Aus unserer Serie “Wildpflanzen für Genussmenschen” im Gesundheitsmagazin Kneipp BEWEGT
Nach der Hitze des Sommers treiben die Wildpflanzen im gemäßigt feuchteren Klima des Herbstes wieder aus. Für die Verarbeitung der frischen Triebe von essbaren Wildkräutern zu wohlschmeckenden Gerichten ist es wichtig, auf die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen des Sammelgutes zu achten. Denn ideal ist eine nährstoffreiche, ausgewogene Mischung von herb-aromatischen, bitteren und mild schmeckenden Kräutern.
Sammeln, aber richtig!
In der Natur wachsen die meisten essbaren Wildkräuter nicht im Wald, sondern auf Wiesen, Brachflächen und am Waldrand. Manchmal stehen wir auf einer Wiese, die bis auf die kulinarisch nicht verwertbaren Gräser fast zur Gänze essbar ist – welch Reichtum an Sammelgut! Aber auch Vorsicht vor giftigen Pflanzen ist beim Sammeln angesagt: In den Beutel wandern nur eindeutig als essbar identifizierte Pflanzen!
Da Wildpflanzen mit zunehmendem Wachstum viele Bitterstoffe und harte Pflanzenfasern entwickeln, ist im fortgeschrittenen Jahr erste Voraussetzung für das Auffinden junger Triebspitzen eine Wiese, die vor kurzem gemäht wurde. Naturwiesen, die in traditioneller Art nur zweimal jährlich im Juni und im Spätherbst gemäht werden, sind zum Sammeln für die feine Küche nur im zeitigen Frühjahr und dann jeweils nach dem Mähen geeignet, während auf öfter gemähten Wiesen laufend frische Triebe zu finden sind. Außerdem sollten ausgesuchte Sammelplätze nicht in unmittelbarer Nachbarschaft von mit Chemikalienbehandelten oder mit Gülle gedüngten Feldern liegen, und auch nicht in stadtnahen Gebieten, an stark befahrenen Straßen oder auf Hundeausflugsplätzen sein. Also gar nicht so einfach, die richtige Sammelwiese zu finden..
Geschmacksrichtungen der Herbst-Wiesenkräuter
Bitter: Löwenzahn, Schafgarbe, Ferkelkraut, echtes Labkraut, Spitz- und Breitwegerich
Herb-aromatisch: Wiesensalbei, Giersch, wilde Pastinake, Reiherschnabel, Gänseblümchen, wilder Kerbel, kleiner Wiesenknopf, wilde Rauke
Mild: Vogelmiere, Wiesenlabkraut, Leimkraut, Portulak, Gänsefuß, Rot-und Weißklee, Hirtentäschel, Wiesenampfer, Weg-Malve, Sauerklee, Sauerampfer
REZEPT
Wildkräuter-Pesto
Die Kräuter werden gehackt und mit hochwertigem Öl, Salz und etwas Zitronensaft im Mörser zur cremigen Konsistenz zerstampft. Wichtig: Die Kräuter nach dem Zerhacken sofort weiterverarbeiten! Geriebene Nüsse oder Samen können das Pesto bereichern.
Den vollständigen Artikel mit vielen weiteren und ausführlicheren Infos rund um Wildkräuter im Herbst sowie weitere Rezeptideen finden Sie in der September-Oktober-Ausgabe 2024 unseres Gesundheitsmagazins “Kneipp BEWEGT”.