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„Fasten macht mutig!“

Gefastet wird schon seit Hunderten von Jahren, teils aus religiösen, teils auch aus gesundheitlichen Gründen. Hat sich im Laufe der Jahrhunderte an diesen Grundgedanken etwas geändert?

Eigentlich nicht. Im Mittelpunkt stand und steht immer das Zusammenspiel zwischen Körper, Geist und Seele, also eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen. Das war schon bei Otto Buchinger, dem Begründer des Heilfastens im 19. Jahrhundert, so und daran hat sich auch nichts geändert. Natürlich gibt es am Markt Fastenprodukte oder -kuren, die vor allem auf den Körper abzielen. Der Blick auf die Ganzheitlichkeit des Menschen macht beim Fasten aber durchaus Sinn, denn die Reduktion reinigt nicht und reguliert nicht nur den Körper, sondern macht auch den Kopf frei. Dadurch eröffnen sich plötzlich neue Perspektiven und Sichtweisen und auch die Anbindung auf das große Ganze wird wieder stärker. Man fühlt sich dadurch wieder stärker mit der Natur und seinem Umfeld verbunden, man spürt sich selbst wieder mehr.

Das heißt, der klassische Nahrungsverzicht ist nur ein Teilaspekt des Fastens?

Wasser spielt beim Fasten eine große Rolle (c) Pixabay

Ganz genau. Es gibt viel mehr Faktoren, die beim Fasten eine Rolle spielen. Zuerst muss man sich darüber im Klaren sein, welche Fastenmethode überhaupt passend ist. Will ich sanft entschlacken? Dann ist das Basenfasten ideal. Möchte ich die Fastenkur in meinen Alltag integrieren? Dann eignet sich das Intervallfasten am besten. Oder suche ich einen Rückzug aus dem Alltag? Dann kommt vielleicht das Vollfasten in Frage. Doch egal, welche Fastenform ich wähle, Wasser ist dabei immer das wichtigste Nahrungsmittel. Zusätzlich kommen verschiedene Kräuter für den Ausleitungsprozess ins Spiel. Und schließlich sollte man auch Zeiten für sich selbst einplanen: etwa für die Natur, für Spaziergänge oder einfache Wanderungen usw. Bewegung ist eine ganz wichtige Säule beim Fasten und auch die damit verbundene Zeit für sich selbst. Dazu kommen unterstützende Anwendungen, z. B. Leberwickel oder auch Kneippanwendungen wie z. B. der Leberguss, Wassertreten am Morgen, um den Stoffwechsel zu aktivieren, oder ein kalter Armguss oder nasse Socken am Abend. Da gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Ein weiterer Teil des Fastens sind Körperanwendungen, etwa eine wohltuende Massage. Man sollte sich auf jeden Fall ein Verwöhnprogramm dazu gönnen und darauf achten, sich selbst etwas Gutes zu tun, ohne ein Pflichtprogramm abspulen zu müssen.

Welche Rolle spielt eigentlich die Psyche beim Fasten?

Da Fasten ganzheitlich wirkt, passiert natürlich auch mit der Psyche so einiges. Es ist daher ganz wichtig, während einer Fastenkur jemanden zum Reden an seiner Seite zu haben. Im CURHAUS Bad Mühllacken steht dazu immer ein Profi zur Verfügung. Wer daheim fastet, sollte beispielsweise eine gute Freundin, eine Vertrauensperson oder einen geschulten Ansprechpartner in der Nähe haben. Denn durch die Umstellung im Körper kommen manchmal Dinge ans Licht, die wir im Alltag immer gekonnt verdrängen. Das können ungelöste Konflikte oder Probleme aus der Kindheit sein, die plötzlich wieder auftauchen und verarbeitet werden müssen. Die Antwort auf solche Konflikte liegt meist ohnehin in einem selbst, aber es ist hilfreich, hier eine Person zum Reden zu haben, die einem zuhört und vielleicht auf die Sprünge hilft. Empfehlenswert ist auch, ein Fastentagebuch zu führen, in dem man sich die Gedanken von der Seele schreiben kann. Schon beim Schreiben sieht man so einiges klarer. Und man bekommt durch das Fasten auch mehr Selbstbewusstsein und den Mut, die Dinge anzugehen. Fasten macht mutig.

