus geeignet, um den Durst zu löschen. Es sollten nur nicht mehr als vier, fünf Tassen am Tag sein. Na dann, wohl bekomm’s!

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