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Kräuter können auch roh in Salaten oder anderen Gerichten verspeist werden
(c) Pixabay

Heimische Kräuter und ihre Wirkung

Kräuter schmecken nicht nur aromatisch, sondern enthalten auch zahlreiche Vitamine und Nährstoffe, die uns im Sommer fit halten und unseren Kreislauf in Schwung bringen. An heißen Tagen sind kühle Kräutertees ideal, um den Flüssigkeitshaushalt des Körpers in Balance zu halten – doch auch in Salaten oder Suppen, als Kräuteressig oder in Smoothies geben die grünen Vitaminbomben viel her. So sollen bestimmte Pflanzen beispielsweise unterstützend bei Venenproblemen oder bei Kreislaufschwäche wirken. Wir haben im Garten und auf der Wiese die besten Kräuter für einen vitalen Sommer gefunden.

Ein Turbo für den Stoffwechsel: die Vogelmiere

Knackig wie junge Erbsen: Die heimische Vogelmiere peppt beispielsweise Salate auf.
Vogelmiere schmeckt knackig-frisch (c) WikiCommons

Die Vogelmiere lässt sich an ihren weißen, sternförmigen Blüten und den knackig-grünen Blättern erkennen. Sie wächst bevorzugt an Wegrändern und Schotterboden. Da sie sich rasch ausbreitet, wird die zu den Nelken zählende Pflanze oft als Unkraut bezeichnet – zu Unrecht! Denn das Wildkraut schmeckt nicht nur Vögeln (daher der Name), sondern soll auch zahlreiche positive Wirkungen auf den menschlichen Körper haben. Stellaria media, so ihr botanischer Name, soll einerseits den Stoffwechsel anregen, andrerseits auch entzündungshemmend und schmerzstillend sein – ideal beispielsweise nach einem Sonnenbrand oder hitzebedingten Kopfschmerzen. Sogar eine cholesterinsenkende Wirkung wird ihr nachgesagt. Geschmacklich erinnert der knackige Alleskönner an Erbsen oder Mais, verwenden lässt er sich beispielsweise als Zutat in Salaten, als Pesto oder gehäckselt und mit Öl und Salz vermischt als erfrischender Brotaufstrich.

Gesundes Unkraut: der Giersch

Giersch breitet sich schnell aus, muss aber nicht immer als Unkraut bekämpft werden: Er gilt auch als traditionelle Heilpflanze.
Giersch schmeckt gut und ist gesund (c) WikiCommons

Das „Unkraut“ Giersch ist in den vergangenen Jahren wieder in Mode gekommen: Immer mehr Menschen wissen die Wirkung der alten Heilpflanze inzwischen zu schätzen und nutzen sie als gesunde Zutat, anstatt sie zu bekämpfen. Der wuchernde Doldenblütler ist nämlich vollgestopft mit Vitamin C, Kalium, Eisen und Magnesium sowie Zink. Und „vollgestopft“ ist dabei keine Übertreibung: Giersch enthält viermal so viel Vitamin C wie die als Vitamin-C-Bombe geltende Zitrone. Die geschmacklich an Petersilie erinnernden Blätter sollen außerdem blutreinigend und verdauungsfördernd wirken. Im Sommer schmeckt Giersch beispielsweise als frisch gebrühter und gekühlter Tee: Einfach die Blätter mit heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Wichtig: Dabei wirklich nur die Blätter verwenden, da die Stängel sehr bitter schmecken. Das Wunderkraut kann übrigens auch Mückenstiche lindern: Die Blätter zerreiben und die Paste auf den Stich schmieren – das soll den Juckreiz bekämpfen und abschwellend wirken.

Vitamin C zum Abschneiden: der Schnittlauch

Schnittlauch verfeinert nicht nur Suppen, Salate und Aufstriche, sondern enthält auch zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe
Gesunde Halme: der Schnittlauch (c) Pixabay

Das Gartenkraut Schnittlauch wirkt oft ein wenig gewöhnlich und uninteressant – dabei ist die aromatische Pflanze alles andere als ein Mauerblümchen. Sie enthält viel Vitamin C, Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen sowie verschiedene B-Vitamine. Zudem finden wir in der Pflanze, die zu den Narzissengewächsen zählt, auch Carotinoide, eine Vorstufe von Vitamin A, das wiederum eine wesentliche Rolle bei der Stärkung des Immunsystems und beim Erhalt der Sehkraft spielt. Die leichte Schärfe des Schnittlauchs wirkt schleimlösend und antibakteriell; die ätherischen Öle bringen zudem die Verdauung in Schwung. Schnittlauch ist zwar z. B. an Flussufern und in Auen zu finden; meist wird er jedoch einfach im Kräutertopf oder im Garten angebaut. Bei der Verwendung sind ihm keine Grenzen gesetzt. Schnittlauch peppt beinahe jedes Gericht auf, sorgt in Suppen oder Aufstrichen für eine pikante Note und lässt uns auch an unsere Jause aus der Kindheit denken: Butterbrot mit Schnittlauch.

