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2019 waren über 20.000 Frauen und über 23.000 Männer mit Darmkrebs diagnostiziert (Foto: Meeko Media/iStockphoto.com)
2019 waren über 20.000 Frauen und über 23.000 Männer mit Darmkrebs diagnostiziert (Foto: Meeko Media/iStockphoto.com)

Plädoyer für ein flächendeckendes Darmkrebsscreening

In Österreich ist das Thema Darmkrebsprävention und -screening seit längerem ein viel diskutiertes Thema. Anders als in anderen europäischen Ländern gibt es hierzulande noch kein flächendeckendes Darmkrebs-Screeningprogramm als Vorsorgeinstrument. Weniger wegen eines fehlenden fachlichen Bewusstseins, vielmehr aufgrund von divergierenden Interessen innerhalb des österreichischen Gesundheitssystems. Dass es auch anders möglich ist, zeigen Vorreiter wie Deutschland, wo seit über zwanzig Jahren ein flächendeckendes Darmkrebs-Screening auf Kassenleistung angeboten wird.

19 Prozent mehr Todesfälle aufgrund von Darmkrebs

Langzeitstatistiken aus dem White Book 2 der UEG zeigen, dass Krankheiten im Verdauungstrakt in den letzten Jahren drastisch zunahmen, mit ernstzunehmenden Konsequenzen: 

  • 26 % Anstieg der Neuerkrankungen bei den häufigsten Krebserkrankungen der Verdauungsorgane.
  • Diese sind für ein Drittel aller krebsbedingten Todesfälle in den UEG-Mitgliedsländern verantwortlich.
  • Den höchsten Anteil darunter nimmt Darmkrebs ein, dessen Inzidenz von 2000-2019 einen Anstieg von über 33 % verzeichnet und der 2019 um mehr als 19 % mehr Menschen das Leben kostete als noch im Jahr 2000.

Alarmierende Zahlen auch in Österreich

Auch in Österreich sind die Zahlen alarmierend: 2019 waren über 20.000 Frauen und über 23.000 Männer mit Darmkrebs diagnostiziert (Prävalenz), etwa 5.000 davon waren Neudiagnosen und mehr als 2.500 verstarben an der Krebserkrankung. Zu den Hauptursachen von Darmkrebs zählen vor allem lebensstilbedingte Risikofaktoren wie eine einseitige, ballaststoffarme, zu fett- und salzreiche Ernährung, ein hoher Alkohol- und Nikotinkonsum, Übergewicht und Bewegungsarmut. In der Prävention liegt der größte Hebel allerdings in der Vorsorgekoloskopie, mit der Darmkrebs vielfach verhindert oder zumindest früh erkannt werden kann. Früherkennung verbessert die Heilungschancen bei Darmkrebs drastisch, spart zudem Leid für Betroffene sowie Kosten für das Gesundheitssystem. 

Das Nationale Screening-Komitee, die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH), die Österreichische Krebshilfe und zahlreiche weitere Stakeholder fordern unisono die Implementierung eines nationalen, qualitätsgesicherten, populationsbezogenen Kolonkrebs-Screenings ab 45 Jahren; bisher scheiterte es jedoch an der finalen Umsetzung eines solchen. Weniger aufgrund von mangelnder wissenschaftlicher Evidenz oder fehlendem Bewusstsein, vielmehr aufgrund von divergierenden Interessen der Player im österreichischen Gesundheitssystem sowie den unterschiedlichen Herangehensweisen vieler Bundesländer – Stichwort Föderalismus. Mit einem derartigen Anstieg der Sterblichkeit zwischen 2000 und 2019 ist die Dringlichkeit für Österreich, ein nationales Darmkrebsscreening-Programm umzusetzen, heute größer denn je.

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