Oft ist die Lösung einfacher, als man denkt – die richtige Fruchtfolge und Mischkultur kann den Unterschied ausmachen! Durch eine clevere Fruchtfolge bleibt der Boden nährstoffreich und gesund, weil sich Stark-, Mittel- und Schwachzehrer abwechseln. So vermeidet man, dass der Boden ausgelaugt wird oder sich Pflanzenkrankheiten ausbreiten. Die Mischkultur geht noch einen Schritt weiter: Hier wachsen Pflanzen nebeneinander, die sich gegenseitig unterstützen – sei es durch Schädlingsabwehr, besseren Nährstoffaustausch oder einfach geschickte Platznutzung.


Die Fruchtfolge
Die Fruchtfolge ist eine bewährte Methode im Gartenbau, bei der Gemüsepflanzen über mehrere Jahre hinweg in wechselnder Reihenfolge auf derselben Fläche angebaut werden. Dies verhindert Bodenmüdigkeit, reduziert Schädlinge und sorgt für eine ausgewogene Nährstoffversorgung.
Ein wichtiger Bestandteil der Fruchtfolge ist die Einteilung der Pflanzen in Stark-, Mittel- und Schwachzehrer:
Starkzehrer
Haben einen hohen Nährstoffbedarf und entziehen dem Boden viele Nährstoffe.
- Beispiele: Tomaten, Kürbis, Kohlarten, Mais, Kartoffeln, Gurken
- Empfehlung: Mit reichlich Kompost oder Mist düngen.
Mittelzehrer
Benötigen mäßig Nährstoffe, profitieren von einem bereits „vorgewachsenen“ Boden.
- Beispiele: Karotten, Zwiebeln, Salate, Fenchel, Mangold
- Empfehlung: Nur leichte Düngung nötig.
Schwachzehrer
Haben einen geringen Nährstoffbedarf und lockern den Boden auf.
- Beispiele: Bohnen, Erbsen, Radieschen, Kräuter, Spinat
- Empfehlung: Benötigen kaum zusätzliche Düngung, da sie den Boden nicht stark auslaugen.
TIPP 1: Nach Starkzehrern sollten Mittel- oder Schwachzehrer folgen, um den Boden nicht auszulaugen. Danach kann eine Gründüngung (z. B. Klee, Senf) helfen, den Boden zu regenerieren.
TIPP 2: Bohnen und Erbsen gehören zur Familie der Hülsenfrüchte – und die haben eine geniale Eigenschaft: Sie binden Stickstoff aus der Luft und geben ihn an den Boden ab. Das macht sie zu perfekten „Vorgängern“ für Starkzehrer wie Kohl oder Tomaten, die viel Stickstoff brauchen!
Fest steht: Fruchtfolge kann den Ertrag verdoppeln!Untersuchungen zeigen, dass eine gut geplante Fruchtfolge bis zu 50 % mehr Ertrag bringen kann, weil der Boden nicht einseitig ausgelaugt wird. Also: Clever planen lohnt sich – und das ganz ohne zusätzliche Düngemittel!

Die Mischkultur
Eine Mischkultur bedeutet, dass verschiedene Pflanzenarten so kombiniert werden, dass sie sich gegenseitig positiv beeinflussen. Das kann Schädlinge reduzieren, das Wachstum fördern und außerdem Platz im Beet optimal nutzen.
Gute Kombinationen
✔ Möhren + Zwiebeln → Zwiebeln vertreiben die Möhrenfliege, Möhren halten Zwiebelfliegen fern.
✔ Tomaten + Basilikum → Basilikum hält Schädlinge fern und fördert das Aroma der Tomaten.
✔ Kohl + Sellerie → Sellerie vertreibt die Kohlweißlingsraupe.
✔ Spinat + Erdbeeren → Spinat schützt den Boden, Erdbeeren profitieren vom lockeren Boden.
Schlechte Kombinationen
❌ Erbsen + Zwiebeln → Wachsen schlechter zusammen.
❌ Tomaten + Kartoffeln → Hohe Anfälligkeit für dieselben Krankheiten (z. B. Krautfäule).
❌ Kohlarten nebeneinander → Fördern Kohlkrankheiten und Schädlinge.
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Die “sprechenden” Pflanzen
Tatsächlich kommunizieren Pflanzen untereinander! Über Duftstoffe warnen sie sich gegenseitig vor Schädlingen oder Krankheiten. In einer klug geplanten Mischkultur hilft das den Pflanzen, sich gegenseitig zu schützen! Ein Beispiel: Tagetes (Studentenblumen) sondern Stoffe ab, die Fadenwürmer im Boden vertreiben – perfekt für Tomaten und Karotten! Ringelblumen und Kapuzinerkresse wiederum ziehen Blattläuse an – so werden deine Hauptpflanzen (z. B. Salat oder Bohnen) verschont. Gleichzeitig locken sie Marienkäfer an, die Blattläuse als Snack lieben. Dass nenn ich Win-win im Gemüsebeet!
Fest steht: Mischkultur hilft, Platz zu sparen und Pflanzen gesünder zu halten – einfach perfekt für naturnahes Gärtnern!