Mediterraner Schleimlöser: der Thymian

Thymian gedeiht in Österreich in sonnigen Lagen im pannonischen Klima. Er gilt als gesund und immunstärkend.
Auch bei uns heimisch: der Thymian (c) Pixabay

Der mediterrane Thymian gedeiht bei uns in wilder Form in sonnigen Lagen vor allem im Burgenland und Niederösterreich. Meist wird die immergrüne Pflanze in unseren Breitengraden jedoch in Töpfen angebaut und verbreitet von dort aus seinen herb-würzigen Duft. Als Heilpflanze wirkt er antibakteriell und schleimlösend, vor allem als Thymiantee bei Husten und Atemwegsbeschwerden. Vorsicht bei hochdosierten Thymianpräparaten: Die konzentrierten ätherischen Öle sind für Schwangere, Babys und Kleinkinder nicht geeignet! Frisch gepflückter oder getrockneter Thymian kann dagegen (außer bei Allergien oder Überempfindlichkeiten) bedenkenlos verzehrt werden – nicht nur bei Erkältungen, sondern auch, um Gerichten das typische südliche Aroma zu verleihen. Weniger bekannt ist, dass der aromatische Lippenblütler auch eine positive Wirkung auf die Psyche hat: Sein Duft wirkt beruhigend, ausgleichend und stimmungsaufhellend – er sollte also in keinem Kräuterbeet fehlen.

Entzündungshemmende Mini-Kräuter: die Gartenkresse

Ein Klassiker am Butterbrot: die gesunde Gartenkresse, die viel Vitamin C und andere Nährstoffe enthält
Schnell angepflanzt: die Gartenkresse (c) Pixabay

Wir kennen sie als schnell wachsende und schmackhafte Pflanze aus Kindheitstagen, die nebenbei auch noch gesund ist: Gartenkresse ist reich an Vitamin A, Vitamin C und Vitamin K sowie an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Eisen und Kalzium. Die grünen Powerblätter lassen sich unkompliziert überall anpflanzen und verfeinern Brote, Aufstriche und Salate. Auch als Dekoration für verschiedenste Gerichte sind die antioxidativen Mini-Kräuter bestens geeignet. Ihre leichte Schärfe erhält die Kresse von aromatischen Senfölen, die antibiotisch und entzündungshemmend wirken. Neben der Gartenkresse gibt es übrigens noch zahlreiche andere Kressearten, die nicht weniger gesund sind: Auch die scharf-würzige Kapuzinerkresse lässt sich bei uns in Töpfen anbauen; die Brunnenkresse, die als gesündeste Kresseart gilt, benötigt als Wasserpflanze sumpfige und feuchte Böden. Pfeilkresse und Winterkresse gedeihen bei uns oft unerkannt auf Wiesen und Äckern.

Gut für die Verdauung: die Ringelblume

Die Ringelblume sieht nicht nur hübsch aus, sondern hat als Heilpflanze auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile.
Die Blütenblätter der Ringelblume sollen die Verdauung unterstützen (c) Pixabay

Die Ringelblume ist vielen in Form von Salben und Cremes bei Wunden und Hautirritationen ein Begriff. Doch nicht nur äußerlich aufgetragen entfaltet die heimische Heilpflanze ihre positive Wirkung: Sie kann auch gegessen werden. Mit den gelben bis orangen Blütenblättern des Korbblütlers lassen sich Aufstriche oder Salate verfeinern. Die Blüten sorgen einerseits für fröhliche Farbtupfer, andrerseits aber auch für einen zusätzlichen Gesundheitsboost im Essen. Dank ihrer zahlreichen gesunden Inhaltsstoffe sollen sie Magen-Darm-Beschwerden oder Menstruationskrämpfe lindern. Auch bei Sodbrennen ist die Ringelblume ein bewährtes Hausmittel – beispielsweise als Tee getrunken. Die Ringelblume ist reich an Vitamin A, C und E sowie an Mineralien wie Eisen und Zink. Wer die Blumen selbst anpflanzt und erntet, sollte auf einen sonnigen Standort achten und nur junge Pflanzen für die Küche verwenden – ältere bekommen einen bitteren Beigeschmack.

Kräuter wachsen in Blumentöpfen, im Garten oder am Balkon und sorgen in Gerichten für aromatische Würze.
(c) Pixabay

Vorsicht: Verwechslungsgefahr!

Tipp für alle, die sich nun auf den Weg machen, um gleich frische Kräuter zu sammeln: Bei manchen Kräutern besteht Verwechslungsgefahr mit möglicherweise unbekömmlichen Doppelgängern. Daher nur sammeln, wenn man sich wirklich sicher ist, dass man das Kraut erkennt. 

Lesen Sie auch: Die besten Kräutertipps für den Sommer

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