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Die Wetterlagen werden extremer (Foto: pixabay/pexels.com).
Die Wetterlagen werden extremer (Foto: pixabay/pexels.com).

„Die Natur erzwingt Veränderungen unseres Verhaltens“

Kneipp: Was passiert, wenn der Klimawandel sich in der bisherigen Geschwindigkeit fortsetzt?

Helga Kromp-Kolb: Die Wetterlagen werden extremer. Die Hitze nimmt zu und damit auch Erkrankungen und Hitzetote. Verfügbarkeit von Wasser geht zurück. Schädlinge breiten sich aus, das biologische Gleichgewicht wird gestört, Nahrungsketten werden unterbrochen. Die Landwirtschaft und die Versorgung mit Nahrung erleiden massive Einbußen. Der Meeresspiegel steigt und Menschen müssen migrieren. Aufgrund selbstverstärkender Prozesse kann es so weit kommen, dass das Leben auf der Erde für Menschen in großer Zahl nicht mehr möglich ist. Manche Tiere und Pflanzen betrifft das jetzt schon.

Was muss sich ändern, damit dieses Horrorszenario nicht eintritt?

Fossile Energien dürfen nicht mehr genutzt werden, und die Produktion von Gütern muss auf das notwendige Maß beschränkt werden. Die Produkte sollen langlebig sein, um der Wegwerfgesellschaft entgegen zu wirken. Flächen dürfen nicht im Übermaß verbaut werden, damit die Natur mehr Platz hat, sonst geht die Vielfalt verloren. Den Wildbienen haben wir den Lebensraum schon weitgehend geraubt. Das kann zu Hungersnöten führen. Im Grunde muss sich das ganze Wirtschafts- und Finanzsystem ändern. Ein System, das wachsen muss, kann nicht nachhaltig sein. Auch im Gesundheitssystem läuft vieles falsch. Das System (Spitäler, Ärzte, Pharmafirmen) profitiert, wenn möglichst viele von uns möglichst lange krank sind. Es werden auch mehr Medikamente verschrieben als gebraucht werden. Hier könnte sich zum Beispiel eine Organisation wie der Kneippbund engagieren. Denn die Kneipp-Anwendungen zeigen, dass sehr oft weniger mehr ist und Wasser für viele erfolgreiche Therapien genügen kann.

Kneippkuren sind also auch sehr klimafreundlich…

Ja, durchaus! Leider fehlt es in der Medizin an wirklich unabhängigen Studien zum Vergleich der Wirksamkeit von Therapien, insbesondere Naturtherapien, weil diese den Interessen des Systems entgegenstehen.

Was kann der Einzelne für die Umwelt tun?

Kaufen Sie nur regionale, saisonale Lebensmittel aus biologischer Landwirtschaft und essen Sie weniger Fleisch- und Milchprodukte. Fragen Sie generell bei Ihrem Einkauf: „Brauche ich das wirklich?“ Und wenn ja, wählen Sie langlebige und reparable Produkte. Auch in Ihrem Wohnbereich können Sie viel bewirken: Duschen Sie nicht zu lange heiß, drehen Sie die Heizung herunter und ziehen Sie lieber einen Pullover an. Schalten Sie den Stand-by-Modus aus und drehen Sie die Lichter ab, wenn Sie den Raum verlassen. Der Fernseher muss auch nicht unbedingt riesengroß sein. Natürlich können Sie ebenso bei Ihrer Mobilität einsparen, denn ein Viertel der Treibhausgasbelastung in Österreich kommt vom Individualverkehr. Fahren Sie (mehr) Rad, gehen Sie zu Fuß oder nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel. Im europäischen Schnitt werden Autos nur fünf Prozent der Zeit für den eigentlichen Transport verwendet. Versuchen Sie also, Ihr Fahrzeug mit anderen zu teilen. Sie tun auch viel für die Umwelt, wenn Sie über das Thema reden und damit wichtige Informationen verbreiten.

Lesen Sie auch: Der umweltbewusste Frühjahrsputz

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Dem Österreichischen Kneippbund gehören heute mehr als 30.000 Mitglieder an, denen in rund 200 Kneipp-Aktiv-Clubs ein vielfältiges Gesundheitsprogramm angeboten wird. Regelmäßig erscheint zudem die Kneipp-Zeitschrift – mit vielen praktischen Tipps für mehr Gesundheit im Alltag.

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