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Der Sommer hat auch so seine Tücken (Foto: SolStock/iStockphoto.com)
Der Sommer hat auch so seine Tücken (Foto: SolStock/iStockphoto.com)

Die Schattenseiten des Sommers

Die ersten Bienchen begrüßen wir fast jubelnd – sind sie doch ein klares Indiz dafür, dass der Sommer wirklich angekommen ist. Doch sobald Gärten, Wiesen und Balkone nicht mehr nur von Honigbienen oder Hummeln, sondern auch von Wespen, Hornissen, Bremsen oder Gelsen bevölkert werden, ist Schluss mit dem Jubel und die Vorsicht oder gar die Angst überwiegt. „Um einen Stich zu verhindern, sollte man nicht barfuß im Gras gehen und besonders bei Blumenwiesen aufpassen“, rät deshalb auch die Wiener Allgemeinmedizinerin Dr. Kerstin Schallaböck. Vorbeugen kann man auch, indem im Freien nichts gegessen und getrunken wird oder zumindest Essensreste schnell weggeräumt werden. „Süße Getränke oder Nahrungsmittel ziehen alle Insekten an“, weiß die Ärztin. „Vor allem bei Saftflaschen oder Gläsern ohne Deckel muss man vorsichtig sein, denn eine Wespe im Hals kann sehr gefährlich werden.“ Sticht eine Biene oder Wespe in den tiefen Rachenraum, kann dieser anschwellen – und das kann eine lebensbedrohende Atemnot zur Folge haben.

Augen auf, Zecke raus

Gegen lästige Mückenstiche helfen helle Kleidungsstücke sowie einige Hausmittel: „Teebaumöl und Lavendel auf stark durchbluteten Körperstellen, wie dem Handgelenk, aufgetragen, haben eine starke Wirksamkeit. Auch viele Lavendelpflanzen, etwa auf dem Balkon, können bei der Abwehr helfen“, meint Dr. Schallaböck. Während Gelsen nur lästig sind, können Zecken auch gefährlich werden. Wichtig ist deshalb auch der Schutz durch Kleidung, d. h. bei Spaziergängen oder Aufenthalten im Wald und hohem Gras lange Hosen und T-Shirts zu tragen sowie geschlossene Schuhe und Socken. „Zuhause sollte man sich selbst und seine Kinder komplett absuchen, auch an nicht so offensichtlichen Stellen wie unter den Armen, am Kopf und hinter den Ohren“, erklärt Dr. Schallaböck. Gefundene Zecken sollten so schnell wie möglich entfernt werden, das klappt besonders gut mit einer Zeckenzange oder -schlinge. „Man sollte schauen, ob alle Beine mitentfernt wurden und dann die Stelle desinfizieren“, rät die Ärztin.

Nicht allzu kalt

Draußen heiß, drinnen kalt – so entsteht schnell mal eine Verkühlung mitten im Sommer. Schuld daran sind Klimaanlagen, die zu sehr runterkühlen, trockene Luft produzieren und gerne auch Viren verbreiten. „Gerade in Flugzeugen auf dem Weg zum Ferienort (oder retour) entsteht durch die großen Menschenmengen auf engem Raum ein hohes Virenaufkommen in vermeintlich gefilterten Klimaanlagen. Wirklich hilfreich ist nur ein Mundschutz.“ Aber auch ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust über die Haut zu vermindern, und Jacke oder Schal für die Reise dabei zu haben, sind sinnvolle Vorsorgemaßnahmen.

Zwei Garnituren Badesachen

Auskühlen ist auch ein Thema beim Schwimmen. Denn, wenn Wasser auch die ersehnte Erfrischung an richtig heißen Tagen bringt, sollte man danach doch so schnell wie möglich aus der nassen Badekleidung raus. Dr. Schallaböck: „Keime mögen es, wenn es feucht und warm ist. Ein öffentliches Schwimmbad ist da ein bisschen wie eine Klimaanlage im Wasser und die nasse Badehose ein perfekter Träger“. So ist eine Blasenentzündung fast schon programmiert. Also gilt es, die nassen Sachen gegen trockene zu tauschen und vor allem viel zu trinken. So werden die Harnwege gut durchgespült und Bakterien haben keine Chance, sich anzusetzen. Kommt es doch zu Schmerzen beim Harnlassen, kann man es einen Tag mit reichlich Flüssigkeit – vor allem Cranberriesaft – probieren. Halten die Beschwerden an oder werden sie stärker und der Harn gar blutig, muss man einen Arzt aufsuchen.

