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Bei der Körper-Koordination spricht man von harmonischem Zusammenwirken von Sinnesorganen, Nervensystem und Muskulatur (Foto: AscentXmedia/iStockphoto.com)
Bei der Körper-Koordination spricht man von harmonischem Zusammenwirken von Sinnesorganen, Nervensystem und Muskulatur (Foto: AscentXmedia/iStockphoto.com)

Koordination & Gleichgewicht

Das Erlernen neuer Bewegungsmuster sowie die Neugierde und Bereitschaft dazu sind im Kindes- und Jugendalter meist größer als bei Erwachsenen. Aber auch ein gewisser Bezug zum eigenen Körper und ein entsprechendes Bewegungsverhalten werden in früher Kindheit geprägt. Erwachsene können zwar diese Dinge erlernen, nur fällt es den meisten im höheren Alter schwerer, neue Bewegungsmuster im Alltag zu verankern. Es ist daher förderlich, sich so früh wie möglich einen großen Bewegungsschatz anzueignen. Jede Erfahrung, ob im Alltag oder Sport, füllt unsere „Bewegungsschatzkiste“. Je größer dieser Schatz im Laufe der Zeit wird, desto leichter können wir mit Veränderungen umgehen, neue Dinge erlernen, in speziellen Situationen reagieren.

Effektives Teamwork

Menschen, die gut koordinieren können, wird ein hohes Maß an Organisationsfähigkeit und Feingefühl nachgesagt. Im Berufsleben gibt es für komplexe Projekte eigene Projektkoordinatoren, deren Aufgabe es ist, Ressourcen möglichst zielgerichtet und effizient einzusetzen. Koordination bezogen auf den Körper ist im Wesentlichen dasselbe.

Bei der Körper-Koordination spricht man vom harmonischen Zusammenwirken von Sinnesorganen, dem Nervensystem und der Muskulatur – ein effektives Teamwork sozusagen. Das Projekt entspricht einem Bewegungsablauf, wie z. B. Aufschlag im Tennis. Hierbei handelt es sich um ein sehr komplexes Projekt, bei dem viele Dinge in einem engen Zeitfenster richtig aufeinander abgestimmt werden müssen. Eine gut ausgebildete Koordination lässt uns Menschen in den unterschiedlichsten Situationen schnell und zielgerichtet handeln. Stürze oder Zusammenstöße können dadurch viel besser vermieden werden, weshalb Koordinationstraining auch einen fixen Stellenwert in der Unfallvorbeugung hat.

Koordination hat aber nicht nur mit Spitzensport oder sportlichen Bewegungen zu tun, sondern ist ein fester Bestandteil des Alltags, und zwar 365 Tage im Jahr und beinahe rund um die Uhr. Oft werden alltägliche und selbstverständliche Abläufe allerdings gar nicht mit Koordination in Verbindung gebracht. Dabei mussten wir etliche Kleinigkeiten, wie z. B. Schuhbänder zubinden, einen Knopf am Hemd schließen oder etwas schreiben, erst mühevoll erlernen. Vermutlich liegt das schon eine Weile zurück – wir haben diesen Lernprozess mittlerweile vergessen und nehmen das Ergebnis als gegeben an.

Einen langen Zeitraum unseres Lebens können wir diese Fähigkeiten auch in gewohnter Manier abrufen und nutzen. Doch unser Leben ist geprägt durch ständige Veränderung – und je älter wir werden dürfen, umso wahrscheinlicher tritt auch eine Veränderung unseres Körpers ein. Nun stehen wir vor dem Dilemma, dass wir im Alter neue Dinge nicht mehr so leicht lernen können.

Was bedeutet Koordination?

Koordination ist ein Überbegriff für eine Vielzahl miteinander verbundener Fähigkeiten:

✓ Gleichgewichtsfähigkeit 

✓ Reaktionsfähigkeit

✓ Rhythmisierungsfähigkeit 

✓ Differenzierungsfähigkeit 

✓ Orientierungsfähigkeit

✓ Umstellungsfähigkeit 

✓ Kopplungsfähigkeit

Weiters kann man zwischen allgemeiner und spezieller Koordination unterschieden. Je besser die allgemeinen koordinativen Fähigkeiten ausgebildet und trainiert sind, desto ökonomischer und rationeller werden sämtliche Aufgaben gelöst – sowohl im Alltag als auch im Sport. Die speziellen koordinativen Fähigkeiten hingegen werden eher sportartspezifisch ausgebildet.

Im Wesentlichen geht es im Erwachsenenalter darum, „neugierig und experimentierfreudig“ zu bleiben. Verlassen Sie sich nicht nur auf die Dinge, die Sie bereits können, sondern probieren Sie immer wieder Neues aus (ohne unnötiges Verletzungsrisiko). Lassen Sie sich von Kindern inspirieren. Betrachten Sie Ihre Umgebung aus einem neuen Blickwinkel!

Wo sind Wurzeln, auf denen ich balancieren kann?

Bietet die Pflasterung in Ihrer Einfahrt ein tolles Muster zum Durchlaufen?

Versuchen Sie im Wald mit Zapfen auf ein Ziel zu werfen oder drücken Sie sich einen Hüpfball aus dem alten Automaten bei der Bushaltestelle und spielen damit.

Jede Erfahrung im Alltag füllt unsere „Bewegungsschatzkiste“ (Foto: AleksandarNakic/iStockphoto.com).

Wie funktioniert das?

Man unterscheidet zwischen zwei Arten der Koordination:


• 1. Intramuskulär. Es handelt sich um das Zusammenspiel der einzelnen Muskelfasern in einem Muskel, d.h. die Kraftentfaltung innerhalb eines Muskels. Diese wird über die Muskelzellen aktivierenden Nervenimpulse gesteuert. Bei gut ausgeprägter intramuskulärer Koordination kann mehr Kraft innerhalb eines Muskels entwickelt werden.

• 2. Intermuskulär. Im Fokus steht das Zusammenwirken mehrerer Muskeln innerhalb eines Bewegungsablaufes. Durch eine gute intermuskuläre Koordination wird weniger Energie verbraucht und die Leistungsfähigkeit vergrößert.

Bei einer koordinierten Bewegung finden im Körper verschiedene Prozesse statt: Aufnahme einer Information, ihre Verarbeitung, Entwicklung eines Bewegungsentwurfes, Lenkimpulse in der Muskulatur, Ausführung der Bewegung durch die Organe. Zusätzlich kommt es während dieses Ablaufes zu ständigen Rückmeldungen und Korrekturen der Bewegung . Für die Verarbeitung der Informationen ist das zentrale Nervensystem zuständig.

Leben in Balance

Unsere Gleichgewichtsfähigkeit wird in der öffentlichen Wahrnehmung sehr oft mit Koordination assoziiert. Dabei ist sie nur ein Teil der Koordinationsfähigkeit. Nichts desto trotz trägt auch ein gutes Gleichgewicht wesentlich zu den wissenschaftlich belegten Gesundheitsnutzen bei. Zusätzlich sind Trainingsformen zur Förderung des Gleichgewichts ein großer Bestandteil im Rückentraining. Speziell das Training auf instabilen Untergründen (pro-priozeptives Training) aktiviert die tiefen Rückenmuskeln und stärkt die Gesäßmuskulatur.

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