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Freundschaften gehören gepflegt, damit sie lange Früchte tragen (Foto: Diamond Dogs/iStockphoto.com)
Freundschaften gehören gepflegt, damit sie lange Früchte tragen (Foto: Diamond Dogs/iStockphoto.com)

Freundschaft: Wie eine Seele in zwei Körpern

Können Sie sich noch an Ihre allerersten Freundschaften, oft schon in der Sandkiste geschlossen, erinnern? Sie haben sich ewige Freundschaft versprochen, Kaugummis und Träume geteilt, sind zusammengeklebt wie die Kletten, haben einander Geheimnisse anvertraut, gelacht, gestritten und sich dann wieder versöhnt. Das waren die ersten Erfahrungen dieser so wichtigen menschlichen Verbindung, die auch im Erwachsenenleben unverzichtbar und wertvoll ist. Schon in der Kindheit fühlt man sich zu bestimmten Altersgenossen mehr hingezogen als zu anderen. In der Schulzeit und im Teenageralter verändert sich dann das Wesen der Freundschaft. Wir beginnen, über Gott und die Welt zu reden, erste Liebeskummer und Pläne zu teilen.

Gerade in der heutigen Zeit, da wir unter großen Anforderungen im Alltag und Beruf stehen, uns Krisenszenarien überschwemmen, Scheidungsraten in die Höhe schnellen, ist unser Bedürfnis nach vertrauten Menschen und Stabilität besonders groß. Bei wahren Freunden können wir so sein, wie wir sind, können unser Herz ausschütten und werden aufgefangen, wenn der Boden wankt. Ist um uns Kälte, so bringen wir einander Wärme und Verständnis entgegen. Sehr tiefe, lange Freundschaften fühlen sich wie ein Stück Familie an, oft gar noch besser.

Freundschaft wirkt

„Sie stärkt unser Immunsystem, reduziert Stress und fördert unser gesamtes Wohlbefinden. Sie ist eine der wichtigsten Ingredienzien für ein erfülltes Leben, auch wenn sie in Abgrenzung zur Paarbeziehung oder Familie gar nicht so einfach zu definieren ist,“ schreibt Birgit Fenderl in ihrem neuen Buch „Was uns zusammenhält“. Gegenseitiges Vertrauen, Offenheit, Loyalität und Unterstützung in schweren Zeiten sind unverzichtbare Grundlagen einer echten Freundschaft, aber auch gemeinsamer Spaß und geteilte Freude. Dabei geht es nicht um Quantität, also wie viele Freunde man hat, sondern um Qualität und Tiefe. Aber auch Humor, Leichtigkeit und Ausgelassenheit dürfen nicht fehlen. Wenn ich mit jemandem auf einer Wellenlinie bin und die gleiche Humorebene teile, dann verbindet das sehr und zeugt auch von großem gegenseitigem Vertrauen.

Was mich erstaunt, ist, wenn ich über Promis lese, dass sie Feste mit „hunderten Freunden“ feiern. Ich denke mir, dass sich, um Freundschaften mit hunderten Menschen zu pflegen, kein Menschenleben allein ausgehen kann. Aber auch die hunderten „Facebook-Freunde“, die man oft nicht einmal persönlich kennt, haben nichts mit Freundschaft zu tun. Schließlich ist die persönliche Begegnung, wo man einander physisch und von der Ausstrahlung her wahrnimmt, und im realen Leben Gespräche führt und gemeinsame Interessen teilt, nie mit der virtuellen Welt zu vergleichen.

Auch macht es einen großen Unterschied, ob ich jemand als Bekannten oder Freund bezeichne. Bekanntschaft ist kein Vertrauensverhältnis, sondern viel oberflächlicher. Man verbringt, im besten Fall, eine nette Zeit gemeinsam, aber der Kontakt geht nicht in die Tiefe. Einem/einer Bekannten würde man nicht seine innigsten Gedanken, Gefühle, Ängste und Hoffnungen preisgeben. Freunde, die wir in unser Innerstes einlassen, die mit uns mitschwingen, wo eine Vertrautheit da ist, wo Lachen, aber auch Tränen gut aufgehoben sind, und wir Alltägliches teilen, sind eher eine Seltenheit und deshalb ein kostbares Geschenk, mit dem wir achtsam umgehen sollten.

Für immer verbunden

In einer tiefen Freundschaft können wir authentisch und offen sein. Wir müssen nicht Angst haben vor Ablehnung, weil uns der andere so annimmt, wie wir sind. Denn echte Begegnung findet auf einer Herzensebene statt. So spielt für viele Frauen im Leben die beste Freundin eine besondere Rolle. Man vertraut einander, spricht über seelische Regungen, worüber zum Teil nicht einmal der Partner Bescheid weiß. Ehrlichkeit und innigste Zuwendung herrschen vor. Man kann miteinander Tränen lachen, aber auch Tränen weinen. Es ist eine Verbundenheit, in der man sich gegenseitig fördert und unterstützt und das jeweils Beste für die Beste möchte, abseits von Konkurrenz und Neid. Sich im Extremfall aufeinander verlassen zu können, loyal zu sein, ist ein beruhigendes und Sicherheit stiftendes Gefühl.

Letztendlich sollten wir jedoch nicht vergessen, auch unseren Teil zu einer guten Freundschaft beizutragen. Denn, wie in jeder Beziehung, ist es immer ein Geben und Nehmen. So geht es auch bei Freundschaften darum, einander Zeit zu schenken, damit diese kostbare Pflanze gedeihen kann.

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