Sie haben ja schon angesprochen, dass es verschiedene Arten des Fastens gibt. Wie kann man seinen eigenen Fastentyp ermitteln bzw. wie erkennt man, welche Fastenkur für wen geeignet ist?

Das ist großteils Erfahrungssache. Wir beschäftigen uns im CURHAUS Bad Mühllacken seit über 20 Jahren intensiv mit dem Thema Fasten und ich habe in diesen 20 Jahren auch über 3.000 Faster begleitet. Dadurch kann man schon ganz gut einschätzen, welche Fastenart zu welchem Gast passt. Manche kommen zu uns und wissen schon ganz genau, was ihnen guttut und was sie nicht vertragen. Bei anderen merken wir durch Telefonate im Laufe des Buchungsprozesses, was für sie das Richtige ist. Wenn jemand z. B. schon sehr überlastet ist und dadurch eine gewisse Schwäche zeigt, wäre ein zu starker Fastenreiz nicht hilfreich. Dann ist das sanfte Basenfasten die bessere Variante. Das trifft auch auf viele Frauen zu, die das ganze Jahr nur für die Familie leben und nebenbei noch einen anspruchsvollen Job haben. Sie stecken oft im Leistungsgedanken fest und wollen dann auch beim Fasten alles geben. In Wahrheit sind sie dann mit dem Basenfasten besser aufgehoben. Wenn das System im Alltag komplett gefordert ist, ist es oft hilfreich, einen Schritt zurück zu machen und eine sanftere Methode zu wählen. Natürlich spielen auch gesundheitliche Voraussetzungen, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme usw. eine Rolle bei der Auswahl der Fastenmethode.

Smoothies und Gemüsesäfte helfen dabei, den Darm zu entlasten und richtig in eine Fastenkur zu starten
Beim Basenfasten kommen vor allem Obst- und Gemüsesäfte sowie Rohkost, Suppen und Salate auf den Tisch (c) Pixabay

Nachdem Sie so viele Faster begleitet haben: Was sind denn die Hauptgründe der Leute, sich eine Fastenkur zu gönnen? Sind es vorrangig gesundheitliche Aspekte oder spielt der Gedanke, nebenbei abzunehmen, auch eine Rolle?

Die Fastenforschung hat ja mehrmals belegt, dass Fasten ein ideales Werkzeug zur Prävention von Krankheiten ist. Ich würde sagen, dass rund 50 % unserer Gäste auch mit diesem Gedanken zu uns kommen. Einige wollen auch aktiv etwas für ihre Gesundheit tun und beispielsweise etwas gegen ihren Bluthochdruck oder ihren Diabetes unternehmen. Aber es gibt natürlich bei vielen auch die Hoffnung, mit dem Fasten auch ihre Gewichtsprobleme in den Griff zu bekommen. Da müssen wir die Leute dann wieder einbremsen. Fasten ist als Diät viel zu schade und außerdem keine langfristige Abnehmmethode. Übergewichtige brauchen auch nach der Fastenkur noch eine Begleitung, um den Jo-Jo-Effekt zu vermeiden. Rund ein Drittel der Gäste kommt letztendlich zu uns, um sich selbst wieder mehr zu spüren und wieder mehr Bewusstsein dafür zu erlangen, wohin die Reise gehen soll.

Ein großes Schlagwort beim Fasten lautet „Entschlackung“. Nun gibt es aber auch viele Ärzte, die meinen, dass es so etwas wie Schlacken im Körper gar nicht gibt und sich der Körper ohnehin selbst ständig entgiftet. Ist mit der Entschlackung somit etwas anderes gemeint?

