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Chemische UV-Filter werden nicht nur zum Haut-, sondern auch zum Produktschutz eingesetzt (Foto: Mikhail Nilov/pexels.com)
Chemische UV-Filter werden nicht nur zum Haut-, sondern auch zum Produktschutz eingesetzt (Foto: Mikhail Nilov/pexels.com)

Sonnenschutz mit Hilfe von Chemie

Die deutsche chemische Industrie begann im Jahr 1940 Sonnenschutzmittel vermehrt für die Soldaten im Kriegseinsatz in Nordafrika zu produzieren. Darunter befand sich auch das erste im großen Maßstab hergestellte, chemische Sonnenschutzmittel mit p-Aminobenzoesäure (PABA), das ähnlich dem Melanin das UV-Licht absorbieren kann. Dabei „verbiegen“ sich die Moleküle durch Energieaufnahme. Nachdem sie die aufgenommene Energie in Form von Wärme und Licht abgegeben haben, kehren sie wieder in ihren Ausgangszustand zurück und können dann erneut angeregt werden. PABA war von 1940 bis 1970 Hauptbestandteil aller Sonnencremes. Als in den 70er-Jahren bekannt wurde, dass PABA in hohem Maße allergen ist, wurde dieser Stoff nach und nach durch andere Mittel ersetzt. Nahezu alle organischen Moleküle absorbieren Licht. Um sie als UV-Filter einsetzen zu können, sollen sie im Bereich von 100-400 nm absorbieren. Zudem müssen die Substanzen unbedenklich für den Organismus und hautverträglich sein. Unter den verwendeten organischen Filterstoffen befinden sich heutzutage 16 UVB-Filter, 4 UVA-Filter und 6 Breitbandfilter, die den Ansprüchen der Kosmetikverordnung genügen müssen.

Problematisch?

Ein großes Problem der chemischen UV-Filtersubstanzen ist ihre Photoinstabilität, denn durch die UV-Lichteinwirkung kommt es bei nahezu allen Substanzen zur Zersetzung. Dabei können die Zersetzungsprodukte an sich bedenklich sein oder erst nach der Reaktion mit den körpereigenen Stoffen neue Allergene mit toxischen Wirkungen bilden.

Synergie-Effekte. Durch die Ausnutzung synergistischer Effekte von verschiedenen absorbierenden Substanzen kann man die Einzelkonzentration von chemischen Filtern herabsetzen. Dies ist sinnvoll, weil die Auslösung von Allergie und Photoallergien durch UV-absorbierende Substanzen u. a. von deren Konzentration im Präparat abhängt.

Chemische UV-Filter werden nicht nur zum Haut-, sondern auch zum Produktschutz eingesetzt, um in Kosmetika einen Wirkstoff, einen Duft oder eine Farbe vor UV-bedingter Zersetzung oder Ausbleichung zu schützen. So sind chemische UV-Filter auch in Nagellack, Nagellackentfernern, Schaumbädern, Shampoos, Parfüms und Rasierwässern zu finden.

Viel hilft viel

Die Hersteller gehen beim LSF von einer aufgetragenen Menge von etwa 2 mg pro cm 2 Haut aus. Das würde bei einem durchschnittlichen Erwachsenen etwa 35 ml Sonnencreme entsprechen. In der Realität wird jedoch weniger als die Hälfte verwendet! Nachcremen verlängert die Wirkung nicht, hilft aber, den durch Schwimmen oder Abtrocknen verloren gegangenen Schutz wiederherzustellen.

Pigmentfilter. Bei diesen ist das Nachcremen noch wichtiger. Die winzigen Zinkoxid- oder Titandioxid-Partikel dringen nicht in die Haut ein, sondern bilden eine vorübergehend weißliche Schicht und sind sofort funktionsfähig. Kleinkinder und Allergiker sollten nur solche Pigmentfilter verwenden.

Chemische Filter. Sie dringen in die Haut ein und verhindern durch photochemische Reaktionen einen Sonnenbrand. Der Schutz beginnt etwa 30 Minuten nach dem Auftragen der Creme auf der Haut.

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