Schon vor 10.000 Jahren wusste man in Mexiko und Indien, wie sich das beeindruckende Gewächs am besten als Nahrung zubereiten lässt. Denn aus diesen Gegenden der Erde stammen die „Cucurbitaceae“, die eng verwandt mit Gurke, Zucchini und Wassermelone sind. Interessanterweise zählt der Kürbis botanisch weder zum Gemüse noch zum Obst, sondern zu den Beerenfrüchten. Sein Artenreichtum umfasst heute etwa 800 Sorten und Arten. Grob wird zwischen Sommer- und Winterkürbissen unterschieden, wobei Zierkürbisse nur zur Dekoration dienen und für den Menschen ungenießbar sind. Im Herbst werden im Lebensmittelhandel
– neben dem Riesenkürbis, der zu Halloween Hochsaison hat
– insbesondere der Hokkaido, Butternut-, Muskat- und Spaghettikürbis angeboten.
Die Schale und das Kürbisfleisch sind meist hart und entfalten erst zubereitet ihren pikanten Geschmack – gekocht, gebraten oder gedünstet, als Suppe, Eintopf oder zu Pommes, bzw. Kuchen verarbeitet. Nicht zu vergessen die Kürbiskerne zum Knabbern (mit Vitamin E, Enzymen, Antioxidantien, Proteinen, Beta-Carotin, ungesättigten Fettsäuren, Kalium und Magnesium).
Hokkaidokürbis
Er ist der einzige, den man samt seiner Schale zubereiten und verzehren kann. Sein faserarmes Fruchtfleisch schmeckt leicht süßlich und erinnert teils an Maroni oder Erdäpfel. Die essbare Schale ist intensiv orange, wodurch Speisen eine ebenso kräftige Färbung erhalten. Gut geeignet für: Suppen, Gulasch, Curry, Püree, Aufläufe, Mehlspeisen und Kompotte.
Butternuss Kürbis
Der gelbliche, keulenartige bzw. birnenförmige Kürbis überzeugt mit viel zartem Fruchtfleisch, das eine nussig-buttrige Note und sanfte Süße aufweist. Dadurch eignet er sich nicht nur für herzhafte, sondern auch für süße Speisen wie Kuchen und Pudding. Der Butternusskürbis punktet, ebenso wie der Hokkaido, mit seiner einfachen Verarbeitung. Zwar muss man die Schale vor dem Garen entfernen, dafür hat er aber nur wenige Kerne, die sich im bauchigen Teil befinden. Tipp: Der buttrige Kürbis lässt sich wunderbar füllen und im Ofen backen: Kürbis halbieren, Kerne auskratzen, die Innenseite mit Öl bestreichen und salzen. Je nach Größe für 15 bis 45 Minuten bei 180 °C vorgaren, mit einem Mix aus gekochtem Quinoa, Reis oder Faschiertem und dem ausgekratzten Fruchtfleisch füllen und 20 bis 30 Minuten überbacken.
Muskatkürbis
Der gerippte Kürbis kann bis zu 40 Kilo schwer werden, weshalb man ihn oft bereits in Scheiben oder Stücke geschnitten kauft. Beim Verarbeiten verströmt das gelbliche Fruchtfleisch ein Aroma, das an Muskatnuss erinnert. Beim Kochen reibt man am besten etwas Muskatnuss dazu das fördert seinen einzigartigen Geschmack. Übrigens: Muskatkürbis kann auch roh gegessen werden, etwa in frischen Salaten. Ebenso gut eignet er sich für Desserts und zum Einlegen.
Spaghettikürbis
Wie schon der Name dieser ovalrunden Sorte (ursprünglich aus Japan) nahe legt, lässt sich das cremefarbene Kürbisfleisch nach dem Garen ohne weiteres Zutun in spaghettiartige Fäden teilen. Die glasigen Stücke passen ideal zu Pastasaucen und können ähnlich wie Nudeln zubereitet werden. Geschmacklich erinnert der Kürbis aufgrund seines milden Aromas an Zucchini. Zubereitung: Entweder im Ganzen kochen und nach ca. 30 Minuten anstechen, halbieren und die Kerne entfernen. Oder den Kürbis vorab halbieren, Kerne entfernen und im Backrohr schmoren, bis das Fleisch weich ist und sich die „Nudeln“ auskratzen lassen.
Der Zubereitungsmulti
Gekocht. Den zerkleinerten Kürbis im Topf bei mittlerer Hitze kochen – je nach Sorte 8 bis 15 Minuten. Geröstet. In Scheiben oder Spalten schneiden, mit Pflanzenöl bestreichen und ca. 30 Minuten bei 200 °C im Backofen (oder auf dem Griller) rösten.
Gebraten. In Würfel, Scheiben oder Spalten geschnitten kurz planchieren, danach in einem Pflanzenöl einige Minuten lang in der Pfanne anbraten.
Püriert. Ein Kürbispüree lässt sich einfach zubereiten und auch für Kuchen, Pudding sowie weitere süße oder herzhafte Speisen verwenden. Dafür z. B. den halben Butternuss bei 200 °C für 50–60 Minuten im Ofen backen, bis das Fruchtfleisch weich ist. Danach lässt es sich mit einem Löffel aus der Schale kratzen. Anschließend noch kurz mit einem Stabmixer fein pürieren.
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