Das Fahrrad ist ein wichtiges Verkehrsmittel, um notwendige Strecken (z. B. Apotheke, Arzt, Lebensmitteleinkauf) zurückzulegen. Dabei erfüllte es eine doppelte Funktion für die Gesundheit: Die Gesundheit wird gestärkt. Zusätzlich wird der öffentliche Nahverkehr entlastet und die Umwelt geschont. „Das Fahrrad ist das Verkehrsmittel der gesunden Mobilität. Wenn jetzt viele Menschen den Wert des Fahrrades als Verkehrsmittel für Alltagsstrecken erkennen, können die Mobilitätsgewohnheiten nachhaltig verändert werden. Das kann zu einer Mobilitätswende führen“, sagt Michael Nendwich, Vorsitzender des Berufszweiges Sportartikelhandel in der WKO. Ein erster Grundstein für die Mobilitätswende wurde mit der Vorsteuerabzugsfähigkeit für Diensträder mit 1. Jänner 2020 gelegt. Ebenso verhilft das E-Bike neuen Zielgruppen zu einer individuellen und gesunden Bewegung. Auch dafür gibt es aktuell Förderungen.
Gewicht, Gelenke und Gesundheit
Vor allem aber hat das Fahrradfahren positive Auswirkungen auf die eigene Gesundheit. Radfahrer profitieren von jedem noch so kleinen Ausflug. Nicht nur, weil sie Benzinkosten sparen und das Klima schützen. Insbesondere bringen Radler ihren Körper auf Trab, denn: Wer regelmäßig in die Pedale tritt, stärkt die Pumpfunktion seines Herzens, baut überschüssige Fettpölsterchen ab, kräftigt Muskeln und Lunge und hellt meistens seine Stimmung auf. Die Ausdauersportart fordert den Kreislauf kontinuierlich und regt den Stoffwechsel an.
• Darüber hinaus punktet Radfahren – ähnlich wie Schwimmen – mit einem weiteren Vorteil: Es entlastet die Gelenke, da das Fahrrad das Körpergewicht trägt. Daher eignet sich der Drahtesel gerade für ältere sowie für übergewichtige Menschen. Vor allem Sprung-, Knie- und Hüftgelenke werden entlastet. Gleichzeitig kommt es an den betroffenen Gelenken zu einer verbesserten Versorgung des Knorpelgewebes, was wiederum degenerativen Prozessen vorbeugt. Andererseits sollten gerade Radfahrer ergänzend den Rücken und den Schultergürtel kräftigen, da man am Rad lange in vorgebeugter Haltung sitzt. Hier bietet sich die klassische Wirbelsäulengymnastik an.
• Die gleichmäßige Bewegung beansprucht die Muskeln günstiger als beispielsweise Joggen. Wer mit zirka 15 Stundenkilometern unterwegs ist, verbraucht im Schnitt rund 400 Kilokalorien pro Stunde. Je nach Körpergewicht, Alter, Schwierigkeitsgrad der Tour und Gegenwindlage variiert der Kalorienverbrauch jedoch. In erster Linie kräftigt man die Oberschenkel- und die Hüftbeugemuskulatur. Durch die ständige Stabilisierungsarbeit erfährt auch die Rumpfmuskulatur Arbeitsreize. Somit stärken Radfahrer bei regelmäßigem Training vor allem die tiefe Bauchmuskulatur sowie die kleinen Muskeln entlang der Wirbelsäule.
• Nicht zuletzt profitiert unser Gehirn vom regelmäßigen Radeln: Es wird besser mit Sauerstoff und Glukose versorgt, gewinnt an Substanz und kann somit auch besser arbeiten. Dadurch kommt es langfristig zu einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten, der Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit, der Koordination und angeblich sogar – laut neuesten Forschungen – des Intelligenzquotienten (IQ). Durch die körperliche Betätigung wird der Botenstoff BDNF produziert, der die Entstehung neuer Nervenzellen (Neurogenese) begünstigt. Parallel dazu wird das Gehirn – generell beim Ausüben von Ausdauersportarten – besser durchblutet und macht somit mental stärker.
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