Wasser raus, Ohren trocknen

Ein Klassiker bei Kindern im Sommer ist die Bade-Otitis. In so einem Fall ist der Gehörgang betroffen, weil Wasser, das möglicherweise mit Bakterien kontaminiert war, eingedrungen ist. Die Folge können Schmerzen, Ausfluss und Juckreiz sein. „Hierfür gibt es eine gewisse Anfälligkeit, es sind also meist immer die gleichen Kinder betroffen. Bei diesen gilt es, die Ohren trocken zu halten und schnell mal die Haare zu föhnen“, meint die Expertin. Die Ohrenentzündungen sind mit lokaler Therapie, wie Ohrentropfen und Salbe aus der Apotheke, gut zu behandeln, aber man sollte eine Infektion nicht verschleppen. Sind die Schmerzen groß, wird ein Arztbesuch empfohlen, dann braucht das Kind auch eventuell Schmerzmittel oder entzündungshemmende Medikamente.

Unerwünschte Fußbewohner

Nicht nur Keime lieben ein feucht-warmes Klima, auch Pilze sind davon begeistert. So breiten sie sich gerne auf den Böden von öffentlichen Schwimmbädern und Duschen aus. Dort treffen sie nur zu oft auf bloße Füße und schon hat man sich die sehr hartnäckigen und ansteckenden Pilze eingefangen. „Die Desinfektionsfußduschen in den Bädern helfen bei der Abwehr, allerdings müsste man ganze 30 Sekunden desinfizieren, und das macht fast keiner“, weiß die Hausärztin. Deshalb empfiehlt sie, im Sommer die Füße regelmäßig zu kontrollieren, auch zwischen den Zehen. Behandelt wird mit einem lokalen Pilzmittel, das man unbedingt noch weiter verwenden muss, auch wenn der Pilz schon verschwunden ist, da sich die Sporen noch länger danach in der Haut befinden.

So viel Sonne macht Stress

Richtiger Sonnenschutz ist unerlässlich, klar. Sollte es dennoch zu einem Sonnenbrand kommen, ist Kühlung das Wichtigste. Bei einer kleinflächigen Rötung helfen After Sun Lotion, Aloe Vera oder Topfen und viel trinken, da über die beschädigte Haut viel Flüssigkeit verloren geht. Ist der Sonnenbrand großflächiger oder bilden sich gar Blasen, sollte man gleich zum Arzt gehen. Und natürlich gilt bei jedem Sonnenbrand: Raus aus der Sonne, ab in den Schatten, und das am besten auch noch bekleidet, bis der Sonnenbrand völlig abgeklungen ist.

Ein weiteres Risiko bei zu viel Sonne ist ein Sonnenstich. Typischerweise tauchen die Beschwerden erst Stunden später auf. „Erste Alarmzeichen sind Durst und Kopfschmerzen, man fühlt sich schlapp und leidet unter Übelkeit“, weiß Dr. Schallaböck. Jetzt gilt es, den Flüssigkeitshaushalt langsam wieder aufzufüllen und sich in einem kühlen Raum auszuruhen. Wer sich übergeben muss, sollte in Folge einen Arzt aufsuchen. Beste Prophylaxe ist übrigens eine Kopfbedeckung sowie, rein pragmatisch, zu lange Aufenthalte im Freien bei intensiver Sonneneinstrahlung schlicht zu meiden.

Tückischer Sonnenschutz

Da cremt man sich und seine Kinder ordentlich ein, um ja keinen Sonnenbrand zu riskieren, und dann gibt es doch negative Folgen in Form von kleinen Quaddeln, Bläschen oder juckenden Flecken. Die Diagnose lautet wahrscheinlich Sonnenallergie – entstanden aus der Kombination von Sonnedisposition und Produkten, die man verwendet. Schnelle Abhilfe schafft das Abwaschen der Creme, und für die Zukunft gilt: umsteigen auf ein anderes Produkt.

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