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In Diskussio­nen wünschen sich Kinder Respekt und Verständnis für ihre Situation (Foto: skynesher/iStockphoto.com)
In Diskussio­nen wünschen sich Kinder Respekt und Verständnis für ihre Situation (Foto: skynesher/iStockphoto.com)

Familienstreit: Wer gegen wen und warum?

Jeder Elternteil hat sich wohl schon mit seinen Kindern gestritten. Reibereien gehören im Zusammenleben von Generationen dazu. Aber sehr oft belasten sie nicht nur das familiäre Klima, sondern auch die Beziehung von Mann und Frau. Worum geht es meist bei den Konflikten zwischen Eltern und Kindern?

“Ich will den blöden Spinat nicht essen”

Pommes frites, Spaghetti, Pizza und Schnitzel werden meist mit „Juhuu“ begrüßt, und alles, was grün ist und Gemüse heißt, gilt nicht selten als „das notwendige Übel“. Sie können natürlich versuchen, den Spinat durch Zucchini, Brokkoli, Karotten oder andere Produkte zu ersetzen. Aber auch das muss nicht immer erfolgreich sein. 

Tipp: Wer sagt: „Was auf den Tisch kommt, wird gegessen“, wird dafür sorgen, dass das Kind sich noch mehr gegen das verhasste Gemüse sträubt. Schlagen Sie lieber einen Deal vor: „Was auf den Tisch kommt, wird zumindest probiert, aber aufessen musst du nicht, wenn du es nicht magst.“ Erfolgversprechend ist auch die Methode, das Gemüse, wenn möglich, als Spiralnudeln, lustige Figuren oder generell in kleine Stücke geschnitten zu präsentieren.

“Handy und Computer sind wichtig für mich”

Wenn Kinder ständig am Computer hängen, den Blick nicht vom Handy lösen können oder sich weigern, den Platz vor dem Fernseher zu verlassen, sorgt das für Streit. Oft leiden auch die Hausaufgaben und andere Pflichten darunter. 

Tipp: Hier muss ganz klar eine Abmachung zwischen Eltern und Kindern her. Wie oft und wie lange darf das Kind seinen Lieblingsaktivitäten frönen? Dabei geht es nicht um das sture Einhalten von Regeln, sondern darum, einerseits den Wünschen der Kinder entgegen zu kommen, andererseits aber auch klare Grenzen zu ziehen. 

Fernsehen: Kleinere Kindern dürfen pro Tag zum Beispiel eine bestimmte Sendung sehen. Ältere Kinder können eine gewisse Anzahl an Stunden fernsehen und selbst entscheiden, was genau sie sehen wollen – vorausgesetzt, es ist altersgerecht. So kommt es nicht ständig zu Streit und Sie verhindern, dass Sie als gestresste Mutter oder Vater irgendwann genervt nachgeben und das Kind mehr fernsieht als Sie eigentlich möchten. 

Computer und Handy: Für den Computer gilt das Gleiche: Zeiten für Social Media und Spiele festlegen. Beim Handy wird es schon schwieriger. Bitten Sie Ihr Kind, das Handy nicht zu benutzten, wenn etwas unternommen wird, eine Unterhaltung stattfindet oder beim gemeinsamen Essen. Allerdings: Halten Sie sich auch selbst daran.

“Alle dürfen das, nur ich nicht”

Vergleiche mit anderen Kindern – natürlich zum Nachteil des eigenen – kennen alle Eltern. Es gibt auch die Variante: „Alle anderen müssen das nicht“. 

Tipp: Reagieren Sie nicht mit Sätzen wie „Und wenn alle aus dem Fenster springen, tust du es dann auch?“ oder „Die anderen interessieren mich nicht“. Dann fühlt sich das Kind nicht ernst genommen. Hier hilft nur, zu erklären, warum es etwas tun oder lassen soll. Schließlich bedeutet der Vorwurf „Alle anderen dürfen das“, dass sich das Kind ungerecht behandelt fühlt. Wenn Sie jedoch merken, dass Ihr Kind damit aufgezogen wird, sollten Sie ihm passende Antworten sagen, mit denen es sich in der Gruppe wehren kann. Oder Sie überlegen, ob Ihre Haltung vielleicht wirklich zu streng ist.

„Warum darf mein Geschwisterchen mehr als ich?“

Wer mehrere Kinder in unterschiedlichem Alter hat, weiß: Wenn das ältere Geschwister mehr darf, sorgt das oft für Streit. Schließlich ist es für das jüngere Kind nicht ersichtlich, warum dem älteren so viel mehr erlaubt wird. 

Tipp: Hier sollten Sie als Eltern konsequent sein: Das „Mehr“ an Rechten sollte auch ein „Mehr“ an Pflichten beinhalten. So können beide, das ältere und das jüngere Kind, verstehen, warum sie nicht gleichbehandelt werden. Darf das ältere Kind länger aufbleiben, dann sollten Sie dem jüngeren klarmachen, dass es dafür aber auch mehr Pflichten hat – zum Beispiel im Haushalt.

„Ich will nicht aufräumen!“

Wenn es darum geht, dass das Kinderzimmer nicht im Chaos versinkt und sich das Spielzeug irgendwann im ganzen Haus verteilt, sollten Sie Ihr Kind in die Aufräumarbeit miteinbeziehen. Sonst dürfen Sie den lieben Kleinen oder auch Größeren nur noch hinterher putzen. 

Tipp: Kaufen Sie schöne, bunte Boxen und machen Sie dann mit dem Kind einen Ordnungsplan. Legen Sie nicht selbst fest, wo etwas hinkommt, sondern lassen Sie das Kind mitentscheiden. Dann können Sie gemeinsam bestimmen, wo die Stofftiere wohnen und von welchem Platz die Holzfiguren eine gute Aussicht haben. Dieses Ordnungsprinzip allein wird aus Kindern noch keine Ordnungsfans machen. Versuchen Sie es daher mit ein wenig Tausch-Taktik: „Wenn du dein Zimmer aufräumst, darfst du nachher auch XY.“

“Ich will noch nicht ins Bett”

Bei Schlafenszeiten ist Streit oft programmiert. „Ich bin doch noch gar nicht müde!“ ist dabei ein häufiges Argument. Schwierig wird es vor allem dann, wenn das ältere Geschwisterkind noch aufbleiben darf. 

Tipp: Um Streit zu vermeiden, sollte es eine fixe Zeit geben, zu der das Kind ins Bett geht. So kann es sich darauf einstellen. Zudem helfen kleine Einschlafrituale – eine Gute-Nacht- Geschichte, die Kuschelrunde mit Mama oder Papa und die Erlaubnis, dass es noch eine halbe Stunde lesen darf. Auch ein Nachtlicht oder eine offene Tür kann hilfreich sein, vor allem bei Ängsten.

„Ich will das nicht, das mache ich nicht, lass mich in Ruhe, das geht dich nichts an!“

Schweigen, (ordinäres) Schimpfen, Rückzug, das Haus verlassen – all das und noch mehr können Jugendliche ihren Eltern als Herausforderung bieten. 

Tipp: Reden, reden, reden, sich abgrenzen und wenn nötig, professionelle Hilfe suchen. Vor allem bei Süchten wie Drogen, Missbrauch von Alkohol, schlechter Gesellschaft. Und immer wieder tief durchatmen, einfühlsam, aber konsequent und zuversichtlich bleiben.

Lesen Sie weiter: Was in solchen Situationen im Alltag hilft

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