Beim Basenfasten kommen vor allem Salate, Gemüse und Obst auf den Tisch
(c) Pexels

Im Fasten bedeutet der Begriff Entschlackung eine Reinigung von Stoffwechselzwischen- und -endprodukten, die sich im Körper abgelagert haben. Das geschieht mithilfe von Wasser, frei nach Sebastian Kneipp: Wir brauchen das Wasser zum Auflösen, Ausleiten und Reinigen. Beim Fasten gönnt man dem Organismus einmal eine Pause, der Darm darf sozusagen einmal Urlaub machen. Diese Darmentlastung tut dem Mikrobiom gut. Beim Basenfasten mit viel Gemüse und Ballaststoffen füttert man dieses Mikrobiom im Darm regelrecht. Man nimmt ja inzwischen eher Abstand von den radikalen Darmreinigungen am Anfang einer Fastenkur, die manchmal eher schaden als nutzen. Sinnvoller ist meiner Meinung nach eine sanfte Darmentleerung.

Wie ist diese möglich?

Ganz klassisch, beispielsweise mit eingeweichten Pflaumen zum Frühstück. Bei uns setzen wir auch auf Sauerkrautsaft mit warmem Wasser.

Wie sieht eine erfolgreiche Fastenkur aus?

Wir raten zu einer sanften Einstiegsphase: Eine Woche vor Beginn des eigentlichen Fastens sollte man bereits auf Genussmittel, Zucker, Fleisch und dergleichen verzichten. Dann folgt die begleitete Fastenkur, die eine Woche dauert. Danach baut man eine Woche lang die Ernährung wieder sanft auf. So entsteht eine dreiwöchige Reinigungszeit, bei der nachhaltige Lebensstiloptimierungen durchgeführt werden können. Und ganz wichtig: Wer richtig fastet, hungert nicht. Eine Fastenkur hat nichts mit Hunger zu tun. Im Gegenteil: Man schärft die Sinne und weiß plötzlich den Geschmack der einzelnen Lebensmittel wieder viel mehr zu schätzen und zu genießen. Die positiven Erfahrungen, die man beim Fasten macht, kann man abspeichern und sich damit das ganze Jahr über immer wieder selbst regulieren.

Haben Sie einen Tipp für die Leute, die gern eine Fastenkur durchführen möchten?

Ich bin ein Fan der Einfachheit. Man muss nicht jeden Tag ein selbstgekochtes Fasten-Gourmetmenü auf den Tisch zaubern. Man kann z. B. einen – wieder nach Sebastian Kneipp zitierten – Schalttag machen, einen Suppen-/Reis-/Kartoffel- oder Obsttag. Oder man kann auch etwas für mehrere Tage vorkochen, z. B. Suppen und Eintöpfe – das reduziert viel Stress. Und man sollte auch auf anderen Ebenen schauen, ob sich nicht etwas Zurückhaltung lohnt. Viele Menschen kochen jeden Tag gesund und achten auf sich, sind aber beispielsweise im digitalen Wahnsinn oder in einer Social-Media-Sucht gefangen. Fasten bedeutet nicht immer Verzicht, es kann auch ein „Mehr an“ bedeuten: mehr an Zeit für sich selbst, mehr an guten Gesprächen, mehr an sozialen Kontakten oder mehr an Bewegung in der Natur. Da muss jeder selbst hinschauen, wie er sich im Rahmen seiner Fastenkur etwas Gutes tun kann. Nicht zuletzt gilt es, nicht zum Hardcore-Ernährungsapostel zu werden, wo nichts mehr sein darf. Das erzeugt nur zusätzlichen Stress, der auch nicht gesund ist. Im Gegenteil: Man muss auch die Feste und die Feiern genießen, aber dann auch wieder eine Entlastungszeit einlegen. Die man ebenfalls genießen sollte.

Im CURHAUS Bad Mühllacken in Oberösterreich werden verschiedene Fastenkuren angeboten. Das Spirituelle Gesundheitszentrum ist von Heilquellen und Kraftplätzen umgeben und legt einen Schwerpunkt auf die TEM (Traditionelle Europäische Medizin). Nähere Infos unter https://www.curhaus.at/bad-muehllacken/unser-haus.html


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Dem Österreichischen Kneippbund gehören heute mehr als 30.000 Mitglieder an, denen in rund 200 Kneipp-Aktiv-Clubs ein vielfältiges Gesundheitsprogramm angeboten wird. Regelmäßig erscheint zudem die Kneipp-Zeitschrift – mit vielen praktischen Tipps für mehr Gesundheit im Alltag.

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