Wickel und Auflagen werden grundsätzlich in drei Schichten angelegt: Die innerste Schicht besteht aus einem grobporösen Leinen, das ausreichend Wasser aufnehmen kann. Dieses den eigentlichen Reiz vermittelnde Wickelleinen muss gut an den Körper anmodelliert werden, sodass keine Luftschicht dazwischen ist.
Als zweite Schicht folgt das isolierende Zwischenleinen und darüber kommt eine Decke. Plastikfolien zum Schutz gegen die Feuchtigkeit dürfen nicht verwendet werden, denn der Wickel soll „atmen“ können.
Die Kneipp-Wickel werden alle im so genannten Zug- und Gegenzugverfahren angelegt, das heißt, das unter dem Körper liegende Tuch wird mit einer
Hand in Richtung Helfer herangezogen und mit der anderen schiebt er den von oben über den Körper geschlagenen Teil mit der Handkante darunter hinein. Dies geschieht mit allen drei Tüchern. Die Größe der Wickeltücher richtet sich nach dem zu wickelnden Körperteil.
Auf alle Fälle soll der nasse Teil immer das kleinste und das Zwischentuch das größte Ausmaß haben.
Nach der Temperatur unterscheidet man:
- Kalte Wickel – wärmeentziehend und bei längerer Verweildauer und genügender Ausdehnung schweißtreibend („reaktive Erwärmung“).
- Warme Wickel – wärmezuführend und bei längerer Verweildauer und genügender Ausdehnung schweißtreibend.
- Heiße Wickel – wie warme Wickel, nur reizintensiver.
Nach der Ausdehnung unterscheidet man:
- Fuß- und Handwickel
- Wadenwickel
- Armwickel
- Brustwickel
- Lendenwickel
- Kurzwickel
- Halswickel
- Ganzwickel
Auflagen: Bedecken bestimmte Körperregionen, z. B. die Herzkompresse. Sie werden mit Hilfe der Wickeltücher fest an den Körper angewickelt.
Dem Wickel-/Auflagen-Wasser können je nach Bedarf Zusätze beigefügt werden: z. B. Lehm, Essig, Kochsalz, Heublumen, Zinnkraut, Eichenrinde.