Joggen im Winter – Funktionswäsche, Mehrlagenlook, Mütze und Handschuhe vorausgesetzt – ist weniger gefährlich als in der Vergangenheit angenommen.
Im Gegenteil: Die kalte Luft macht der Lunge nichts aus, Outdoorsport kann jetzt sogar förderlich fürs Immunsystem sein, so etwa die Ergebnisse einer Studie der US-Appalachian State University. Erst eine Außentemperatur ab minus 10 °C kann laut Experten einem Läufer schaden. „Bei Kälte werden die Immunkörper noch stärker angeregt“, erklärt Sportmediziner und Kardiologe Prof. Dr. Herbert Löllgen: „Wenn die kalte Luft auf die Schleimhäute der Atemwege trifft, ist der Immunreiz noch deutlicher, es werden noch mehr Abwehrzellen gebildet“. Das heißt: Joggen härtet den Körper ab, sodass dieser etwaige Krankheitserreger besser abblocken kann. Zudem soll Laufen im Winter sogar beim Abnehmen helfen: „Weil der Körper mehr Energie braucht, um seine Temperatur zu halten und die Durchblutung der Organe zu sichern“, verrät Prof. Löllgen. „Denn bei Kälte verengen sich die Gefäße in Armen und Beinen, das Herz muss stärker arbeiten, um den Widerstand zu überwinden.“
TIPP: Knochen und Gelenke etwa fünf bis zehn Minuten zuvor durch langsames Laufen auflockern, erst danach im gewohnten Tempo weiterlaufen. Das Tempo sollte im Winter im Sinne einer Regeneration etwas langsamer sein als üblich. Bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt sind 45 bis 60 Minuten am Tag genug.